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30.07.2007 | ||
Harte QualifikationshürdenWeltcup-Stars: Keine Freibriefe mehr. Ab kommender Saison wartet die Internationale Biathlon Union mit einschneidenden Änderungen bei der Zusammensetzung der Startfelder an Weltcups, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen auf. Diese Änderungen haben auch Auswirkungen auf die Schweiz. Markus Regli, Disziplinenchef Biathlon Swiss-Ski, erklärt die Neuerungen. Ein Ziel der IBU war es, die Startfelder bei den Weltcups zu verkleinern. Nicht mehr Jede und Jeder, der die Grund-Qualifikation hat, ist für einen Start an einem WC-Rennen zugelassen. Wie setzen sich die Startfelder bei den Frauen und Männern ab dieser Saison zusammen? Markus Regli: Neu können nur noch die besten 90 Frauen und Männer an den WC's starten. Die Zuteilung der Startplätze erfolgt nach einem neuen Punktesystem, welches sowohl im WC wie im offenen Europacup eingeführt wird. Immer nach 3 WC Stationen (Ende Dezember, Ende Januar, Ende Februar) werden die Starterfelder neu zusammengesetzt. Dabei wird es Absteiger aus dem Weltcup und Aufsteiger vom Europacup geben. Für die Schweiz bedeutet dies konkret? Markus Regli: Dass wir hoffentlich bei den Männern mit diesem System keine Probleme haben werden, denn wir sprechen hier von Absteigern aus dem WC um den 80. Rang herum. Ich hoffe wir sind mit allen Startern deutlich unter dieser Limite. Bei den Frauen ergeben sich mit dem neuen System einige Probleme. Unsere Nr. 1 Selina Gasparin kann im Dezember, aufgrund ihrer Abschlussprüfungen in der Zollschule, keine internationalen Wettkämpfe bestreiten. Ein Einstieg im Januar in den Weltcup wird somit für sie unmöglich sein, da sie im Dezember keine Punkte sammeln kann. Für sie gilt es im Januar möglichst bald gute Platzierungen im Europacup zu erreichen, um im Weltcup theoretisch noch ein Startplatz in der Saison 07/08 zu erreichen. Doch auch ohne Weltcup haben die Damen mit der WM in Oestersund und den EM in Nove Mesto 2 Grossanlässe, an denen sie ihre Fähigkeiten neu beweisen können. Gibt es grundsätzliche Änderungen bei den so genannten Quoteplätzen, also jenen Plätzen, die den Verbänden zur Besetzung zur Verfügung stehen? Markus Regli: Nein, die Quoten bleiben grundsätzlich gleich (d.h. 4 Startplätze für die Männer und 2 Startplätze für die Frauen) aber sie können nur ausgenutzt werden, wenn die oben geschilderten Kriterien erfüllt werden. Praktisch gesagt heisst das, dass uns die 2 Quotenplätze bei den Frauen nichts nützen, wenn sie keine IBU Punkte im WC oder EC holen. Das Rennen um die begehrten Startplätze an den Welttitelkämpfen und auch an den kommenden Olympischen Spielen ist längst eröffnet. Auch hier gab es Änderungen. Wie können sie die Schweizer Biathletinnen Caroline Kilchenmann und Selina Gasparin für diese Titelkämpfe qualifizieren? Markus Regli: An der WM sind wie bis anhin grundsätzlich jeweils 4 Herren und 4 Frauen startberechtigt. Für beide Geschlechter gilt dasselbe Qualifikationsprozedere, welches seit Ende Mai 2007 bekannt ist. Ich sage grundsätzlich, weil wir bei den Frauen im Zusammenhang mit dem Quali-System für die nächsten OWS in Vancouver ein echtes Problem haben. Für die Quotenplätze der OWS 2010 zählen die Resultate der beiden Weltmeisterschaften 2008 und 2009. Aufgrund der erreichten Nationenpunkte werden die Quoten vergeben. Da wir im Moment nur 2 Frauen in der Elitekategorie am Start haben, wird es für uns sehr schwierig überhaupt einen Quotenplatz bei den Frauen zu erringen. Ich nehme ein praktisches Beispiel: Wenn Grossbritannien mit 4 Athletinnen an der WM 2008 an den Start geht und alle um den 80. Rang platziert sind, dann holen diese ca. 4x20 Rangpunkte. Die Schweiz mit einer Starterin müsste dann einen 20. Rang! erreichen um gleich viele Punkte zu sammeln. Also es geht da so ein bisschen um das Prinzip: "Mitmachen kommt vor dem Rang", welches für uns schwer nachvollziehbar ist. Diesbezüglich haben wir auch bei der IBU interveniert, aber leider kein Gehör gefunden. Nun liegt es an den Damen das Bestmögliche aus dieser Situation herauszuholen. Wie sieht das "Qualirennen" bei den Herren aus? Markus Regli: Die Herren müssen sich über die beiden Leistungskontrollen im Juni und September und aufgrund der ersten Tests im November in Norwegen für den WC qualifizieren. Die besten 4 werden schlussendlich an der WM starten. Nach der WM werden wir aus finanziellen Gründen nur noch mit 3 Athleten die restlichen 3 WC's in Südkorea, Russland und Norwegen bestreiten. (swiss-ski.ch) |
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30.07.2007 | ||
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