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SwissSki News: Ammann siegt in Oberstdorf
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29.12.2013

SwissSki News: Ammann siegt in Oberstdorf

Autor: SwissSki


Simon Ammann kehrte ausgerechnet beim vielbeachteten Eröffnungsspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf zurück an die Weltspitze. Der vierfache Olympiasieger gewann sein 21. Weltcupspringen.

Der 32-Jährige reist im Leadertrikot nach Garmisch-Partenkirchen zum Neujahrsspringen. Diesen haben Coup haben ihm nur wenige zugetraut, obwohl Ammann im Dezember bereits zweimal auf dem Podest gestanden hatte. Der Toggenburger setzte sich mit Flügen auf 139 und 133 mit vier Punkten Vorsprung vor Anders Bardal (No) durch. Der Schweizer verteidigte seine Führung aus dem ersten Durchgang souverän, auch weil sich sein Trainer Martin Künzle auf den Poker mit der Anlauf-Verkürzung einliess. Ammann erhielt als Kompensation 3,7 Zähler gutgeschrieben. Diese Massnahme schuf die Differenz. Die taktische Verkürzung des Anlaufs ist seit diesem Winter nicht ohne Risiko. Sofern der Springer die 95-Prozent-Marke der Hillsize verpasst, entfällt der Bonus.

Ammann feierte den 21. Weltcup-Sieg seiner Karriere und beendete somit eine knapp dreijährige Durststrecke. Letztmals hatte er bei seinen inzwischen 71 Weltcup-Podestplätzen am 13. März 2011 in Lahti (Fi) zuoberst auf dem Podium gestanden.

"Ich habe lange auf diesen Tag gewartet", sagte Ammann. "Ich habe eine Wahnsinns Freude in mir. Es war ein phantastischer Moment", fügte er hinzu. Die Emotionen, die hinter diesem Sieg standen, waren bereits im Stadion vor 25'000 Zuschauern sichtbar. Bei seinem ersten Flug auf 139 m jubelte Ammann derart ausgelassen, dass er beinahe noch auf der Sturzlinie zu Fall kam. "Es ist für mich einer der bislang schönsten Siege im Weltcup", betonte der Routinier.

Ammann reist nicht zum ersten Mal als Tournee-Leader nach Garmisch-Partenkirchen. In der Austragung 2008/09 war er trotz weiteren Top-Sprüngen noch von Wolfgang Loitzl (Ö) überflügelt worden. Der Schweizer will jetzt aber weder in die Vergangenheit noch in die Zukunft blicken. "Ich habe dieses Jahr perfekt abgeschlossen, ich will zuerst diese Emotionen in den Griff kriegen", meinte er mit Blick auf das Neujahrsspringen vom 1. Januar. "Die Möglichkeit für einen Tourneegewinn ist da, aber es wird noch eine lange Reise werden. Nach allen den Jahren hier zu sein, und die Chance zu haben, ist sagenhaft." Der Overall-Sieg der Vierschanzentournee bildet noch die einzige Lücke im überragenden Palmarès des Schweizers.

Vor der Tournee hatte sich Ammann zurückhaltend gegeben. "Die Zielsetzung mit Resultaten zu definieren, ist schwierig. Aber ich starte aus einer guten Position", hatte er verlauten lassen. Die Buchmacher legten die Quote für einen Gesamtsieg auf 18:1 fest. Nun korrigierte der Schweizer diese Prognose nach unten, in dem er bereits bei erster Gelegenheit ein ganz dickes Ausrufezeichen setzte. Er gehört nach einem Viertel zum engsten Favoritenkreis, was den Gesamtsieg angeht.

Bei der 62. Vierschanzentournee - bislang ist noch kein Springen ausgefallen - wurde zum sechsten Mal die Schweizer Nationalhymne für den Tagessieger eingespielt. Für Ammann ist es der zweite Sieg in Oberstdorf nach 2008 und der dritte insgesamt (Neujahrsspringen 2011). Auch Walter Steiner, der im Stadion zugegen war, und Andreas Küttel schafften Prestigesiege im Rahmen der Tournee.

Abgesehen von Einsiedeln ist der vierfache Olympiasieger mit keiner Schanze besser vertraut als mit jener im Allgäu. Hinter dem Toggenburger klassierte sich Anders Bardal, der Weltmeister von der Normalschanze, im 2. Rang. Der Norweger hatte früher mit diesem Bakken Mühe bekundet und deshalb vor zweieinhalb Wochen für zwei Tage ein Trainingslager in Oberstdorf eingeschaltet - mit Erfolg. Den 3. Platz teilten sich der Slowene Peter Prevc und der junge österreichische Shootingstar Thomas Diethart. In der Weltcup-Gesamtwertung rückte Ammann mit 344 Punkten auf Platz 4 vor; vor ihm liegen nur noch Stoch (430), Bardal (391) und Schlierenzauer (381).

Nicht nach Wunsch lief der Wettkampf in Oberstdorf dagegen für Gregor Deschwanden, der den Finaldurchgang als 35. verpasste. Der Luzerner verlor das Duell gegen Krzysztof Biegun um 1,5 Punkte, obschon er einen halben Meter weiter flog als der Pole. Allerdings erhielt Deschwanden schlechte Noten wegen einer verpatzten Landung.


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