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Bobsport 7. Bericht Trainingswoche Whistler: Und der Bär ist los |
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09.11.2009 | ||
7. Bericht Trainingswoche Whistler: Und der Bär ist losAutor: SBSVDas Trainingslager in Whistler neigt sich dem Ende entgegen. Wir hatten alles in allem gute Bedingungen, eineinhalb Trainingstage sind aber regelrecht ins Wasser gefallen und zu guter Letzt gab es noch Schnee. Der Aufwand, eine solche Übersee-Delegation zu organisieren, ist enorm gross und kostspielig. Die Schweiz ist insgesamt mit acht Bob-Containern (total ca. 6’000Kg) und 30 Personen nach Nordamerika gereist. Mit der Flugroute Zürich-Toronto-Vancouver, Vancouver-Salt Lake City, Salt Lake City-Denver-Montreal und Montreal-Genf-Zürich ein nicht ganz einfaches Unternehmen, da nicht alle zur selben Zeit aus der Schweiz anreisten und am Schluss wieder in die Schweiz zurückreisen. Das Material ging via Flugfracht von Zürich nach Vancouver, dann per LKW-Transport nach Whistler, Park City und weiter nach Lake Placid alles auf der Strasse und dann wieder zurück nach Zürich per Flugzeug. Logistisch ein riesiger Aufwand, hinzu kommen noch Hotelbuchungen, Fahrzeuge u.s.w. Das grösste Problem jedoch ist die finanzielle Belastung für die einzelnen Teams und den Bobverband. Alle zusammen müssen Geld investieren, um diese enormen Kosten zu decken. Nur dank den Sponsoren der Teams, des SBSV und Swissolympic kann so ein Unterfangen finanziert werden. Würde eine dieser Quellen versiegen, könnten wir uns das nicht mehr leisten. Dass wir versuchen so kostenoptimiert zu arbeiten wie nur möglich, zeigt die Tatsache, dass auch wir Betreuer während des Nordamerika-Trips im Doppelzimmer wohnen und dass wir auch selbst kochen. Dies aus dem einfachen Grund, dass wir erfolgsorientiert investieren und dem Ziel Olympia 2010 alles unterordnen. Das Geld, welches wir so einsparen, wird direkt im Sport eingesetzt und kommt so unseren Sportlern zu Gute. Athleten, wie auch Betreuer, arbeiten an einem grossen Ziel, für welches persönliche Bedürfnisse hinten anstehen müssen. Fazit Whistler Unsere Teams haben total 93 2er- und 7 4er-Fahrten absolviert. Die Damen haben sich eindeutig nach vorne weiterentwickelt, vor allem Fabienne Meyer hat die Lücke zwischen ihr und Sabina Hafner schliessen können. Maya Bamert hat sich von ihrer einjährigen Verletzungspause zurück gemeldet und ist mit den anderen beiden Teams gleich auf. Insgesamt sind unsere Damen näher an die Spitze gerückt und es erwartet uns ein interessanter Winter. Bei den Herren hat sich momentan Ivo Rüegg als fahrerisch am Stärksten erwiesen. Beat Hefti hat sich nach seinem Sturz wieder gefangen und ist auf dem Weg nach oben. Dani Schmid tastet sich langsam aber sicher an die Bahn heran und hat nach seiner zweitägigen Pause auch wieder Selbstvertrauen getankt. An der Zielsetzung, die der SBSV anlässlich des Kick-Off Meetings in Frauenfeld geäussert hat, ändert sich nichts. Jedoch werden die nächsten 3 Wochen interessant und aufschlussreich sein. Nur ein Rennen gibt 100%-Aufschluss, wo unsere Athleten zurzeit stehen und an was sie noch arbeiten müssen. Für alle ist es das letzte Mal, dass sie hier vor der Eröffnung der Spiele in Vancouver Bob gefahren sind. In etwa die Hälfte der AthletInnen, die jetzt hier waren, werden bei den Spielen nicht dabei sein, weil sie sich nicht qualifizieren konnten. Nun beginnt die Qualifikations-Phase für alle. Eine Zeit, die für die Athleten und die Betreuer sehr stressig ist. Es ist derselbe Stress, welchem die Bären in Whistler und Umgebung im Moment ausgesetzt sind. Die Bären suchen noch verzweifelt nach Futter, um den Winter zu überstehen. Manche Athleten laufen der Olympia-Qualifikation auch hinter her und umso näher die Spiele kommen, umso mehr rennt die Zeit davon. Die Bären suchen ihr Futter im Dorf und dies am helllichten Tag. Aus zwei Metern Entfernung konnte ich selbst beobachten, wie ein Schwarzbär bei uns an der Hotellobby vorbei ging, mit dem Ziel noch mehr Futter zu finden. Unser Rezeptionist, der das Ganze auch mitverfolgte, meinte, dass dieser Bär jede Nacht um unser Hotel zieht. Jedoch am Tag hat er ihn auch das erste Mal gesehen. Unsere Athleten suchen kein Futter, brauchen aber Resultate und die müssen sie sich selbst erarbeiten. Hoffentlich haben sie mehr Glück als unser “Hotelbär“, der diesmal leider leer ausging. Aber bis zu seinem Winterschlaf wird auch unser Bär sein Futter zusammen gesucht haben und der olympische Winter kann für alle kommen. Denn der Fleissige gewinnt und der Faule verliert. Die Natur regelt eben alles von selbst. |
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09.11.2009 | ||
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