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Nachrichten Österreich Staatsanwalt gibt in Interview Details bekannt |
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07.04.2006 | ||
Staatsanwalt gibt in Interview Details bekanntAutor: Nadine GärtnerDie Aussagen des zuständigen Staatsanwalts von Pinerolo, Ciro Santoriello, in einem Exclusivinterview mit der französischen Sportzeitung "L'Equipe" sorgten im österreichischen Lager für einige Verwirrung und Erstaunen. In dem Interview machte der Staatsanwalt einige bemerkenswerte Aussagen und wartete mit schweren Verdächtigungen auf. Obwohl das Untersuchungsergebnis noch nicht offiziell ist, berichtete Santoriello der Zeitung, dass Blutbeutel bzw. Blutbehälter mit drei bis vier Litern Blut gefunden worden seien und Walter Mayer unmöglich der alleinige Drahtzieher der Affäre gewesen sein könne. Santoriello versicherte, dass die zuständigen Staatsanwaltschaften in Pinerolo und Turin mit Hochdruck an dem Fall arbeiten würden, die Zusammenarbeit mit der österreichischen Justiz aber nicht einfach sei und auch die Unterstützung des ÖSV zu wünschen übrig lasse. Außerdem sei es enttäuschend, dass wegen der Gesetzeslage Mayer in Österreich als absolut unschuldig gelte. Denn der Fund der Blutbeutel lasse einen eindeutigen Verdacht auf verbotene Bluttransfusion zu, so Santoriello. Während der Staatsanwalt selbst zu Nachfragen der österreichischen Presseagentur (APA) nicht zur Verfügung stand, zeigte sich ÖSV-Generalsekretär Klaus Leistner höchst erstaunt: "In den uns zugänglichen Protokollen, die nach den Razzien angefertigt worden sind, stand nichts dieser Art. Ich habe keine Erklärung dafür." Auch wunderte sich Leistner über solche Aussagen des Staatsanwalt während der laufenden Ermittlungen. Allerdings können betroffene, aus dem Verband ausgetretene bzw. suspendierte Athleten nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden, "außer sie kommen freiwillig." Weiterhin sagte Santoriello, er sei überzeugt, dass die nach den Razzien genommenen, negativen Urinproben der österreichischen Athleten "nicht bedeuten, dass sie sauber sind. Es ist das Blut, das zählt." Er hoffe, dass die Blutanalysen bis Anfang Mai vorliegen würden. Verbotene Medikamente seien nach Santoriellos Aussage bei den Durchsuchungen der Unterkünfte nicht gefunden worden, dafür aber andere Medikamente und vor allem Spritzen in rauen Mengen. Seiner Meinung nach könnte es sich um systematischen Medikamentenmissbrauch handeln. Der Koch und Fahrer des Teams, der laut eigenen Aussagen schwer herzkrank ist, habe mit der Behauptung, die Medikamente gehörten ihm, die Athleten lediglich schützen wollen, ist der Staatsanwalt überzeugt. Auch zeigte sich Santoriello verwundert, dass man vielfach nichts von der Anwesenheit Walter Mayers gewusst haben will. Laut Informationen der Staatsanwaltschaft fand aber ein Telefonat zwischen Mayer und ÖSV- Präsident Peter Schröcksnadel am Vormittag jenes 18. Februar, also wenige Stunden vor der ersten Razzia in San Sicario statt. |
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07.04.2006 | ||
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