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Lugano: Fischer sieht Positives
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14.03.2015

Lugano: Fischer sieht Positives

Autor: Maurizio Urech


Wie schon letztes Jahr endeten die Playoffs der Bianconeri in Genf. Letztes Jahr brauchten die Grenats fünf Spiele um zu gewinnen, dieses Jahr sechs. Aber dies ist nicht der Grund, wieso man beim HC Lugano trotz des erneuten Ausscheidens von einem Schritt vorwärts spricht.

Die Bianconeri konnten zwar den verunglückten Start mit einem 0:2-Rückstand noch auszugleichen, scheiterte dann aber in den letzten zwei Spielen. Immerhin aber waren sie erstmals seit acht Jahren in der regulären Saison unter den besten vier Mannschaften, bloss vier Punkte hinter dem Qualifikationssieger ZSC Lions. Der Zuschauerschnitt wuchs dabei um über 500 auf 5559 Fans.

hockeyfans.ch sprach am Tag nach dem Aus mit Trainer Patrick Fischer.

Patrick Fischer, es war eine lange Rückfahrt. Wie sieht Ihre Gefühlswelt nach dem Ausscheiden aus?

Fischer: Schon gestern Abend nach Spielschluss, kannst du nicht glauben dass es vorüber ist, hart die Realität zu akzeptieren. Es war wie ein Schock für mich. Ich war zu 100 Prozent überzeugt, dass wir uns diesmal durchsetzen würden. Was bleibt ist eine grosse Leere.

Aber trotz des frühen Ausscheidens war nicht alles negativ.

Seit ich die Mannschaft zusammen mit Peter Andersson übernommen habe, wollten wir das Image des HC Lugano ändern und die Mannschaft wieder an die Spitze zu führen. Wir waren überzeugt, dass wir mit diesem Team einen grossen Schritt nach vorne machen können. Leider war dies in den Playoffs nicht der Fall, aber während der Qualifikation haben wir unser Ziel erreicht. Dieses Ausscheiden tut weh, der Schmerz ist ein guter Lehrer und für den Prozess der Weiterentwicklung des Teams werden wir rückblickend sehen, dass dies ein wichtiger Schritt war.

Gleich nach dem Spiel waren Sie sehr kritisch mit sich selber und haben unter anderem gesagt, Sie hätten die Mannschaft besser auf das fünfte Spiel vorbereiten müssen. Fehlt dem Team die Reife, um in den entscheidenden Momenten ihr bestes Eishockey abzurufen?

In Gedanken bin ich zum Moment zurückgekehrt als wir mit viel Selbstvertrauen von Genf nach Hause fuhren. Ich habe gemerkt, dass wir nach unserem überzeugenden Sieg (7:2) und dem Ausgleich zum 2:2, nachdem uns schon viele tot gesehen hatten, ein bisschen zu relaxt waren. Wir wussten genau, dass das Spiel fünf das schwierigste der Serie werden würde, denn jetzt war es Genf-Servette, das reagieren musste. Es ist meistens so, dass wenn du mit zu grosser Sicherheit in ein Spiel steigst, du nicht mehr reagieren kannst, wenn etwas nicht wie geplant läuft. Wir haben sehr gut begonnen, der Shorthander nahm uns den Wind aus den Segeln. Wir hätten wie ein Boxer die Guard weiterhin hoch halten müssen um dem Gegner, der am Boden lag, nicht zu ermöglichen wieder aufzustehen. Leider haben wir genau dies getan, mit leichten Gegentoren, und das Momentum kehrte wieder auf die Seite von Genf-Servette zurück. Leider ist uns dann das im letzten Spiel nicht gelungen. Genf machte nicht die gleichen Fehler und hat uns keine Geschenke gemacht.

Sie haben mehrmals betont dass der HC Lugano die bessere Mannschaft in dieser Serie sei. Doch der Sieger war Genf-Servette. Was lief schief?

Dies war sicherlich in den ersten vier Spielen der Fall. Wenn wir auf die ersten beiden Spiele zurückschauen, hatten wir genügend Chancen um diese zu gewinnen, schon das ganze Jahr waren wir das bessere Team. Doch dies muss man auch in den Playoffs bestätigen. Die Genfer waren mental besser und auch aggressiver in den entscheidenden Spielen. Es kam für uns nie in Frage, am letzten Spieltag absichtlich in Zürich zu verlieren. Dies entspricht einer Verlierermentalität. Du darfst vor keiner Mannschaft Angst haben, denn sonst kannst du nie gewinnen. Es war das perfekte Szenario für uns um in diesen Bereichen Fortschritten zu machen, doch leider ist es uns nicht gelungen diese Hürde zu nehmen.
(HockeyFans.ch)

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