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Interview mit Christoph Bieler: "Ich glaube das Management in der Kombination hat in den letzten Jahren einfach versagt"
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05.08.2011

Interview mit Christoph Bieler: "Ich glaube das Management in der Kombination hat in den letzten Jahren einfach versagt"

Info: Weitere Sportlerinterviews von LiVE-Wintersport.com
Autor: Johann Reinhardt


Für ein Interview stand LiVE-Wintersport.com nach seinem absolvierten Training in der Oberhofer Skihalle der österreichische Kombinierer Christoph Bieler zu Verfügung. Bieler, der als einer der besten Skispringer gilt und bereits Gold mit dem Team bei WM und Olympia gewann, sprach unter anderem über die anstehenden Wettbewerbe des Sommer-Grand-Prix, die zuletzt abnehmende Zahl an Wettkämpfen im Weltcup sowie die Änderung der Wettkampfformen in den letzten Jahren.

Momentan trainieren Sie in Oberhof. Welche Vorteile bringt das Training hier?
Oberhof ist sowieso eines der besten Trainingsgebiete für uns als Kombinierer. Es sind perfekte Sprungschanzen und eine gute Skirollerstrecke zum trainieren vorhanden. Seit letztem Jahr gibt es auch die Möglichkeit in der Skihalle zu laufen. Das nutzen wir natürlich auch und versuchen, das Schneetraining ein bisschen im Sommer mit einzubauen.
Wir sind zehn Tage hier in Oberhof und trainieren zweimal am Tag. Davon maximal einmal am Tag in der Skihalle. Dies aber auch nicht jeden Tag. Vormittags steht oft Skispringen an, am Nachmittag geht es dann auf die Roller oder eben in die Skihalle, teilweise aber auch Vormittag Rollern und am Nachmittag Skihalle.

Bald stehen die ersten Wettkämpfe des Sommer-Grand-Prix an. Welchen Stellenwert besitzen sie?
Ich glaube der Sommer-Grand-Prix hat doch einen großen Stellenwert. Es ist eine Standortbestimmung, man sieht wo man momentan steht. Nach den drei Jahren, wo der Grand-Prix in einer Testphase war und es kein Preisgeld gab, hat man das nun wieder geändert. Es gibt wieder Preisgeld für die besten sechs Athleten. Dadurch glaube ich auch, dass wieder die besten Kombinierer am Start sind und es eine spezielle Standortbestimmung ist. Allerdings ist der Grand-Prix überhaupt nicht aussagekräftig für den Winter.

Dieses Jahr gibt es keine WM. Auf welche Ereignisse legen Sie ihren Fokus?
Meins Fokus liegt auf alle Fälle voll auf dem Weltcup. Für uns sind natürlich die vier Wettbewerbe in Österreich Ende Dezember besonders wichtig.

Danach gibt es wieder ein Jahr mit WM in Italien und anschließend die Olympischen Spiele in Sotschi 2014. Sind dies Ihre langfristigen Ziele?
Ich bin nun doch ein etwas älterer Athlet und geh alles von Jahr zu Jahr an. Demzufolge werden wir dann auch sehen, ob es nach dieser Saison noch eine weitere Saison geben wird.

Wie konnten Sie sich auf eine Saison ohne Großereignis noch motivieren? Bekanntlich haben auch viele ältere Athleten ihre Karriere beendet…
Man betreibt den Sport nicht nur wegen WM oder Olympischen Spielen, sondern einfach weil man die beiden Sportarten Langlauf und Skispringen liebt. Von dem her ist glaube ich jeden auch egal ob eine Zwischensaison ist oder nicht. Es ist nun mal so, dass es diese Zwischenjahre gibt und dann gibt es halt andere Ziele. Zwischenjahre sind aber auch sehr interessant, da dadurch die Weltcupbewerbe einen anderen Stellenwert haben. Mir sind sie nicht weniger lieb als Jahre mit Großveranstaltungen.

Letztes Jahr gab es weniger Weltcupveranstaltungen als in den Jahren zuvor. Welche Meinung haben Sie zu dieser Thematik?
Ich glaube das Management in der Kombination hat in den letzten Jahren einfach versagt. Da sind Umstrukturierungen passiert, wo Leute etwas zu sagen hatten, die sich vielleicht doch zu wenig mit der Sportart beschäftigt haben. Dann hat es auch noch Streitereien gegeben und so ist es eben dazu gekommen, dass es nur 13 Wettbewerbe auf sieben verschiedenen Stationen gab. Das ist für die Sportart und auch für uns Sportler katastrophal, weil man sich nicht vermarkten und den Sponsoren präsentiert kann. Das ist natürlich das Schlechteste was uns überhaupt passieren kann. Nun haben sich doch Athleten, Trainer, Betreuer und auch die Funktionäre auf die Füße gestellt, sodass es momentan nicht schlecht aussieht. Im Managementbereich ist nun mit Lasse Ottesen doch ein Mann der im nordischen Skisport als Athlet und Trainer sehr viel erreicht hat. Es scheint, dass das nun ein bisschen Früchte trägt. Momentan haben wir nun doch eine große Anzahl von Wettbewerben mit neuen Stationen und hoffen natürlich, dass sich das in den kommenden Jahren weiter ausbaut. Damit könnten wir auch diese spannende und interessante Sportart super repräsentieren.

Ebenfalls gab es in der Vergangenheit eine weitere Änderung. Es gibt nur noch eine Wettkampfform in der Nordischen Kombination. Hätten Sie gerne wieder verschiedene Wettkämpfe?
Auch dieser Schritt ist genau in diesem Jahr passiert, das meiner Meinung nach eher ein Rück- anstatt Fortschritt für die Nordische Kombination war. Aber das Problem ist gewesen, dass zu den perfekten Wettbewerbsformen Sprint und Gundersen viele, wie wir sagen, „gescheite Leute“ weiter etwas zu verbessern hatten. Man hat die Kombination zerrevolutioniert. Es sind zu viele Bewerbe gewesen und das hat dazu geführt, dass es letztendlich nun nur doch diese eine Form gibt. Das ist aber glaube ich auch wieder zu wenig. Aus den Medien und dem Umfeld hört man, dass es langweilig ist am Wochenende immer wieder das Selbe zu haben. Gerade der Sprint war eine super Sache, es hat noch eine zweite kleine Kristallkugel dazugegeben. Von daher war das auch eine super Geschichte. Es sind nun wieder Ideen da, wo man eine zweite Form mit einbezieht. Diesbezüglich hat man aber noch nicht alles ausdiskutiert wie der zweite Bewerb nun aussehen soll. Gespräche wurden allerdings geführt und wir lassen uns überraschen was dann entschieden wird.

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Der Österreicher Christoph Bieler steht den Änderungen in der Nordischen Kombination in der Vergangenheit kritisch gegenüber
Der Österreicher Christoph Bieler steht den Änderungen in der Nordischen Kombination in der Vergangenheit kritisch gegenüber


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