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Technische Probleme bei Zuger Arena
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31.05.2016

Technische Probleme bei Zuger Arena

Autor: Medienmitteilung


Die Wärmetauscher in der Bossard Arena für die Wärme- und Kälteproduktion haben ein Problem: Von acht Geräten sind bereits zwei kurz nach Ende der Garantiefrist ausgefallen. Ein drittes wurde vorsorglich ersetzt. Eine Risikoanalyse zeigt nun auf, dass zwei weitere Wärmetauscher dringend ersetzt werden müssen. Aus Zeitgründen ist dies vor dem Start zur Eishockey-Saison nicht mehr möglich. Zwei Lösungen bleiben: ein temporäres Eisfeld oder eine vorübergehende Umstellung des Kältesystems.

Die Bossard Arena wurde im August 2010 eröffnet. Gestützt auf eine Leistungsvereinbarung mit der Stadt Zug ist die Kunsteisbahn Zug AG für den Betrieb des Eisstadions zuständig. Die Wärme- und Kälteanlagen werden auch für die Beheizung des Uptown-Hochhauses und der Überbauung Schutzengel genutzt. Die Kälteerzeugung zur Eisaufbereitung erfolgt über ein zweiteiliges System mit Ammoniak für die Kälteproduktion und flüssigem Kohlendioxyd (CO2) als Kälteträger für die Verteilung. Das komplexe System ist mit insgesamt acht sog. vollverschweissten Wärmetauschern ausgerüstet. Vollverschweisste Wärmetauscher haben den Vorteil eines geringeren Platzbedarfs, können jedoch nicht repariert werden.

Im Oktober 2015 zeigte sich an einem Wärmetauscher eine undichte Stelle. Das defekte Gerät wurde ersetzt. Ein baugleicher zweiter Wärmetauscher wurde zum selben Zeitpunkt vorsorglich ebenfalls ausgetauscht. Ein weiterer wurde im April 2016 undicht. Aufgrund dieses Schadenfalls musste die Wärmeerzeugung für die Wohnungen vorübergehend über mobile Provisorien sichergestellt werden. Nach den beiden Vorfällen, deren Kosten von der Versicherung übernommen wurden, hat die Stadt Zug eine Risikoanalyse vornehmen lassen und eine unabhängige Institution mit der Untersuchung des zweiten defekten Wärmetauschers beauftragt. Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Warum bereits zwei Geräte kurz nach Ablauf der Garantiefrist undicht wurden, bleibt vorerst unklar. Die Risikoanalyse empfiehlt, auch die restlichen fünf Wärmetauscher vorsorglich zu ersetzen. Zwei davon sollten aufgrund der Analyse sofort ausgetauscht werden. Bei einem Defekt käme sonst die Kälteproduktion für mehrere Wochen zum Erliegen. Ein Ausfall während der Eishockey-Meisterschaft, die am 9. September 2016 beginnt, hätte für den EVZ fatale Konsequenzen. Ein Ersatz der fünf Wärmetauscher verursacht Kosten in der Grössenordnung von CHF 420‘000.00. Inwieweit die Stadt Zug diese zu tragen hat, ist Gegenstand der laufenden Abklärungen.

Neben den Kosten sind vor allem die zeitlichen Rahmenbedingungen problematisch. Die einzelnen Wärmetauscher-Komponenten müssen anlagenspezifisch produziert werden. Deren Herstellung, Montage und Inbetriebnahme nimmt rund drei bis vier Monate in Anspruch. Die Gruppenphase der Champions Hockey League 2016/17 mit Beteiligung des EVZ beginnt am 16. August 2016. Die Eisproduktion muss also spätestens am 1. August starten, damit das Eisfeld in der Bossard Arena rund zehn Tage später bereit ist. Aus zeitlichen Gründen kann deshalb ein Ersatz der Wärmetauscher vor dem Start der Eishockey-Saison nicht mehr erfolgen.

Die Stadt Zug wie auch die Kunsteisbahn Zug AG wollen kein Risiko eingehen. Zwei Lösungen bieten sich an: Ein provisorisches Eisfeld in der Bossard Arena oder eine vorübergehende Umstellung des Ammoniak/CO2-Kältesystems auf einen reinen Ammoniak-Betrieb.

Ein provisorisches Eisfeld für die Eishockey-Saison 2016/17 kostet rund CHF 300‘000.00. Eine solche Anlage kann vier Wochen nach der Bestellung in Betrieb genommen werden. Dies bedingt jedoch Anpassungen bei der bestehenden Infrastruktur. So müssen u.a. die Banden am Eisfeldrand für das Verlegen der Leitungen um drei Zentimeter angehoben werden.

Wenn die bestehende Anlage vorübergehend für ein Jahr auf einen reinen Ammoniak-Betrieb umgestellt wird, entstehen Kosten von CHF 60‘000.00 bis 70‘000.00. Die entsprechenden Arbeiten dauern rund zwei Wochen. Die Stadt Zug ist zusammen mit Verantwortlichen der Kunsteisbahn Zug AG und des Ingenieurbüros im Gespräch mit dem Amt für Umweltschutz (AfU) des Kantons Zug. Das AfU wird bis spätestens Ende Juni eine Risikoabschätzung für eine vorübergehende Umrüstung der Anlage vornehmen.

So oder so: Beide Lösungen sichern die Eisproduktion für die ganze Eishockey-Saison .
(HockeyFans.ch)

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