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Interview mit dem ehemaligen Biathleten Peter Sendel: "Mein größter Erfolg war sicher der Olympiasieg mit der Staffel 1998"
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21.06.2009

Interview mit dem ehemaligen Biathleten Peter Sendel: "Mein größter Erfolg war sicher der Olympiasieg mit der Staffel 1998"

Info: Weitere Sportlerinterviews und Terminplan
Autor: Johann Reinhardt


Live-Wintersport.com führte mit dem ehemaligen Biathleten Peter Sendel ein Interview, in dem der Olympiasieger von Nagano nochmal auf seine Karriere zurückblickt und uns mehr von seiner jetzigen Tätigkeit als Biathlon-Juniorinnen-Bundestrainer erzählt. Des Weiteren nimmt er auch Stellung zu den im letzten Winter aufgekommenen Dopinganschuldigen gegen Bundestrainer Frank Ullrich.

Sie beendeten Ihre Karriere bereits vor etwas längerer Zeit. Was machen Sie nun beruflich?

Ich bin jetzt Juniorinnen Bundestrainer.

Was sind für Sie die größten Unterschiede zwischen dem Job als Trainer und als Sportler?

Man muss als Trainer vor allem viel mehr organisieren. Man sieht alles aus einem ganz anderen Licht. Ich habe nun eine Verantwortung für andere Leute. Dann muss ich damit zurecht kommen, wenn jemand krank wird. Man muss darauf aufpassen, dass die Athleten richtig trainieren oder in der Schule bzw. Beruf voran kommen. Als Sportler ist es wesentlich einfacher, da man sich dort nur um sich kümmert. Als Trainer hat man dann eben acht bis zwölf völlig unterschiedliche Charaktere Mädchen, Jungen, jüngere und ältere. Das ist eben die Schwierigkeit das alles unter einen Hut zu bekommen und dafür zu sorgen, dass sie Erfolg haben können.

Was würden Sie als Ihren größten Erfolg in Ihrer sportlichen Laufbahn bezeichnen?

Mein größter Erfolg war sicher der Olympiasieg mit der Staffel 1998. Für jeden Sportler ist Olympia sicher das Highlight. Es ist nur alle vier Jahre und man ist dann glücklich einmal der Olympiade teilzunehmen und das ich das dreimal geschafft habe. Zweimal gewann ich eine Medaille. Ich denke es ist ganz wichtig, dass wenn man aufhört alle seine Z iele erreicht hat. Weil dann hat man eine Sache abgeschlossen und man muss ihr nicht mehr hinterher laufen. Als Trainer möchte man dann, dass man erfolgreiche Sportler hat und das diese auch nach der Karriere noch gut von einem sprechen und nicht sagen, dass war ein Vollidiot. Ich glaube, dass sind völlig unterschiedliche Jobs.

Was sind als Trainer Ihre weiteren Ziele?

Ich habe eigentlich zwei Ziele. Einmal die Nationalmannschaft der Juniorinnen, die sind ja aus ganz Deutschland zusammen gewürfelt und dann die Trainingsgruppe in Oberhof. Also habe ich eigentlich quasi zwei Aufgaben. Ein Ziel ist natürlich meine Sportler im Juniorenalter stark zu machen und dann bei den Juniorenweltmeisterschaften Medaillen zu machen und den Übergang in den Frauenbereich zu schaffen. Andererseits möchte ich Nachwuchstalente in Oberhof/Thüringen entwickeln, die ich dann in die Nationalmannschaft der Juniorinnen bringe und die es dann später vielleicht auch mal zu den Senioren schaffen.

Im letzten Winter wurde eine Diskussin entfacht, ob Frank Ullrich seinen Sportlern Doping verabreicht haben soll. Wie stehen Sie zu dieser Diskussion?

Ich weiß nicht, wo das gewesen sein soll. An mich ist er nie heran getreten mit sowas und so wie die Sache jetzt aussieht ist es überhaupt nicht so gewesen, sondern da hat irgendjemand irgendwelchen Blödsin erzählt. Der (Anmerk.: Jürgen Wirth) hat ja damals wirklich eine ganz andere Sache ausgesagt und da verstrickt sich das quasi in 20 Widersprüche.

Wie sehen die nächsten Wochen aus? Wann sind Sie wieder als Trainer tätig?

Wir haben eigentlich gar nicht aufgehört. Wir haben quasi die Saison beendet und Anfang April schon wieder die neue begonnen also sind wir schon wieder voll im Training.

Werden Sie auch die nächsten Wochen auf Trainingslager fahren oder wie sieht es da aus?

Mitte Mai hatte ich schon mein erstes Trainingslager für vier Tage in Ruhpoling da haben wir einen Schießlehrgang gemacht. Der nächste Lehrgang war mitte Juni in Leipzig mit dem Mädchen, da haben wir so allgemeines Training gemacht wie Paddeln, Schießen, Rad fahren und so weiter.

Wie verläuft bei Ihren Sportlern eine Saisonvorbereitung und was ist der Unterschied zur Elite?

Der Unterschied ist, dass man im Junioren oder Jugendalter zwischen 15 und 20 das allgemeine Training macht d.h. viel Krafttraining, Spielen, Koordination oder Paddeln. Da macht man gar nichtmal so viel Ski laufen oder Ski rollern sondern halt er das allgemeine Training. Das der Sportler erbene nicht nur Ski laufen oder Ski rollern kann sondern allgemein gut ist. Das spezielle Training wie Ski rollern oder Ski laufen soll dann eben erst ab dem Seniorenalter ab 20 oder 21 Jahren erhöht werden, damit wir dann eben völlig runum ausgebildete Sportler haben.

Verfolgen Sie auch noch die Rennen der Elite im Winter?

Ich und die Junior ensportler verfolgen auch die Senioren. Leider sind wir oft im gleichen Zeitpunkt auch in Wettkämpfen drin und können eigentlich erst die Wiederholung sehen oder uns im Internet die Ergebnisse anschauen. Oftmals ist es auch so wenn welche aus Deutschland dabei sind, dass man die Informationen über Handy bekommt. Aber irgendwie bekommen wir die immer rein gereicht auch wenn wir unterwegs sind und wissen was die großen gemacht haben.

Es sind viele Juniorensportler wie Arnd Peiffer in den Weltcup gekommen. Was kann von ihnen noch erwartet werden und trainierten Sie die früher auch mal?

Ich habe die Mädchen, welche im gleichen Jahrgang mit Arnd Peiffer sind. Ich trainiere zum Beispiel die Miriam Gössner. Sie startete ja bei der Langlauf WM und ist eine von meiner Junioren Mannschaft. Ich denke, Arnd Peiffer oder Christoph Stephan werden in Zukunft das Niveau absolut mit bestimmen. Die sind noch sehr jung und waren im Juniorenbereich auch stark und haben den Sprung sehr schnell geschafft. Dazu kommen dann eben ein Simon Schempp oder Erik Lesser oder Daniel Böhm und bei den Juniorinnen rechne in den nächsten nächsten Jahr mit zwei oder drei Sportlerinnen, dass die sich auch oben zeigen werden.

Welche Mädchen werden das sein?

Ich denke nach Olympia muss man mit Maren Hammerschmidt zum Beispiel rechnen. Sie ist dieses Jahr noch Juniorin und wird im nächsten Jahr denke ich im Senioren Bereich im läuferischen gut sein und die Miriam Gössner ist das sowieso. Ein Simon Schempp wird dieses Jahr schon von sich hören lassen. Ob das alles für Olympia reicht, das ist eine andere Frage. Da gehört etwas mehr dazu als zweimal ein gutes Rennen zu machen. Da muss man konstant sein. Aber ich denke , dass die auch noch Zeit haben und sich dann für die übernächsten Olympischen Spiele aufdrängen. Sie müssen aber auch noch ihre Zeit kriegen. Miriam Gössner habe ich als Bundestrainer, sie trainiert in Bayern und ich habe sie bei Lehrgängen mit der Nationalmannschaft.

Jochen Behle sagte, dass Miriam Gössner auch vielleicht Olympia im Langlauf bestritt. Denken Sie dies auch, oder rechnen sie fest mit ihr im Biathlon?

Wenn sie es schafft, denke ich sicher, dass sie bei der Junioren WM bei uns bleibt und startet. Die anderen sind ja auch gut, deshalb muss sie sich erstmal qualifizieren und die anderen sind ja auch gut. Dann startet sie bei der Junioren WM und wenn dann quasi die Biathlon Saison durch ist udn wenn sie dann noch das läuferische Niveau hat kann sie auch zu Olympia fahren. Vorbereitet wird sie nicht extra, aber die Vorbereitung im letzten Jahr war ja auch sehr gut und sie war da eine der schnellsten.

Was kann man bei ihr oder Magdalena Neuner machen, um das Schießen zu verbessern?

Die Miriam ist eigentlich im Schießen besser als sie es in diesem Jahr zeigte. Wir sehen ja im Training schon, dass sie gut Schießen kann. Das Schießen muss sich einfach nur festigen und sie muss Lockerheit bekommen. Dann hat sie auch ganz andere Schießergebnisse. Ihr Niveau ist höher, als das was sie im Wettkampf zeigt.


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