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Eiskunstlauf Eistanzen: Lokalmatadoren übernehmen die Spitze nach dem Originaltanz. Russisches Paar fällt zurück |
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22.02.2010 | ||
Eistanzen: Lokalmatadoren übernehmen die Spitze nach dem Originaltanz. Russisches Paar fällt zurückInfo: Zu allen Olympia Flash-News | Ausführliche Olympia-BerichteAutor: Heike Oberfeuchtner
Vancouver, 22.02.10 - Im Originaltanz ist die Reihenfolge der drei nach dem Pflichttanz topplatzierten Paare durcheinander geraten. Die zuvor auf zwei gelegenen Kanadier Tessa Virtue und Scott Moir haben die Spitzenposition erobert, die zuvor Drittplatzierten, die US-Amerikaner Meryl Davis und Charlie White, sind auf Rang zwei vorgerückt – derweil die russischen Welt- und Europameister Oksana Domnina und Maxim Shabalin ihre Führung eingebüßt haben und hinter die beiden anderen Paare zurückgefallen sind. Kanadier zeigen feurigen Flamenco. Amerikaner tanzen zu Bollywood-Klängen Der einen Nation Freud, der anderen Nation Leid: Während die gastgebenden Kanadier dank ihrer Landesmeister Tessa Virtue und Scott Moir nun beste Aussichten auf die erste Eistanz-Goldmedaille haben, ist der Absturz der amtierenden Weltmeister Oksana Domnina und Maxim Shabalin für Russland ein weiterer Schlag im Hinblick auf den Medaillenspiegel. Im Originaltanz, dem zweiten von drei Wettkampfteilen, müssen in dieser Saison Volkstänze aufs Eis gebracht werden, wobei die Paare frei sind, eine Musik aus dem eigenen oder auch aus einem ganz anderen Kulturkreis zu wählen. Virtue/Moir hatten sich einen Flamenco ausgesucht und rissen die Zuschauer mit ihrer selbstbewussten, stimmigen Interpretation regelrecht von den Sitzen. Die Weltmeisterschaftsdritten von 2009, die in dieser Saison zwei Grand Prix gewonnen haben, zeigten u. a. höchst anspruchsvolle Hebungen und Twizzle-Passagen, erhielten dafür 68.41 Punkte und kommen somit nun auf einen Gesamtwert von 111.15 – was Platz eins nach dem Originaltanz bedeutet. Einen fast ebenso hohen technischen Wert wie die Kanadier kassierten die US-Meister Meryl Davis und Charlie White für ihren indischen Tanz à la Bollywood. Die Grand Prix-Finalsieger bekamen für drei von vier vorgeschriebenen Elementen den höchsten Level, Level 4, zugesprochen. Zusammen mit den Punkten aus dem Pflichttanz, nennen sie nun 108.55 Punkte ihr eigen und verbesserten sich ebenso wie Virtue/Moir um einen Platz. Ureinwohner-Tanz in entschärfter Version überzeugt nicht Die freigewordene dritte Position belegen nun die russischen Meister, die im CD noch so fulminant gestartet waren. Schon seit Wochen halten Domnina/Shabalin die Eiskunstlaufwelt mit dem Skandal um ihren Originaltanz, der sich „Aboriginal Dance“ nennt, in Atem. Vor allem die extravaganten, karnevalesk anmutenden Kostüme, mit denen das Paar bei der Europameisterschaft aufgetreten war, wurden zum Stein des Anstoßes. Vertreter der australischen Ureinwohner warfen Domina/Shabalin vor, mit ihrer unauthentischen Darstellung die Aborigines zu verhöhnen. Um die Wogen zu glätten, hatten sich die zweifachen Europameister während der Bekanntgabe ihrer Pflichttanz-Noten am Freitag gar in traditionelle Decken gehüllt, die ihnen kanadische Ureinwohner geschenkt hatten. Außerdem nahmen sie kleinere Änderungen am Originaltanz und an ihren Kostümen vor. Doch für das alles wurden die Russen nicht belohnt, im Gegenteil sie erhielten geringere Programmkomponenten und vor allem einen deutlich niedrigeren technischen Wert als das amerikanische und das kanadische Paar. Zwar handelte es sich bei den 62.84 Punkten um ihre Saisonbestleistung, doch stehen nun insgesamt nur 106.60 Zähler zu Buche. Zwei französische Paare in unmittelbarer Konkurrenz Die nach dem Pflichttanz viertplatzierten Tanith Belbin und Benjamin Agosto aus den USA bekamen für ihren romantischen „Moldawischen Tanz“ sogar eine leicht bessere „A-Note“ als Domnina/Shabalin. Dennoch verbleiben die Silbermedaillengewinner von Turin auf Rang vier mit insgesamt 103.33 Punkten. Ebenfalls keine Veränderung gab es auf Rang fünf, den die italienischen Meister Federica Faiella und Massimo Scali einnehmen, die nach ihrer lebhaften Tarantella nun auf 100.06 Punkte kommen. Die ehemaligen Welt- und Europameister Isabelle Delobel und Olivier Schoenfelder, die die vergangene Saison komplett aussetzen mussten, sind noch nicht wieder auf der alten Höhe angelangt. Die Franzosen verteidigten zwar ihren sechsten Platz aus dem CD, verloren aber den Originaltanz („French Can Can“), vor allem aufgrund eines Punktabzugs wegen einer zu langen Hebung, gegen ihre Landsleute Nathalie Pechalat/Fabian Bourzat. Diese wussten mit ihrem amerikanischen Country Dance so zu überzeugen, dass sie sich von Rang neun nach der Pflicht auf Rang sieben verbesserten und dabei die britischen Geschwister Kerr/Kerr sowie das zweite russische Paar Khokhlova/Novitzki überholten. Deutsche verlieren, zeigen sich aber zufrieden Genau das Gegenteil, nämlich ein Verlust von zwei Plätzen, passierte dem deutschen Paar Christina und William Beier, für die es von 16 auf 18 nach unten ging. Ihr hawaiianischer Tanz war der Jury nur 46.42 Punkte wert; evtl. spielte auch die einjährige Auszeit des Geschwisterpaares eine ungünstige Rolle. Die mehrfachen Landesmeister, die u. a. vom ehemaligen Eistänzer René Lohse betreut werden, zeigten sich dennoch zufrieden, da sie ihr Maximum abrufen konnten, obwohl William mit einer Lendenwirbelblockade zu kämpfen hatte, die ihm vor allem bei den Hebungen zu schaffen machte. Die Entscheidung im Eistanzen fällt in der Kür heute Nacht um 1:45 Uhr (16:45 Uhr Vancouver Zeit). |
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22.02.2010 | ||
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