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Großes Interview mit Jochen Behle, Teil 1: "Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte, hätte ich das blanko unterschrieben"
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24.05.2010

Großes Interview mit Jochen Behle, Teil 1: "Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte, hätte ich das blanko unterschrieben"

Info: Weitere Sportlerinterviews und Terminplan
Autor: Johann Reinhardt


Für ein ausführliches Interview stand uns Jochen Behle zur Verfügung. Er wurde in Korbach geboren und spricht im ersten Teil über die letzte Saison bei den Damen, Herren sowie im Sprintbereich. Es geht auch um die Kooperation mit den Schweizern, die Zukunft von Miriam Gössner sowie Verbesserungspotenzials bei den Frauen. Behle, bis 1998 selber Langläufer war, analysiert die Saison mit LiVE-Wintersport.com wie schon im letzten Jahr und beantwortet geduldig all unsere Fragen. Der zweite Teil am Mittwoch handelt über Markus Cramer, der neuer Juniorentrainer wird sowie die Ziele für die neue Saison 2010/11.


Großes Interview mit Jochen Behle: Teil 1 (24.05.) | Teil 2 (27.05.)



Jochen Behle
Die Herren haben bei Olympia Medaillen geholt und waren im Weltcup immer vorne zu finden. Was ziehen Sie dort für ein Fazit?
Im Herrenbereich können wir im Großen und Ganzen mit der gesamten Saison zufrieden sein. Bei Olympia haben sie das bestätigt, vor allem mit zwei Einzelmedaillen vom Axel und dem Tobias. Der Teamsprint war sicher ein bisschen eine Überraschung, die Staffel war für uns bei Olympia die Enttäuschung. Da hätten wir natürlich auch gerne schone eine Medaille geholt, gerade zum Abschluss vom René auch. Aber im Großen und Ganzen sind wir dann doch mit den Ergebnissen der Männer zufrieden, weil man auch sieht, dass wir jetzt junge Leute haben die nachkommen wie beispielsweise Tim Tscharnke. Wir haben aber auch mit Andi Katz, Hannes Dotzler und Philipp Marschall Leute, die in die Punkte gekommen sind im Weltcup. Dort sieht man, dass der Anschluss so langsam hergestellt wird. Das war in der Vergangenheit nicht unbedingt der Fall. Von daher kann man denke ich schon sagen, dass wir mit den Herren zufrieden sind.

Bei den Damen erneut eine enttäuschende Saison bis zu Olympia. Dort konnte man überraschend Medaillen holen. Sehen Sie die Saison mit einem lachenden und einem weinenden Auge?
Das Großereignis ist Olympia gewesen, da holen die Damen Gold und Silber. Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte, hätte ich das blanko unterschrieben. Es ist sicherlich so, dass die Saison auch zweigeteilt bewertet werden muss: einmal der Weltcup und einmal Olympia. Bei Olympia haben wir uns natürlich schon von der Einsatzplanung her auf die Teamevents konzentriert. Das hat zu 100 Prozent funktioniert. Das haben die Mädels ganz hervorragend umgesetzt und haben bei dem Teamsprint und auch bei der der Staffel wirklich klasse Leistungen angeboten. Im Weltcup war es schon ein dürftiger Auftritt, hinten heraus mit guten Ergebnissen von der Evi. Aber im Großen und Ganzen war es so, dass die Mädels mit ihrer Gesamtsaison, Ausnahme Olympia, nicht zufrieden sein können.

Man hatte schon mehrere Trainer im Damenbereich. Erst Ismo Hämäläinen und nun Janko Neuber. Hat sich da schon etwas verbessert oder wo besteht noch Steigerungspotenzial in den nächsten Jahren? Es kann ja aber auch nicht nur an den Trainern liegen.
Nein, das ist sicherlich so, dass der Janko es jetzt das erste Jahr war und es natürlich auch bleiben wird. Von daher hoffen wir, dass wir da noch mehr Konstanz rein kriegen. Es muss aber sicherlich auch ein gewisses Umdenken bei den Aktiven stattfinden, sodass sie also vermehrt unter Belastung trainieren. Das sind die Analysen, die wir auch nach der Saison hatten. Dort sieht man klar, dass mit dem Verlust der Belastung natürlich auch das Resultat fällt und die FIS-Punkte und die Ergebnisse nach oben gehen. Das ist natürlich nicht der Trend, den wir haben wollen. Den haben wir im letzten Jahr noch nicht aufhalten können. Jetzt gilt es natürlich in der neuen Saison, auch wenn Oslo wieder als WM den Höhepunkt darstellt, die Basis zu setzen mit ein paar jungen Leuten, die nachkommen um dann wieder in den nächsten Jahren entsprechend den Anschluss zu gewinnen.


Jochen Behle
Wie sieht es im Moment bei Miriam Gössner aus? Wird sie auch im nächsten Jahr wieder bei den Langläufern starten?
Da sieht es so aus, dass natürlich durch das Aufhören von drei Biathletinnen großen Kalliebers und den freien Plätzen, die Miriam es schon noch einmal im Biathlon probieren will. Ein Sportler muss von dem was er tut überzeugt sein. Wenn er eben mit der einen Sache noch nicht abgeschlossen hat und immer so ein bisschen weinend hinterher guckt, dann soll man da auch nicht lange diskutieren. Sie wird also dementsprechend im Biathlon erstmal bleiben. Das heißt ja nicht, dass es zu den Großereignissen oder den einem oder anderen Weltcupeinsatz im Langlaufbereich nicht trotzdem kommen kann.

Hat sich das Training eines Athleten wie Andi Katz oder Tim Tscharnke durch den Aufstieg in den Weltcup durch irgendeine Form verändert?
Ja, bei Tim ist es klar gewesen, da er natürlich aus dem Juniorenbereich heraus kam. Er hat sich natürlich im Schwerpunkt über den Sprintbereich und natürlich im excellenten Teamsprintbereich in der letzten Saison dargestellt. Da sind wir auf dem Weg nach oben. Das wird nicht in jedem Rennen klappen, das ist klar und das dauert auch noch ein bisschen. Leute wie Andi Katz haben natürlich die Belastungsgröße deutlich nach oben geschraubt im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Er hat auch eine wirklich gute Saison hingelegt. So denke ich, dass wir auch ein paar ganz junge Leute aus dem Juniorenbereich wie Dotzler, Bing und Bögl in die erste Mannschaft integriert haben. In den nächsten Jahren wollen wir dann natürlich behutsam die jungen Leute noch heranziehen. Gott sei Dank haben wir ja nach wie vor noch ein paar Größen, die vorneweg stehen wie Angerer, Teichmann und auch Filbrich. Dann kommt denke ich der Franz Göring nach der letzten Saison, wo er verletzt war, auch zurück. Dort sind wir also ganz gut augestellt.

Im Sprintbereich war Daniel Heun lange verletzt, Josef Wenzl außer Form. Waren Sie dort ein wenig enttäuscht, nachdem Tor Arne Hetland mit den beiden so trainierte wie er selbst früher?
Man muss natürlich schon akzeptieren, dass der Tor Arne noch nie als Trainer fungiert hat und auch wirklich neu in diesen Job auch erst herein gekommen ist. Er ging von seiner Trainingsform eben aus. Das hat sich nicht umgesetzt, wie wir es uns gewünscht haben, wobei ich aber auch sagen muss, dass es keine einfache Situation war. Sowohl für die beiden Sprinter und auch den Tor Arne, in einem kleinem Team dann wirklich im Training zu sehen wie das dann wirklich von statten geht und man sich weiter entwickelt. Das ist immer ein bisschen schwierig, deshalb haben wir da auch die Konsequenzen gezogen. Wir werden in der neuen Saison mit den Schweizern kooperieren. Dort wird der Tor Arne Trainer bleiben oder sein. Dort schließen sich unsere beiden Sprinter wieder an, sodass wir da eine größere Gruppe haben inklusive der Schweizer und hoffen, dass sich im nächsten Jahr in Hinblick auf Oslo auch das Training von diesem Jahr entsprechend positiv bemerkbar macht.


Jochen Behle (rechts)
Wie sieht die Kooperation genau aus? Wielange werden ihre Sportler dort sein?
Da sind wir im Moment noch in der Planung. Das heißt die Lehrgangsplanung die die Schweizer haben wird gerade abgestimmt. Dort werden unsere Sportler praktisch mit vor Ort sein und werden dann auch immer sporadisch zu den Stützpunktmaßnahmen nach Davos zum Beispiel gehen. Was den Winter angeht, schließen sie sich der deutschen Mannschaft natürlich wieder an. Wettkampf, Betreuung und was dazu gehört machen wir dann, das Training in Absprache mit dem Tor Arne. Wir hoffen, dass wir da natürlich auch vorwärts kommen.

Es ist auch nicht so alltäglich, dass zwei deutsche Athleten in einem anderen Land trainieren. Bei Norweger und Schweden würde so etwas sicherlich nicht klappen.
Das hat es ja alles schon einmal gegeben, vor allem was die Schweiz angeht. Es hat immer wieder einzelne Athleten gegeben, die in der Sprintgruppe vielleicht mal dabei waren, auch Amis und so. Das sehe ich eigentlich gar nicht so schwierig. Ich denke wir erhoffen beide, sowohl die Schweiz wie auch wir, von der ganzen Sache zu profitieren. Der Trainer ist nicht unbekannt, war bei uns nun ein Jahr und ist nun dort. So hoffe ich, dass wir beide eben auch etwas davon haben.

Wird es auch einen Trainer für die restlichen Sprinter geben?
Nein. Das ist so, dass sie ganz normal in ihren Stützpunkten bleiben, sofern sie denn ihre Laufbahn überhaupt weiter machen. Bei Hänel denke ich, dass der aufhört. Da ist es auch so gewesen, dass im letzten Jahr der Tor Arne diese Sportler gar nicht betreut hat. Sie sind auch schon in ihren Stützpunkten drin gewesen und wurden auch von den Stützpunkttrainern entsprechend betreut.

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Jochen Behle
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Jochen Behle (rechts)
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