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Bobsport Danke, Martin |
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08.01.2007 | |||
Danke, MartinAutor: Stefan ForsterEhren-Präsident Bobclub Zentralschweiz Fast unbemerkt hat sich am vergangenen Wochenende ein grosser Sportler vom Spitzensport verabschiedet: Martin Annen, dreifacher Olympia Medaillengewinner, amtierender Europameister im 4er Bob, mehrfacher Weltcup Gesamtsieger und zweifacher WM Medaillengewinner bestritt an der Schweizer Meisterschaft seinen letzten Wettkampf. Notabene beendet er seine Karriere mit einem zweifachen Schweizer Meistertitel. Selbstredend für die Situation im Verband vergas man am Wochenende in St. Moritz, sich würdig von Ihrem besten Mann zu verabschieden. Stellvertretend übernahm dies Beat Hefti, erfolgreichster Anschieber der letzten Jahre und zukünftiger Pilot. Im Namen seiner Teamkollegen bedankte er sich anlässlich der Siegerehrung bei Martin für die vielen Erfolge, die sie gemeinsam feiern durften und für die Entbehrungen, die er auf sich nahm. Er wünschte ihm bei seiner zukünftigen Aufgabe als Unternehmer viel Erfolg und gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich „Märtel“ auch weiterhin im Bobsport engagieren werde. Martin Annen, der ja jüngst meine Nachfolge als Präsident des Bobclub Zentralschweiz antrat, ist als Mensch und Sportler eine Ausnahmeerscheinung! Er hat den Schweizer Bobsport in den letzten 6 Jahren geprägt. Mit den Erfolgen, welche er mit seinem Team feierte, konnte manch Ungereimtheit im Verband übertüncht werden. Er war stets von einem gesunden Ehrgeiz getrieben und trat so voller Ueberzeugung gegen die schier übermächtigen Gegner an, welche auf grosszügige finanzielle Unterstützung Ihrer Verbände zählen durften. Martin Annen war stets auch ein findiger Unternehmer. Denn rund zwei Drittel seines Budgets musste er selber aufbringen. Dies war möglich, weil Martin auch in Unternehmer-kreisen als Sportsman und interessanter Werbeträger überaus geschätzt war (und ist) und er das finanzielle Engagement der Sponsoren stets mit vorbildlichen Leistungen auf und neben der Bahn mehr als entschädigte. Martin Annen wusste aber auch einen grossen und treuen Fanclub hinter sich. Diese begleiteten das Team an alle Weltcup-Rennen; gleich wie weit und beschwerlich die Reise war. Die populären und überall herzlich willkommen geheissenen Fans werden dem Bobsport ebenso fehlen. Als sogenanntes Privatteam trat Martin Annen gegen die sog. Verbandteams an. Er zeigte allen den Meister; nicht nur an den Lenkseilen. Mit seinem roten Bob zeigte er einen neuen Weg auf. Denn mit den heutigen Rahmenbedingungen hat heute kein Schweizer Team eine Chance, sich in der Weltspitze zu etablieren. Mit den leeren Kassen des Verbandes wird es deshalb in Zukunft unabdingbar sein, einem Team mehr Freiheit in der Gestaltung des Sponsorings einzuräumen. Es braucht aber auch auf und neben der Bahn mehr Spektakel. Ansonsten wird der (Schweizer) Bobsport über früh oder lang in der Versenkung verschwinden. Martin Annen hat zu seinem Abschied ein Zeichen gesetzt. Zu hoffen bleibt, dass es die Verantwortlichen des Bobverbandes richtig zu deuten wissen! Martin, der Bobclub Zentralschweiz, und das darf ich sicher im Namen meiner ehemaligen Vorstandskollegen und aller Bobfreunde sagen, danken Dir vielmals für die vielen schönen Momente und grossen Erfolge, welche wir mit Dir und Deinem Team feiern durften. Ein grosser Sportsmann tritt symbolträchtig und erfolgreich (fast) unbemerkt von der Bühne ab. Es wird aber bestimmt nicht der letzte Erfolg in seiner Karriere bleiben! Stefan Forster, Ehren-Präsident Bobclub Zentralschweiz |
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08.01.2007 | |||
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