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Ski Alpin Sandell auf den Spuren Palanders |
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01.09.2010 | ||
Sandell auf den Spuren PalandersAutor: Patrick ChojnowskiFinnland ist normalerweise kein Land der alpinen Skifahrer. Im Gegensatz zu den skandinavischen Nachbarn Schweden und Norwegen fehlen vor allem Hänge, auf denen man Abfahrt und Super-G trainieren kann. Aber an weltcuptauglichen Hängen mangelt es nicht, zumindest nicht für die Disziplinen Slalom und Riesenslalom. In den Torläufen hat Finnland im letzten Jahrzehnt nämlich mit Tanja Poutiainen und Kalle Palander Weltklassefahrer hervorgebracht. In Palanders Schatten schickt sich Marcus Sandell an, ein nicht gerade leichtes Erbe anzutreten. Optimistisch blickt der bald 24-jährige Finne in die Zukunft. Zuletzt hat er mit dem routinierten Österreicher Benjamin Raich, jedes Jahr aufs Neue ein Aspirant auf den Gesamtweltcup und absoluter Topfahrer in den technischen Disziplinen, zusammen im vergletscherten Zermatt trainiert, Slalom, und lag nach eigenen Aussagen unweit hinter dem Österreicher Topfahrer zurück. Bisher war Sandell aber vielmehr als Riesenslalomspezialist aufgefallen: mit immerhin drei Top 10-Rängen. Im Slalom dagegen hat er es bisher bei 13 Auftritten nie den zweiten Durchgang gesehen. Ausgerechnet 13. Eine Pechzahl. Und Pech hatte der Finne jüngst genug, musste ihm doch vor ungefähr einem Jahr die Niere nach einem Sturz auf dem Pitztaler Gletscher entfernt werden. Sandell bewies Biss und Kampfgeist, den man als Skifahrer zweifelsohne im Stangenwald besitzen muss. Obwohl sogar von einem zeitigen Karriereende die Rede war, kämpfte sich Sandell zurück. Er konnte kurz vor Olympia, nur einige Monate nach seinem verheerenden Sturz, beim Weltcuprennen in Kranska Gora als Vorläufer an den Start gehen. Dort erzielte er solch eine respektable Zeit, dass ihn der finnische Verband sogar für die Olympischen Spiele nachnominierte. Auf den Hängen von Whistler schied er im Riesenslalom zwar im zweiten Lauf aus, zeigte aber, dass er nach seiner Verletzung in der Lage war, schnell wieder auf hohem Niveau mitzuhalten. Dies brachte ihm nicht nur Verblüffung, sondern auch die Anerkennung von Experten ein. Die Saison 2010/2011 kann der junge Finne, ein gern gesehener Trainingskollege von Felix Neureuther, mit neuem Elan beginnen. Diesmal sogar verletzungsfrei. Wenn er alte Leistungen im Riesenslalom anbieten kann und im Slalom tatsächlich Fortschritte gemacht hat, die ihn sogar nahe an Spitzenfahrer wie Benjamin Raich heranführen, bringt das Marcus Sandell auf die Spuren Kalle Palanders. Palander ist mit 14 Weltcuperfolgen der bisher erfolgreichste Alpine und wurde 1999 im Alter von 22 Jahren Weltmeister im Slalom, kämpft aber nun seit zwei Jahren um ein Comeback. Sandell hat bisher nur einen Vizeweltmeistertitel bei den Junioren vorzuweisen, aber wenn beide ihre Verletzungssorgen hinter sich lassen können und in der Saison 2010/2011 von Neuem angreifen, ist sicherlich nicht nur aus finnischer Sicht eine spannende Saison zu erwarten. Sandell ist auf jeden Fall reif für die Fahrt ins Rampenlicht. |
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01.09.2010 | ||
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