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Königin Yu-Na Kim hält Hof in Vancouver: Weltrekord und erstes olympisches Eiskunstlauf-Gold für Südkorea
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26.02.2010

Königin Yu-Na Kim hält Hof in Vancouver: Weltrekord und erstes olympisches Eiskunstlauf-Gold für Südkorea

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Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)
Bericht: Eiskunstlauf-Star Yu-Na Kim wird allen Erwartungen gerecht: Kurs auf Gold nach dem Kurzprogramm
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Vancouver, 26.02.10 - Yu-Na Kim hat den Eiskunstlauf-Olymp erklommen und Südkorea die erste olympische Goldmedaille in dieser Disziplin beschert. Die 19-Jährige baute ihren Vorsprung aus dem Kurzprogramm mit einer glänzenden Kürdarbietung noch aus auf sage und schreibe 23 Punkte und stellte in der Endabrechnung mit 228.56 einen neuen Weltrekord auf. Die beiden anderen Medaillengewinnerinnen schwächelten in ihren langen Programmen, gleichwohl gelang es Japans Mao Asada und Lokalmatadorin Joannie Rochette ihren Silber- bzw. Bronzerang zu verteidigen. Auf den Plätzen hinter den Top 3 kam es noch zu zahlreichen größeren Verschiebungen. Auch die Deutsche Sarah Hecken konnte sich deutlich verbessern; die Schweizerin Sarah Meier blieb auf Rang 15.

Überragendes Programm von Yu-Na Kim, Weltrekord und erstes Gold für Südkorea
In der letzten Nacht stand im Vancouver Pacific Coliseum die letzte Eiskunstlauf-Medaillenentscheidung an: die der weiblichen Einzelläuferinnern. Sieht man sich die Top 5 an, wie sie aus diesem olympischen Wettkampf hervorgingen, lässt sich nicht abstreiten, dass momentan Asien und Nordamerika den Ton in dieser Disziplin angeben – und dass ihre Königin derzeit in Südkorea residiert. Sie heißt Yu-Na Kim, ist 19 Jahre alt, ist amtierende Weltmeisterin, war schon Juniorenweltmeisterin 2006 und ist nicht zu vergessen seit Dezember 2008 ungeschlagen. Ihre Erfolgsserie fand auch beim vielleicht wichtigsten Wettkampf ihres noch jungen Lebens kein Ende. Bereits als Favoritin angereist und nach dem Kurzprogramm klar in Führung liegend, übertraf sie sich in ihrer Kür zu Orchestermusik von George Gershwin nochmals selber. In königliches Royalblau gekleidet zeigte sie gleich zu Beginn eine bildschöne Dreifach-Dreifach-Kombination, für die sie wie schon zweit Tage zuvor zwei von drei möglichen Bonusfaktoren bekam. Sie brachte sechs dreifache und elf Sprünge insgesamt in ihrem 4-Minuten-Auftritt unter und stand sie alle bombensicher. Außer der Längsschrittfolge wurden alle Elemente mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad bewertet. Die Frau ohne Nerven vergaß darüber auch die Präsentation nicht. In Sachen Interpretation, Ausführung und Schlittschuhbescherrschung kam sie im Notenschnitt aller Preisrichter nahe an die maximale 10 heran. Das Publikum hielt es beim Beifallklatschen nicht auf den Sitzen, zumal Yu-Na Kim für die Kanadier eine „gefühlte“ Landsfrau ist, trainiert sie doch beim zweifachen Olympia-Medaillengewinner und ehemaligen Eislauf-Star Brian Orser. Die Summe aus einem Weltrekord im ersten und einem Weltrekord im zweiten Wettkampfteil konnte ihrerseits natürlich auch wieder nur ein Rekord sein, in Zahlen ausgedrückt: 78.50 + 150.06 = 228.56. Zum ersten Mal stand damit ein Einwohner Südkoreas bei einem olympischen Eiskunstlauf-Wettbewerb ganz oben auf dem Treppchen. Außerdem ist die Serie der Überraschungssiegerinnen gebrochen. Anders als 1998, 2002 und 2006 gewann diesmal die Frau, auf die im Vorfeld alle gesetzt hatten.

Silbermedaillengewinnerin Asada um 23 Punkte distanziert
Dass Kims Triumph so überwältigend ausfiel und der Abstand auf die Konkurrenz sich dermaßen vergrößern konnte, daran waren die anderen Wettbewerbsteilnehmerinnen natürlich nicht ganz unschuldig. Dabei begann es für die japanische Meisterin Mao Asada in ihrer Kür zu Musik von Rachmaninow geradezu perfekt: Hintereinanderweg zeigte sie zwei sichere dreifache Axel – einen davon sogar in Kombination – und erneut sei daran erinnert, dass sie die einzige Frau auf Erden ist, die dieses durch seine 3,5-fache Rotation besonders schwierige und selbst für viele Männer angstbesetzte Element sicher beherrscht. Doch als hätte die amtierende Vier-Kontinente-Meisterin, die zu ihrem Unglück direkt nach der überragenden Südkoreanerin laufen musste, alle ihre Konzentration auf diese beiden Sprünge verwendet, kam sie danach ins Straucheln, landete den dreifachen Flip auf zwei Beinen, sodass er abgewertet wurde, und sprang den Toeloop nur einfach. Auch in den Bonifikationen kam die wie Kim ebenfalls erst 19-Jährige nicht annähernd an die spätere Olympiasiegerin heran. Fast fünf Punkte weniger für die Programmkomponenten und vor allem über 13 (!) Punkte weniger im Technischen reichten für Asada zwar noch aus, den zweiten Platz aus der Kurzkür und damit Silber zu retten, doch nimmt sich die Gesamtpunktzahl von 205.50 hinter dem neuen Weltrekord geradezu bescheiden aus.

Rochette holt trotz Schicksalsschlag Bronze. Junge Amerikanerin überrascht
Ein bisschen spielte es der Japanerin in die Karten, dass auch die nach dem Kurzprogramm Drittplatzierte, die von dem erst wenige Tage zurückliegenden plötzlichen Tod ihrer Mutter schwer getroffene Joannie Rochette, in der Kür deutlich mehr Fehler machte als im ersten Wettkampfteil. Entzückend anzuschauen war die Dreifach-Doppelt-Doppelt-Kombination zu Beginn ihrer Interpretation von Saint-Saens „Samson und Delilah“, dann aber kam es immer wieder zu Wacklern und verunglückten Landungen, für die es Abzüge gab. Dass die 24-jährige WM-Vize und mehrfache kanadische Meisterin aber den Schmerz über ihr privates Unglück in eine berührende Performance umzusetzen wusste, sieht man daran, dass sie mehr Programmkomponenten als Asada erhielt. Insgesamt erzielte sie 202.64 Punkte, was die Bronzemedaille und somit die zweite Eiskunstlauf-Medaille für die Gastgeber nach dem goldenen Triumph der Eistänzer Virtue/Moir bedeutete. Selten jedoch ist olympisches Edelmetall mit so viel Kummer im Herzen entgegengenommen worden.
Dass Rochettes Medaille nicht in Gefahr geriet, hatte auch damit zu tun, dass die zuvor viertplatzierte Japanerin Miki Ando, Weltmeisterin 2007, noch auf Rang fünf zurückfiel (insgesamt 188.86 Punkte), was aber weniger an ihrer weitgehend fehlerlosen Darbietung (Musik aus „Kleopatra“) lag, als vielmehr an der überraschend starken Leistung der US-Amerikanerin Mirai Nagasu. Die 16-jährige, auf internationalem Parkett so gut wie unbekannte Vizemeisterin ihres Landes zeigte zu den berühmten und vielstrapazierten Melodien aus „Carmen“ u. a. drei hoch bewertete Sprungkombinationen und machte ihre im Vergleich zur 22-jährigen Ando geringeren Programmkomponenten mit einem deutlichen Punktevorsprung im Technischen mehr als wett (insgesamt 190.15 Punkte).

Positionsverschiebungen allenthalben, Abstürze und Aufholjagden. Lepistö beste Europäerin
Auch auf den Plätzen dahinter ergaben sich zahlreiche Verschiebungen. So gewann schließlich doch EM-Vize Laura Lepistö den internen Wettstreit der Europäerinnen. Einerseits zeigte die 21-jährige Finnin ein großartiges Programm (Musik: „Adios Nonino, Fuga y Misterio“) mit einer hervorragenden Dreifach-Dreifach-Kombi und schwierigen Elementen, andererseits lief bei der zunächst besser platzierten Europameisterin Carolina Kostner in der Kür (Musik von Bach und Vivaldi) überhaupt nichts mehr zusammen. Jeder Sprung der 23-jährigen Italienerin wurde zur Zitterpartie, sie erntete Malusfaktoren en masse, stürzte dreimal und erhielt also noch drei Punktabzüge. Während Kostner mit insgesamt nur 151.90 Punkten von Rang 7 auf 16 abstürzte, verbesserte sich Lepistö mit insgesamt 187.97 Zählern von 10 auf 6 – ließ dabei also noch die US-Meisterin Rachel Flatt hinter sich, die es lediglich auf 182.49 brachte und somit zwei Plätze verlor.
Die Japanerin Suzuki Akiko hingegen verbesserte sich mit der siebtbesten Kür von 11 auf 8, sodass alle drei Frauen aus dem Land der aufgehenden Sonne in die Top 10 kamen. Den Sprung von Rang 12 unter diese zehn Besten schaffte auch noch Ksenia Makarova, die sich knapp hinter ihrer russischen Landsfrau Alena Leonova platzierte. Aus den Top 10 heraus fiel ebenso wie Kostner auch die EM-Medaillengewinnerin Elene Gedevanishvili aus Georgien, die am Ende über Rang 14 nicht hinauskam. Kiira Korpi, die zweite Finnin im Feld, stieg sensationell von Position 17 auf 11, während die Ungarin Julia Sebestyen wieder einmal in der Kür Federn lassen musste und von 13 auf 17, also noch hinter Kostner, zurückfiel.

Sarah & Sarah: Die Schweizerin 15-te, die Deutsche auf 18.
Bei allen Verschiebungen blieb eine Frau konstant auf der 15: die vielfache Schweizermeisterin und zweifache EM-Silbermedaillengewinnerin Sarah Meier. Die 25-jährige hatte nach ihrer mehr als soliden „Romeo und Julia“-Kür, die sich durch anspruchsvolle Schritte und Pirouetten auszeichnete, insgesamt 152.81 Punkte auf dem Konto. Vermutlich war die Bühlacherin nach Platz 8 in Turin vor vier Jahren jedoch mit etwas größeren Ambitionen angereist.
Noch deutlich Boden gut machte die deutsche Meisterin Sarah Hecken. Die 16-jährige Mannheimerin erzielte mit ihrer Kür zu „Croation Rhapsody“ einen persönlichen Bestwert, sammelte insgesamt 143.94 Punkte und rückte so von 23 auf 18 vor. Einzig der Lutz, den sie nur einfach sprang, und eine wacklige Landung beim Axel trübten das Bild. Ansonsten hinterließ Hecken bei ihrer Olympia-Premiere einen sehr guten Eindruck.

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