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01.09.2017

Verbandsinfos vor Saisonstart

Autor: Martin Merk


Die Swiss Ice Hockey Federation hat heute beim Hauptsitz ihres grössten Sponsors PostFinance in Bern über die kommende Saison informiert.

Die grösste Neuerung für Fans werden die neuen Namen der Ligen sein und die neuen Fernsehsender fürs Eishockey.

Mehr Eishockey im Free-TV – wenn man Kabel-TV hat

MySports auf UPC und anderen Kabelnetzen werden Spiele zeigen, die dort teilweise frei verfügbar sind, in den meisten Fällen aber wie früher bei Teleclub zahlungspflichtig.

Auf den überall empfangbaren Sendern der SRG-Gruppe (SRF, RTS, RSI) werden die Spiele der National League ab den Playoffs gezeigt sowie Heim-Länderspiele, die IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft, die Olympischen Spiele, der Cup-Final sowie allfällige Derbys in der Romandie oder im Tessin im Cup-Halbfinale.

MySports zeigt im Free-TV 25 Spiele der regulären Saison der National League, bis zu 46 Spiele der bislang als NLB bekannt gewesenen Swiss League, Auswärtsspiele des Herren-Nationalteams und alle Schweizer Spiele der IIHF Junioren-Weltmeisterschaft, die erstmals ein Schweizer Sender zeigen wird. Auf den zahlungspflichtigen Kanälen von MySports werden sämtliche Spiele der National League übertragen.

Mit dem neuen Fernsehvertrag, durch welchen deutlich mehr Geld in den Verband und zu den Clubs fliessen wird, wird die SIHF Produzent sämtlicher Eishockey-Spiele in der Schweiz. Die SRG-Tochtergesellschaft TPC wird diese im Auftragsverhältnis produzieren. «Wir können nun über den Auftritt des Schweizer Eishockeys selbst bestimmen», sagt SIHF-CEO Florian Kohler. Entsprechende neue Grafiken für die neue Saison wurden erarbeitet, damit der Auftritt besser denn je ausschauen soll.

Playoffs mit Sudden Death

Gleich ist bei den beiden höchsten Liga, dass das Penaltyschiessen in den Playoffs abgeschafft wird. Wie in Nordamerika und Nordeuropa werden in den Playoffs die Verlängerungen durchgespielt mit fünf gegen fünf Feldspielern bis jemand ein Tor schiesst mit den üblichen Drittelspausen jeweils nach 20 Minuten.

Swiss League: Bier statt Cüpli

Während bei der höchsten Liga «National League» im neuen Markenauftritt nur das A wegfällt, heisst die bisher zweithöchste Liga neu «Swiss League», was etwas gewöhnungsbedürftiger ist und bestimmt gut zu wissen für den Fan. Denis Vaucher, der Direktor für den Betrieb der beiden höchsten Ligen, glaubt, dass sich in Zukunft aber nur noch Traditionalisten an den alten Namen NLB erinnern werden. Mit dem neuen Namen und einer entsprechenden Kampagne soll die oft (und zumindest in einigen Einzelfällen zu Recht) als Problem- oder Pleiteliga bezeichnete zweithöchste Spielklasse aufgewertet werden. «Eishockey so vielfältig wie die Schweiz» oder «Ice Hockey with Passion. Our Country, our league.» heissen entsprechende Slogans der Kampagne, welche die Liga abgrenzen soll. Mit ehrlichem Eishockey zu den Wurzeln. «In der Swiss League ist nichts mit Cüplitrinken», sagt Vaucher und spricht von den drei B: Bratwurst, Brot und Bier.

Eine Stufe tiefer wurde die MySports League gegründet, in welcher die 12 besten Teams aus der bisherigen 1. Liga eine nationale Meisterschaft spielen mit 32 Runden sowie best-of-5 geführte Playoff-Serien ab dem Viertelfinale. Es gibt einen Absteiger und einen Aufsteiger aus der 1. Liga.

Präsidentensuche und neuer Referee Manager

Beim Verband wird auf die nächste Generalversammlung in einem Jahr hin ein Nachfolger für den zurückgetretenen Verwaltungsrats-Präsidenten Marc Furrer gesucht. Der Posten wird interimistisch von Michael Rindlisbacher geführt. Eine Findungskommission wurde gegründet zu welcher Rindlisbacher als Vorsitzender gehört sowie Peter Althaus, Jean-Marie Viaccoz, Gian Kämpf, Patrick Lengwiler, Peter Zahner, Florian Kohler und Lotti Bucher.

In der Schiedsrichterabteilung wurde der frühere Schiedsrichter und Spieler Andreas Fischer als Referee Manager angestellt. Die Abteilung wird weiterhin von Beat Kaufmann geleitet, der jedoch Ende Saison in den Ruhestand geht. Fischer wird sich in erster Linie um die Ausbildung der Schiedsrichter kümmern.

Nationalteams: Takeoff to PyeongChang

Bei den Nationalteams gab es bereits erste Anlässe sowie Spiele für die Junioren- und Frauen-Nationalteams im Sommer. Raffainer spricht von einer Qualitätssteigerung bei den Junioren-Nationalteams mit Tschechien statt bisher Deutschland als Sparringpartner. Dies wird geschätzt, auch oder weil sieben Niederlagen in acht Spielen die Augen öffnen. Im November wird in Monthey ein U20-Länderturnier organisiert sowie im April ein U19-Turnier mit Top-Nationen in der Schweiz.

Bei der Herren-Nationalmannschaft startete die Saison mit einem Prospects-Camp im Sommer zur Sichtung im Hinblick auf die Heim-WM 2020, welches auch nächstes Jahr weitergeführt wird. Nun steht der Fokus aber auf die Olympia-Saison.

Bei der Frauen-Nati wurde nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation inklusive Leistungstests nichts verändert, bei den Herren dagegen schon. Im November nimmt man nicht mehr beim Deutschland Cup teil und organisiert auch nicht wie geplant ein Heimturnier, sondern erhielt eine Einladung zum prestigeträchtigen Karjala-Turnier in Helsinki inklusive ein Turnierspiel gegen Kanada am 8. November in Biel. Der Ticketverkauf hat heute gestartet auf sihf.ch. Dazu nimmt die Nati als Olympia-Vorbereitung als Neuerung beim Spengler Cup teil. «Es kann gut sein, dass der Spengler Cup [für die Nationalmannschaft] eine einmalige Angelegenheit bleiben wird», sagt Kohler dazu.

Vor der Olympiade ist noch ein Testspiel gegen Deutschland in der Region Zürich geplant sowie Testspiele in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.

Aufwerten möchte der Nationalteam-Direktor Raeto Raffainer die WM im Olympia-Jahr, welche er von den Schweizer Leistungen her als Problem eruiert hat. Bei den letzten vier WM-Teilnahmen im Olmypia-Jahr schaffte man es nur 2010 sich fürs Viertelfinale zu qualifizieren auch wegen zahlreichen Absagen. «Wer dabei sein will bei der Heim-WM 2020 sollte auch ein Commitment für die WM in Kopenhagen geben», stellt Raffainer daher klar. Für diese sind heute «Follow-your-team-Tickets» mit Tickets für sämtliche sieben Schweizer Spiele in Kopenhagen sowie Tageskarten in den Verkauf gegangen auf 2018.iihfworlds.com.

Die IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2020 findet im Zürcher Hallenstadion sowie in der sich im Bau befindenden neuen Eishalle Malley in Lausanne statt. «Sie ist noch weit weg, aber zweieinhalb Jahre davor auch ganz nahe für den Verband», sagt Kohler. Die Geschäftsstelle wird derzeit in Zug aufgebaut. Geschäftsführer ist Gian Gilli, der das Amt als Teilzeitstelle ausführte und ab Januar Vollzeit rangehen wird. Das OK ist eine Aktiengesellschaft, die zu je 50 Prozent der SIHF und Infront Sports & Media gehört. Im Verwaltungsrat ist der SCB-CEO Marc Lüthi zurückgetreten, eine Nachfolgeregelung wird erarbeitet. Heute wurde auch bekannt, dass der Bund das WM-OK mit 500'000 Franken unterstützen wird.
(HockeyFans.ch)

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