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Andreas Küttel gewinnt erstes Springen in Hakuba - Ministarterfeld wirft Fragen auf
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08.09.2007

Andreas Küttel gewinnt erstes Springen in Hakuba - Ministarterfeld wirft Fragen auf

Info: Sommer-Grandprix
Autor: Stefan Holle


Man hat sich glatt in alte Zeiten zurückversetzt gefühlt, als die Japaner vor allem Mitte der 90er Jahre mit Funaki und Co noch kräftig das Weltcup-Geschehen bestimmten. Gleich zwei Japaner umrahmten beim ersten Springen des SGP im japanischen Hakuba den Gewinner.

Gerade einmal 36 Athleten hatten sich für einen Start im Land der aufgehenden Sonne entschieden, alleine 10 davon aus Japan selbst. Alles andere als gute Vorzeichen also für einen schönen Wettkampf auf den Olympiaschanzen von 1998. Der Wettkampf begann zunächst mit hohen Weiten, was die Jury dazu veranlasste, den Wettkampf neu zu starten. Aber ein Springen ohne Turbulenzen in Japan ist bekanntlich auch kaum denkbar. Eigentlich diktierte von Anfang an nur ein Athlet das Geschehen - und das war der Schweizer Andreas Küttel. Als einziger aus der absoluten Weltspitze hatte sich der 28-jährige Eidgenosse aus Einsiedeln auf den langen Weg nach Japan gemacht. Doch mit 128,5m demonstrierte der Sportlehrer, dass er die Reiseanstrengungen gut verarbeitet hatte. Mit 124m reihte sich der Japaner Shohhei Tochimoto direkt hinter dem Schweizer ein. Allerdings musste sich der 17-jährige Youngster den Platz mit dem Koreaner Yong-Jik Choi teilen, der ebenfalls auf 124 m sprang, und dafür auch exakt dieselbe Punktzahl erhielt. Erfreulicherweise konnte sich auch aus deutscher Sicht der Berchtesgadener Michael Neumayer direkt hinter den beiden Asiaten auf Rang 4 einreihen. Der Österreicher Bastian Kaltenböck und ein weiterer Japaner, Taku Takeuchi sorgten ebenfalls mit Weiten von über 120 m doch noch für einen spannenden zweiten Durchgang.

Am Ende stellte sich doch schnell heraus, dass der Sieg nur zwischen Küttel und Tochimoto entschieden werden würde. Und wie zu erwarten war, setzte sich am Ende der routiniertere Springer durch. Mit noch einmal 127, 5 m machte Andreas Küttel alles klar. Nachwuchsspringer Tochimoto zeigte allerdings auch noch mal starke 125 m, und zementierte damit Rang 2. Doch im Bezug auf den dritten Podestplatz wurde noch einmal so einiges durcheinander geworfen. Der Koreaner Choi setzte bereits bei 109, 5 m auf, was ihn bis auf Rang 9 zurück katapultierte. Altmeister Noriaki Kasai startete hingegen eine fantastische Aufholjagd. Mit 123 m arbeitete sich der 35-jährige Büroangestellte noch auf Rang 3 vor, und wurde somit auch gleichzeitig „Man of the Day“. Erfreulicherweise konnte Michael Neumayer Rang 4 halten. Dem Steuerfachangestellten gelang noch ein Sprung auf 115 m, womit er erneut beweisen konnte, dass sein Comeback nach seiner schweren Kreuzbandverletzung bisher sehr ordentlich verläuft. Rang 5 ging an den Japaner Takeuchi, dem Bischofshofener Bastian Kaltenböck blieb noch ein guter Rang 6. Der zweite Eidgenosse Michael Möllinger belegte am Ende Platz 27, Erik Simon als zweiter Vertreter der DSV-Adler belegte am Ende den allerletzten Platz, und sah damit den zweiten Durchgang nur als Zuschauer.

Bereits morgen früh findet das zweite Springen in Hakuba statt. Für Fans in Deutschland, Österreich und der Schweiz heißt es dann aber entweder früh aufstehen, oder einfach wach bleiben. Bereits um 2:30 Uhr unserer Zeit geht es los. Dann werden werden sogar nur 30 Athleten an den Ablauf gehen, da die Japaner dann nicht noch einmal die nationale Gruppe an den Start schicken dürfen. Ein Fakt, der also Fragen aufwirft, ob ein Sommergrandprix in Japan überhaupt weiterhin lohnenswert ist, wenn fast die komplette Weltspitze auf die weite Anreise verzichtet. Denn schon im Winter verzichten viele Athleten auf einen Trip nach Fernost.


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Andreas Küttel
(c)Jessi Schick


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