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Ski Alpin Neues Material verändert Skisport? |
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19.10.2012 | |
Neues Material verändert Skisport?Autor: Christian ZanderAm nächsten Wochenende von 26.-28. Oktober startet in Sölden der Ski-Weltcup. Dabei steht das Rennen unter besonderer Beobachtung. In der beginnenden Saison werden erstmals die Veränderungen am Material wirksam sein. Dadurch könnte sich auch der alpine Skisport selbst verändern. Als der Internationale Skiverband FIS im Juli 2011 neue Regeln für das Material der Skier aufstellte, war die Empörung in den Sportnachrichten groß. Viele sahen darin einen Rückschritt in der Skitechnik und der Attraktivität für den Zuschauer. Vor dem Weltcup hat sich nun die Aufregung etwas gelegt. Mit den Reglementänderungen reagierte die FIS auf die gestiegenen Ausfälle der Fahrer durch Verletzungen. Der Trend geht wieder weg vom Carver, weil sie Rücken und Knie wesentlich mehr belasten. Die aktuellen Wettkampf-Ski fallen somit länger und schmäler aus. Nach jahrelangen Tests, Beobachtungen und Analysen wird also die „neue, alte“ Form wieder eingeführt, um die Athleten vor Verletzungen zu schützen. Vor allem beim Riesentorlauf werden sich die Änderungen am stärksten bemerkbar machen. Beim Ski-Weltcup sind jetzt alle gespannt, welche Auswirkung die Materialänderung haben wird und welche Erkenntnisse unter Wettkampfbedingungen gewonnen werden. Dass sich an der Rangordnung der Fahrer grundsätzlich etwas ändern wird, ist zu bezweifeln. „Die üblichen Verdächtigen werden weiterhin vorne sein“, vermutete Andreas Puelacher, der Cheftrainer der österreichischen Riesentorlauf-Männer. „Es wird sicher Opfer und Gewinner geben. Das werden aber eher Ausnahmen sein“, lautet die Prognose von Sigi Voglreiter, Rennleiter des Skiherstellers Fischer. Allerdings könnten Routiniers besser zurechtkommen, meint der Rennchef von Head Rainer Salzberger. „Für die Jungen wird es richtig schwer“. Die Befürchtung war groß, dass mit dem Ende des Carvens ein Rückschritt in die 1970er Jahre einhergeht. Doch die steirische Fahrerin Elisabeth Görgl ist sich sicher: „Die Zuschauer werden keine Veränderungen merken.“ Doch das geschulte Auge könnte schon Unterschiede feststellen, meint Vogelreiter. „Es schaut nicht mehr so easy aus.“ Auch der Weltmeister von 2011 Ted Ligety, der einer der schärfsten Kritiker der Neuregelung ist, hat gravierende Unterschiede festgestellt. „Man braucht jetzt deutlich mehr Muskelkraft“, bemerkte der Amerikaner gegenüber Sport News. Somit könnten neue Gefahren für die Athleten entstehen. Durch Erschöpfung ausgelöste schwere Stürze hält Salzgeber für möglich. „Die Erschöpfung wird klar ersichtlich sein. Die logische Konsequenz wäre, dass jetzt dadurch Stürze und Verletzungen anstehen könnten.“ Das Ziel der FIS, die wirkenden Kräfte in den Kurven zu reduzieren und damit Rücken und Knie zu entlasten, wurde aber erreicht. „Es wirken weniger Kräfte. Das ist positiv für den Körper und sicherer“, erklärte der österreichische Profiskifahrer Benjamin Raich. Der Tiroler war von Anfang an ein Befürworter der Veränderungen des Materials. „Mittlerweile hat sich für fast alle Kollegen herausgestellt, dass es positiv ist.“ Am 26. Oktober wird sich dann zeigen, wie sich das neue Reglement unter Wettkampfbedingungen verhält. |
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