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Interview mit Herbert Cool: "Ich möchte für mich selbst ein Ergebnis erreichen, das mir Vertrauen gibt um mich für Olympia zu qualifizieren"
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04.09.2011

Interview mit Herbert Cool: "Ich möchte für mich selbst ein Ergebnis erreichen, das mir Vertrauen gibt um mich für Olympia zu qualifizieren"

Info: Weitere Sportlerinterviews von LiVE-Wintersport.com | Berichte von Tobias Reiter über die Trainingsarbeit mit Herbert Cool | Zur Homepage von Herbert Cool
Autor: Johann Reinhardt


Auch in diesem Sommer stand LiVE-Wintersport.com der niederländische Biathlet Herbert Cool für ein Interview zu Verfügung. Dabei spricht er über sein erfolgreich absolviertes Studium, die vergangene Saison, seine Ziele für die Zukunft sowie das Training mit Coach Tobias Reiter. Im Februar diesen Jahres erreichte Cool in einem Einzelrennen in Osrblie den 13. Platz und damit sein bislang bestes Resultat im IBU-Cup.

Welches Fazit ziehst Du aus der letzten Saison mit dem besten IBU-Cup Ergebnis deiner bisherigen Karriere?
Wir haben unseren Weltcup-Startplatz aufgrund der internationalen Richtlinien verloren, weil wir einfach nicht so viele Athleten am Start haben. Das war schade, war aber nicht so schlimm, da wir uns in einem Übergangsjahr befanden. Am Anfang der Saison war es durch die vielen Umstellungen nicht so einfach, am Ende des Winters kamen dann aber doch ganz gute Ergebnisse heraus.

Inwiefern hat es schon Wirkung gezeigt, dass Du mit Tobias Reiter einen neuen Trainer hast?
Beim Biathlon ist es schwierig, dass man über den Sommer hinweg sehr hart an etwas arbeiten kann, es aber erst im Wettkampf richtig testen kann. Das dauert einfach bis zum Winter, sodass wir erst im Dezember sehen konnten, wie ich mit den Umstellungen klar komme. Da haben wir gesehen, dass ich vielleicht ein bisschen zu viel im Oktober trainiert habe. Deshalb kam ich auch nicht so gut in Schwung und dann haben wir über Weihnachten einen intelligenten Block eingebaut, der sich dann auch ausgezahlt.
Wir wussten immer, dass das Potenzial da ist. Aber ich werde nie in einer Situation wie die Top Athleten stecken, dass alles für einen organisiert ist. Eine Grundvoraussetzung ist schon einmal ein Trainer. Wenn man den nicht hat, dann kann man auch keinen Erfolg erwarten. Nun ist der Trainer da und man sieht, dass sofort große Schritte gemacht werden. Im Sommer geht es einfach vorwärts und ich habe mich im Vergleich zum Winter noch einmal stark verbessert.

An welchen Bereichen hast Du gearbeitet, wo es jetzt schon wieder besser klappt?
Ich glaube, dass man beim Schießen bei mir nur noch ganz wenig verbessern kann. Normalerweise bin ich einer der besten Schützen im Weltcup. Aber selbst da sieht man, dass ich meine Bestleistung von vor sechs Jahren auch wieder verbessere, selbes gilt für verschiedene Tests wie Kraft, Cross und auf Rollski, wo ich mich sehr gesteigert habe. Es überrascht mich, wie viel hier noch für mich drin ist.

Nun läuft die Vorbereitung. Wie verläuft bei Dir das Training in diesem Jahr?
Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich eigentlich nur wenig verändert. Wir haben nur kleine Veränderungen angebracht, da wir allgemein schon auf einem sehr guten Weg waren. Wir machen es immer noch so, dass wir in Deutschland Blöcke haben und ich danach wieder nach Holland gehe. Anfang dieses Sommers war das wichtig, da ich mein Studium fertig absolviert habe. Natürlich tut es aber auch gut die Familie und die Freunde dort zu besuchen.
Wir haben unser Fazit aus dem letzten Jahr gezogen und versuchen diese kleinen Dinge jetzt noch einmal besser zu machen.

Mit wem trainierst Du den Sommer über gemeinsam? Hat sich ein Trainingspartner für Dich gefunden?
Zum Beispiel mit Daniel Graf und Christoph Knie. Das sind meiner Meinung nach zwei Athleten, die ein sehr großes Potenzial haben und in guter Verfassung zur deutschen Spitze gehören. Da gibt es schon ein paar Trainingseinheiten die wir zusammen machen, wo Tobias oder ihr Trainer das mit begleiten. Es existiert eine sehr gute Atmosphäre und wir freuen uns, dass wir damit die Trainingsgruppe etwas erweitern können.

Das Training mit den USA hast Du auch schon vor einigen Jahren gemeinsam absolviert. Existiert diese Zusammenarbeit noch?
Die gibt es sicher noch und da freue ich mich sehr drüber. Die US-Amerikaner sind sehr wichtig für mich in meiner sportlichen Karriere. Sie haben mich sozusagen „adoptiert“. Einerseits helfen sie mir im Winter und unterstützen mich in der Wahl des Wachses zum Beispiel, andererseits trainieren wir auch im Sommer gemeinsam wenn sie zum Beispiel hier in Ruhpolding sind. Das macht mit sehr viel Spaß. Die haben drei bis vier Leute, die im Weltcup unter die Top Ten laufen können und da kann man nur lernen. Außerdem ist die Atmosphäre in der Mannschaft auch sehr gut. Sie sind genauso wie ich oft weg von zuhause und viel unterwegs. So fühlt man sich auch ein wenig gleichwertig in dieser Situation.

In der nächsten Saison steht die WM in Ruhpolding an. Startest Du von Beginn an im Weltcup, um Dich qualifizieren zu können?
In Holland ist es so, dass man sich im IBU-Cup und Weltcup für die WM qualifizieren kann. Im IBU-Cup sind die Regeln dafür einfach ein wenig härter. Es ist natürlich klar, dass ich mich irgendwie für die WM qualifizieren will. Wie ist mir dann im Endeffekt egal. Ich werde sicher Weltcups bestreiten, das wird dann intern ausgemacht. Die WM ist natürlich das größte Ziel in diesem Jahr, vor allem weil es bei mir daheim ist und ich einen Heimvorteil habe. Ich möchte für mich selbst ein Ergebnis erreichen, das mir Vertrauen gibt um mich für Olympia zu qualifizieren. Dies ist in Holland bekanntlich eine sehr schwierige Sache.

Welches konkrete Ziel steckst Du dir für die WM?
Mein Prinzip über Leistung ist immer, dass man sich auf das fokussieren soll, was man in der Hand hat. In der Hand hat man, wie schnell man läuft und wie gut man schießt. Mein Ziel ist also immer so schnell wie möglich zu laufen und so gut wie möglich zu schießen. Wo ich dann auf der Ergebnisliste stehe, hängt vor allem von den Anderen ab. Das kann ich nicht beeinflussen. Ich finde es schlecht sich Ziele in Platzierungen zu setzen, weil man darauf keinen direkten Einfluss hat. Aber es ist klar, dass eine Platzierung unter den besten 40 im Weltcup Vertrauen geben würde für die Zukunft.

Du hast ein Studium absolviert in den Niederlanden. Wie konntest Du das mit dem Sport verbinden?
Johann Cruyff, einer der weltbesten Fußballspieler, hat nach seiner Karriere beispielsweise Fußballfelder in Regionen gebaut, die es nicht so gut haben. Außerdem hat er aber auch Universitäten und Hochschulen erbaut, die unter anderem für Sportler geeignet sind. Es war aber klar, dass meine Situation schon extrem ist. Ich fand es aber sehr interessant, das Studium zu absolvieren. Es war so, dass ich die Vorlesungen via Skype mitverfolgen konnte und so saß ich quasi auch immer im Raum. Das lief sehr gut und jetzt habe ich meinen Master im internationalen Sportmanagement geholt.

Möchtest Du später nach Deiner Karriere auch im internationalen Sportmanagement arbeiten?
Ja, ich denke schon. Als niederländischer Biathlet habe ich immer sehr viel mehr machen müssen als andere Athleten, um mich überhaupt finanzieren zu können. Da habe ich gemerkt, dass ich Talent habe für Sponsoring und Marketing. Ich glaube es ist schon was besonderes, wenn man als Athlet der überhaupt nicht vom Verband gefördert wird sich so finanzieren kann, dass man das ganze Jahr über Spitzensport betreiben kann.

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Der niederländische Biathlet Herbert Cool (© privat)
Der niederländische Biathlet Herbert Cool (© privat)


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