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SwissSki News: Eine Bilanz zum Schweizer Skinachwuchs
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15.04.2014

SwissSki News: Eine Bilanz zum Schweizer Skinachwuchs



Dominique Gisin, Lara Gut, Sandro Viletta – diese Namen sind einer breiten Öffentlichkeit bekannt, den Skifans schon lange, allen anderen spätestens seit ihren jüngsten Erfolgen an den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Wie aber schaut es aus mit Nathalie Gröbli, Mélanie Meillard, Marco Odermatt oder Semyel Bissig? Schon mal von den vier gehört? Sie alle sind talentierte Nachwuchsskirennfahrer – und in ihrer Alterskategorie gar die Besten ihres Faches. Nur weiss das kaum jemand…


In der öffentlichen Wahrnehmung hat der Skinachwuchs keinen leichten Stand. Zwar investieren die jungen Skitalente ebenso viel Zeit und Herzblut in den Skirennsport wie die arrivierten Athleten und verbringen im Winter ebenfalls unzählige Stunden auf den Pisten, sei es beim Training oder beim Skirennen. Und während im Sommer ihre gleichaltrigen Kollegen bei 30 Grad Celsius in der Badi schwitzen, schwitzen auch unsere Nachwuchshoffnungen - jedoch in stickigen Krafträumen und schweissgetränkten Fitnesskellern. All das geschieht jedoch fernab der Öffentlichkeit, ausserhalb des medialen Fokus und damit auch ausserhalb der Wahrnehmung der breiten Bevölkerung.


Wer kennt schon Semyel Bissig? Dass im Schatten von Dominique Gisin und Co. junge, hungrige Nachwuchsathleten in ihrer Altersklasse teils hervorragende Leistungen erbringen, weiss kaum jemand. Oder sagt Ihnen der Name Semyel Bissig etwas? Der junge Nidwaldner ist nur eines von unzähligen Nachwuchstalenten, die ein einziges Ziel kennen: Eines Tages in die Fussstapfen ihrer Idole zu treten und im Weltcup vorne mitzufahren. Semyel Bissig auf jeden Fall ist auf dem besten Weg dorthin, auch wenn dieser Weg noch lange ist. Eine erste Hürde hat der knapp 16-Jährige bereits genommen: Er gewann alle acht Rennen im Ochsner Sport Jugend Cup, der Rennserie der unter 16-Jährigen, und hatte damit das Gesamtklassement schon vorzeitig für sich entschieden. Semyels Pendant bei den Mädchen ist Mélanie Meillard. Die Walliserin entschied das Gesamtklassement mit fünf Siegen und 580 Punkten für sich und wiederholte damit ihren Sieg vom Vorjahr.


Schweizer Unternehmen glauben an den einheimischen Skinachwuchs Neben Ochsner Sport engagiert sich auch das weltweit tätige Technologieunternehmen Oerlikon bereits seit mehreren Jahren für die Nachwuchsarbeit des Schweizerischen Skiverbandes Swiss-Ski und ist Titelsponsor des gleichnamigen Swiss Cup, einer speziellen Wertung für Athleten im Juniorenalter, welche jeweils im Frühling die Basis für die Kaderselektionen bietet. In der Kategorie U18 entschied die Nidwaldnerin Nathalie Gröbli mit fast 200 Punkten Vorsprung das Gesamtklassement der Frauen für sich. Fast hätte die 17-Jährige auch in der nächsthöheren Alterskategorie U21 triumphiert; die C-Kaderathletin musste dort jedoch der Nationalmannschaftsathletin Wendy Holdener den Vortritt lassen. Bei den Männern heissen die Sieger des Gesamtklassements Anthony Bonvin (U21) und Marco Odermatt (U18), seines Zeichens Vorjahressieger des Ochsner Sport Jugend Cup 2013. Dritter im Bunde der Unternehmen, die sich mit viel Herzblut für den helvetischen Skinachwuchs engagieren ist die Swisscom. Der Verbandshauptsponsor sorgt im Rahmen seines Förderprojekts „Swisscom Junior Team“ bereits seit vielen Jahren dafür sorgt, dass ausgewählte junge Athleten zu Topbedingungen trainieren und sich so jeweils professionell auf die jährlich stattfindenden alpinen Juniorenweltmeisterschaften vorbereiten können.


Franz Hofer, Du bist seit Jahren Nachwuchschef bei Swiss-Ski. Wie bewertest du das Niveau des Oerlikon Swiss Cup 2014? Der Oerlikon Swiss Cup ist für uns vor allem in der Kategorie U18 wichtig, wo das Schlussklassement als Grundlage für die Selektionen gilt. Demzufolge hat die Rennserie bei den über 18-Jährigen nicht mehr denselben Stellenwert wie bei den U18-Athleten. Auch dieses Jahr wieder war die Rennserie sehr aufschlussreich. Nathalie Gröbli hat die Wertung in der Kategorie U18 mit fast 200 Punkten Vorsprung gewonnen; ab Platz 2 waren die Abstände allerdings ziemlich nah beieinander. Für uns heisst das, dass es gerade bei den Mädchen eine gewisse Breite gibt. In der Kategorie U21 haben nach dem Weltcupfinale die EC- resp. WC-Fahrerinnen wie beispielsweise Rahel Kopp oder die spätere Siegerin Wendy Holdener das Zepter übernommen; für die restlichen Athletinnen ergab sich daraus jedoch ein interessanter Leistungsvergleich mit den erfahreneren Athletinnen. Bei den Jungs hat zwar Marco Odermatt die Wertung in der Kategorie U18 vorzeitig für sich entschieden; der Nidwaldner lieferte sich jedoch mit dem gleichaltrigen Walliser Loïc Meillard im Laufe der 13 Rennen spannende Duelle. Und hätte Loïc, nota bene vierfacher U18 Schweizermeister, nicht bei zwei, drei Rennen gefehlt, wäre der Ausgang bis zum Schluss spannend geblieben. In der Kategorie U21 war das Rennen ausgeglichener, durchgesetzt hat sich schliesslich Anthony Bonvin.


Und wie schaut deine Bilanz betreffend Ochsner Sport Jugend Cup, der U16-Nachwuchsserie aus? Auch bei den unter 16-Jährigen haben wir gute Sachen gesehen, insbesondere bei den Mädchen. Dominiert hat klar Mélanie Meillard; die Schwester von Loïc hat fünf von acht Rennen gewonnen. Aber ähnlich wie beim Oerlikon Swiss Cup liegen die Plätze zwei, drei und vier relativ nah beieinander; das Feld ist verhältnismässig ausgeglichen. Gerade bei den Mädchen ist somit eine gewisse Breite da. Mit Camille Rast liegt zudem auf Rang 4 erfreulicherweise eine Nachwuchshoffnung mit Jahrgang 99.


Auf einer Skala von 1-10: welche Note gibst du dem Schweizer Skinachwuchs für ihre Leistungen im vergangenen Winter? Eine 8. Wir haben im vergangenen Winter wirklich ganz gute Sachen gesehen. Nehmen wir zum Beispiel die Junioren WM in Jasna, wo das Swisscom Junior Team fünf Medaillen gewonnen hat. Medaillen sind natürlich vor allem für die betreffenden Athleten super. Für uns Trainer sind jedoch die Plätze vier bis sechs genauso wichtig, geben uns diese doch grad soviel Aufschluss darüber, wo wir im internationalen Vergleich stehen. In Jasna haben wir nebst fünf Medaillen sieben Top6-Platzierungen vorzuweisen. Das bedeutet in der Marc Trophy Hodler, in deren Wertung diese vierten bis sechsten Plätze ebenfalls miteinbezogen werden, Rang 2. Und ist für uns der Beweis, dass wir international vorne mit dabei sind. Was an der Junioren WM hingegen etwas gefehlt hat, ist die Konstanz: Gewisse Athleten konnten ihr Potenzial aus verschiedenen Gründen nicht ganz abrufen, obschon sie im Vorfeld im Europacup gute Leistungen gezeigt haben. Das gilt namentlich für Michelle Gisin, die mit Hüftbeschwerden zu kämpfen hatte. Corinne Suter war die Einzige, die auch an der Junioren WM nahtlos an ihre Topleistungen im Europacup anzuknüpfen vermochte.


Und wie bewertest du die Leistungen des Schweizer Nachwuchs im internationalen Vergleich? Sehr gut, speziell bei den Mädchen, wo die Anzahl der Athletinnen, die auch international vorne mitfahren können, etwas grösser ist als bei den Jungs. Das hat man besonders gut beim U16-Ländervergleich in Pozza di Fassa gesehen, wo mit Mélanie Meillard, Aline Danioth, Charlene Genolet und Camille Rast vier verschiedenen Athletinnen auf dem Podest standen. Bei den Knaben sticht insbesondere Semyel Bissig hervor. Auf das Konto des 16jährigen Wallisers gehen nebst dem Gewinn des Ochsner Sport Jugend Cup ein dritter Rang an der erstmaligen Austragung des "Longines Future Ski Champions" in Val d'Isère, einem Vergleich der 14 besten Nachwuchsathleten U16 aus aller Welt, zwei zweite Plätze im U16-Ländervergleich in Pozza di Fassa und notabene zwei Siege am Trofeo Topolino, einem der renommiertesten Skirennen für junge Skirennfahrer der Kategorien U16 und U14. Und wie bereits erwähnt belegen wir dieses Jahr in der Marc Hodler Trophy hinter Österreich Rang 2. Im Europacup schliesslich führen mit Michelle Gisin und Corinne Suter zwei Athletinnen mit Jahrgang 93 (Gisin) resp. 94 (Suter) das Klassement an. Wir sind also international absolut „bei den Leuten“.



Oerlikon Swiss Cup 2014:
Gesamtwertung Frauen U18:
1. Nathalie Gröbli (Jg. 96, SC Emmetten) 680 Punkte
2. Carole Bissig (Jg. 96, SC Bannalp-Wolfenschiessen) 479 Punkte
3. Vanessa Kasper (Jg. 96, SC Alpina St. Moritz) 420 Punkte
Gesamtwertung Frauen U21:
1. Wendy Holdener (Jg. 93, SC Drusberg) 500 Punkte
2. Nathalie Gröbli (Jg. 96, SC Emmetten) 420 Punkte
3. Jasmina Suter (Jg. 95, SC Stoos ) 370 Punkte

Gesamtwertung Männer U18:
1. Marco Odermatt (Jg. 97, SC Hergiswil) 544 Punkte
2. Loïc Meillard (Jg. 96, SC Hérémencia) 520 Punkte
3. Tanguy Nef (Jg. 96, SC 88) 454 Punkte
Gesamtwertung Männer U21:
1. Anthony Bonvin (Jg. 94, Anzère Ski Team) 455 Punkte
2. Pierre Bugnard (Jg. 93, SC Davos) 441 Punkte
3. Matthias Brügger (Jg. 93, SC Frutigen) 408 Punkte



Ochsner Sport Jugend Cup 2014
Gesamtwertung Mädchen:
1. Mélanie Meillard (Jg. 98, SC Hérémencia) 580 Punkte
2. Aline Danioth (Jg. 98, SC Gotthard-Andermatt) 460 Punkte
3. Valentine Macheret (Jg. 98, SC Broc) 390 Punkte
Gesamtwertung Jungs:
1. Semyel Bissig (Jg. 98, SC Bannalp Wolfenschiessen) 600 Punkte
2. Kean Matthis (Jg. 98, SC Hergiswil ) 420 Punkte
3. Theo Carroz (Jg. 98, SC Verbier) 360 Punkte

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