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Bobsport Servus Fritz Liebhart |
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12.07.2007 | |||
Servus Fritz LiebhartNach langem Leiden hat in München in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch das grosse Herz von Fritz Liebhart aufgehört zu schlagen; viel zu früh, denn die „Seele“ des Bobclubs Unterhaching hätte kommende Woche erst seinen 68. Geburtstag feiern können. Fritzi, wie ihn seine Freunde nannten, hatte sein Leben seit 1965 dem Bobsport verschrieben. Als begnadeter Mechaniker von Toni Schrobenhauser war Fritzi damals Mitbegründer der Bobabteilung im SSV Unterhaching. Er kümmerte sich aber nicht nur um das Material, von Pilot Schrobenhauser wurde der herzensgute Fritzi auch immer wieder als Testfahrer an der Bremse eingesetzt. Des Öfteren war im Winter um 4 Uhr Tagwache: Im Teufelstempo droschen die zwei Freunde mit dem Bob auf dem Anhänger über die schneebedeckten Strassen nach St. Moritz zum Training um 9 Uhr! Die tiefe Freundschaft, die diese Männer verband, überdauerte auch den Unfalltod von Schrobenhauser. Auf einer dieser Höllefahrten versprach Fritzi seinem Freund dass er sich in dessen im Sinne um den Bobclub Unterhaching kümmern werde. So kam es, dass Familie und Beruf bei Fritz Liebhart -zumindest im Winterhalbjahr- zurückstehen mussten. Dafür und dank dem im wahrsten Sinne des Wortes uneigennützigen und unermüdlichen Einsatz von Fritzi, wuchs in „seinem“ Bobclub Unterhaching einer der weltbesten und erfolgreichsten deutschen Bobpiloten heran: Christoph Langen. Fritz Liebhart war als längjähriger Bobsport-Abteilungsleiter die Drehscheibe im BCU und zugleich Mentor und väterlicher Freund, ja fast so etwas wie ein „Ersatzvater“ für Langen und sein Team. Dank seiner Kompetenz und vor allem dank seiner Herzlichkeit genoss Fritzi nicht nur im Deutschen Bobsport (als Materialverantwortlicher), sondern auch bei den Schweizern (die seine Tipps und Hinweise gerne beherzigten) und beim Internationalen Bobverband FIBT (als Jury-Mitglied) höchstes Ansehen. So lernte Fritzi praktisch die ganze Wintersport-Welt kennen: Er nahm an 6 Olympischen Winterspielen und Weltmeisterschaften von den USA über Kanada bis hin nach Japan teil. Zwischen 1984 und 2004 trug Fritz Liebhart einen nicht unbedeutenden Teil an den ungezählten deutschen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei Olympia, an Weltmeisterschaften und Europameisterschaften bei. Es kommt also nicht von ungefähr also, dass ihm Unterhaching die grössten Erfolge der Bobclubgeschichte verdankt. Für diese Verdienste wurde Fritz Liebhart mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, sowie der Unterhachinger Bürgermedaille ausgezeichnet. Für seine Familie, aber auch für die internationale Bobszene ist der frühe Verlust von Fritz Liebhart erschütternd. Fritzi war stets ein richtig lieber, herzlicher Freund. Manchmal ein Schlitzohr, ja, wenn es um den Sport ging; aber er trug das Herz immer am richtigen Ort. Jetzt, nach dem Karrieren-Ende von Christoph Langen freute sich Fritzi darauf, mit seinem Sonnenschein, seinem kleinen Enkel, mehr Zeit verbringen zu können; Und auch für seine Gemahlin Marlene wollte er endlich viel mehr da sein: Sie musste ihren Mann ja schliesslich vierzig Jahre lang mit dem Bobsport teilen. Es sollte nicht sein. Der oberste „Boss“ hat es anders vorgesehen. Fritzi Liebhart muss alle viel zu früh zurücklassen. Servus Fritzi: Grüsse Freund Toni Schrobenhauser schön und benehmt’s Euch, Burschen –dort oben im hochverdienten Paradies. |
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12.07.2007 | |||
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