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Biathlon-Damen – Das Jahr Eins nach Magdalena Neuner
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27.11.2012

Biathlon-Damen – Das Jahr Eins nach Magdalena Neuner

Autor: Maximilian Schröter


Wir alle erinnern uns noch an die grandiose letzte Saison, nein an die überragende und einzigartige Karriere der Über-Biathletin der vergangenen Jahre, Magdalena Neuner. Sie beherrschte den Weltcup mehr oder weniger, sorgte mit faszinierenden Rennen mit dafür, dass der Biathlon-Sport auf einer solchen Popularitätswelle schwimmt.

Wer sichert sich das Gelbe Trikot?

Doch nun in der Saison 2012/2013 hat sie die Skier an den Nagel gehängt, konzentriert sich auf ihr Privatleben und macht Platz für den Wechsel an der inoffiziellen „Damen-Weltrangliste“. Aber die Biathlon-Welt beginnt keineswegs von Null - übrig bleiben natürlich Namen, deren Klang kaum weniger Erfolg verspricht: Kaisa Mäkäräinen (Weltmeisterin und Weltcupgesamtsiegerin), Darya Domracheva (Weltmeisterin und Weltcup-Zweite), Tora Berger (Olympiasiegerin, Weltmeisterin und Weltcup-Zweite) und Olga Zaitseva (Olympiasiegerin und Weltmeisterin) sind wohl die vier Skijägerinnen, die für große Siege prädestiniert sind. Oder aber jemand aus der zweiten Reihe, der den endgültigen Sprung in die Weltspitze schafft. Infrage kommen würden hier wohl Athletinnen wie die slowakische Sprintolympiasiegerin Anastasiya Kuzmina (Vorjahres-Zehnte), die aufstrebende Synoeve Solemdal aus Norwegen (Weltcup-13.) oder die schusssichere Französin Marie-Laure Brunet, die im vergangenen Winter bereits Position sieben im Gesamtweltcup erobern konnte.

Deutsche Damen ledigliche Außenseiterchancen

Alles in allem gibt es dieses Jahr aber erstmals seit über einem Jahrzehnt keine deutsche Gesamtweltcup-Hoffnung mehr. Die wohl am höchsten einzustufende Andrea Henkel, ihres Zeichens bereits mehrfache Siegerin der Großen Kristallkugel, Olympiasiegerin und Weltmeisterin, hat scheinbar ihre allerbesten Tage bereits hinter sich und wird eher weniger im Kampf um den Gesamtsieg eingreifen können. Nichtsdestotrotz ist sie immer für einen Sieg gut, denn die Kombination aus sicherem Schießen und mehr als passablen Rundenzeiten gelang der Oberhoferin noch in jeder Saison.

Aus diesem Grund darf man auch von Tina Bachmann, Miriam Gössner, Franziska Hildebrand und vielleicht auch Evi Sachenbacher-Stehle erwarten, die aufgekommene Lücke in die Weltspitze langsam wieder zu schließen. In den vergangenen Jahren konnte man sich meist hinter den fabelhaften Erfolgen der großen deutschen Biathlon-Stars, wie Neuner, Wilhelm oder eben Henkel verstecken. Das wird in diesem Winter erstmals nicht der Fall sein und es gilt darum für alle DSV-Starterinnen - auch wenn es nicht gleich so erfolgreich beginnen kann - wie es teilweise erwartet wird, so sollte man doch konstant passable bis gute Ergebnisse erzielen, um einerseits den enormen Erwartungsdruck der Presse und der Zuschauer zu befriedigen und andererseits sukzessive sich nach vorne heranzuarbeiten.

Vor allem Tina Bachmann, aber auch die „Miri“ (Miriam Gössner) geben allen Grund zur Hoffnung – beide durften schon am Erfolg schnuppern und bringen besonders durch ihre Grundschnelligkeit eine wichtige Voraussetzung für vordere Plätze mit sich. Leider lief das vergangene Jahr nicht nach ihren Vorstellungen, so konnten weder Bachmann noch Gössner Podestplatzierungen erlaufen und erschießen. Franziska Hildebrand kommt dagegen eher über das Schießen, ihr fehlte in ihrer ersten kompletten Weltcupsaison allerdings häufig die Spritzigkeit. Man wird sehen, wie sich ihre Laufform entwickelt. Die fünfte Deutsche auf die man vorwiegend ein Auge werfen wird, Evi Sachenbacher-Stehle, wird nach ihrem Wechsel vom Langlauf vorerst im IBU-Cup eingesetzt und erst später in den Weltcup-Zirkus einsteigen.
Man darf aber nicht vergessen, dass auch in diesem Winter wieder einige Skijägerinnen um den Start im Biathlon-Oberhaus kämpfen werden. So wird man Juliane Döll, Maren Hammerschmidt, Carolin Hennecke und vielleicht auch wieder Kathrin Lang (ehemals Hitzer), die nach der Heirat mit Toni Lang ihren Nachnamen gewechselt hat, bei den neun Weltcup-Stationen an den Start gehen sehen.

Die Prognose von live-wintersport.com:
Für den Gesamtweltcup kann man Andrea Henkel - mit der Voraussetzung, dass sie verletzungsfrei bleibt - eine Platzierung unter den besten sieben prophezeien. Tina Bachmann kann, wenn sie ihre Schießergebnisse konstant hält, unter den besten Zehn landen. Miriam Gössner dürfte voraussichtlich unter die besten 20 des Weltcups kommen und Hildebrand ist in der Lage wieder eine Position unter den besten 25 zu erreichen. Inwiefern die anderen Starterinnen abschneiden, lässt sich nicht vohersagen, dazu fehlen schlicht und einfach die Einschätzungsmöglichkeiten, also lassen wir uns einfach mal überraschen, die Saison wird es zeigen und live-wintersport.com wird natürlich für euch berichtet.

Die Weltcup-Saison startet im schwedischen Östersund (vom 25.11. - 02.12.2012) mit einem Mixed-Wettbewerb, einem Einzel und der Kombination aus Sprint und Verfolgung.

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