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Mini-News Durchbruch: Gesamtkoreanisches Frauen-Team |
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20.01.2018 | |
Durchbruch: Gesamtkoreanisches Frauen-TeamAutor: Martin MerkHeute gelang in Lausanne der Durchbruch zur Teilnahme von nordkoreanischen Athleten bei den Olympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen PyeongChang. Das am aufsehenerregendste Projekt ist dabei eine gesamtkoreanische Frauen-Eishockeynationalmannschaft. Die 23 Spielerinnen der südkoreanischen Nationalmannschaft werden dabei 12 Kolleginnen aus Nordkorea erhalten. Das internationale Olympische Komitee (IOC) und der internationale Eishockeyverband (IIHF) haben dabei eine Ausnahme gewährt. Der Durchbruch gelang heute in Lausanne, wo unter anderem die Sportminister von Nord- und Südkorea dabei waren um eine Einigung über die nordkoreanische Olympia-Teilnahme zu erzielen. In den meisten Fällen ging es lediglich um Startplätze für Einzelsportler, in zwei Fällen jedoch um die beiden seit Jahrzehnten politisch verfeindeten Länder unter dem Olympischen Geist zusammenzubringen. So werden Sportlerinnen und Sportler beider Länder unter einer gemeinsamen Wiedervereinigungsflagge an der Eröffnungszeremonie laufen, welche den Umriss der koreanischen Halbinsel zeigt. Noch spannender wird es für die koreanische Mannschaft beim Frauen-Eishockeyturnier. Für jenes wurde genehmigt, dass 12 nordkoreanische Spielerinnen zur bisher südkoreanischen Mannschaft mit 23 Spielerinnen hinzugefügt werden. Das Kader für jedes Spiel bleibt aber bei 22 Spielerinnen begrenzt, wobei in jedem Spiel mindestens drei Nordkoreanerinnen eingesetzt werden sollen. Die Mannschaft wird unter der Wiedervereinigungsflagge spielen und neue Trikots erhalten. Sollten sie ein Spiel gewinnen, würde das traditionelle Volkslied Arirang als Hymne gespielt. Die Schweiz, welche an der innerkoreanischen Grenze im Friedenseinsatz ist, spielt nicht nur beim Ort der Verhandlungen eine grosse Rolle. Das erste Spiel bestreiten die Koreanerinnen am 10. Februar gegen die Schweizer Nationalmannschaft. Und als Trainerin wird Sarah Murray die Verantwortung haben, kurz vor Turnierbeginn die nordkoreanischen Spielerinnen sinnvoll zu integrieren. Sie ist die Tochter des in der Schweiz bestens bekannten Trainer Andy Murray und die Schwester der Ex-NLA-Spieler Brady und Jordan Murray, spielte vor ihrem Engagement als Trainerin beim HC Lugano und den ZSC Lions. Ob für sie die Verstärkung oder die Schwierigkeit aus so vielen Spielerinnen ein Team zu formen überwiegen werden, wird sich zeigen. Für die Schweiz bleibt ein Sieg ohnehin Pflicht. Südkorea ist 22. in der Weltrangliste, Nordkorea 25. Letzten Frühling spielten beide in der viertklassigen Frauen-WM Division II Gruppe A, welche als Test-Event im Olympia-Spielort Gangneung stattfand. Wichtiger als die Resultate wird aber ohnehin die Symbolwirkung der ersten gesamtkoreanischen Mannschaft an Olympischen Spielen sein, denn bei diesem Projekt, das die Regierungen beide Länder kurzfristig angesteuert haben, geht es um mehr als Sport. Seit dem Koreakrieg (1950-53) ist die Bevölkerung zwischen dem kommunistischen Norden und dem kapitalistischen Süden getrennt. Ein Friedensvertrag wurde nie geschlossen und es gibt weder Grenzübergänge noch Flüge zwischen den Ländern, dafür alle paar Jahre Scharmützel und regelmässige Wortgefechte. Der Olympiaplan ist insofern eine willkommene Wende im Auf und Ab der Beziehungen. (HockeyFans.ch) |
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20.01.2018 | |
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