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Christoph Langen von seinem Bobclub verabschiedet
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27.07.2008

Christoph Langen von seinem Bobclub verabschiedet

Info: Bildergalerie
Autor: Kurt Brun


Der Bobclub Unterhaching, die Gemeinde und Freunde des Clubs und von Christoph Langen, ehrten und verabschiedeten am Samstag Abend, im legendären Club-Biergarten des Restaurant Kammerloher in Unterhaching, einen Sportler der Bob-Geschichte schrieb und den Namen Unterhaching in die ganze Welt hinaus getragen hat.

Danke und Adieu Christoph

Christoph Langen wurde am 27. März 1962 in Köln geboren und wuchs ab seinem fünften Lebensjahr in Altötting (Bayern) auf. Seine sportliche Karriere begann er im Alter von 13 Jahren im Zehnkampf, ehe er sich 1985 dem Bobsport zuwandte. Als Bremser im Bob von Toni Fischer wurde er 1986 deutscher Meister im Zweier- und im Viererbob, 1988 nahm er an den Olympischen Winterspielen in Calgary teil. Bei der Weltmeisterschaft 1991 gewann er Gold im Viererbob als Mitglied des Teams von Wolfgang Hoppe, der ihn animierte, selbst einen Bob zu lenken. Als Steuermann konnte Langen von Anfang an grosse Erfolge vorweisen. Sein grosser Ehrgeiz, seine starke Physis, seine Fähigkeiten als Steuermann und sein hohes Mass an Akribie bei der Konstruktion und Präparation seines Schlittens machten ihn in der Folge zu einem der erfolgreichsten Bobfahrer mit einer eindrucksvollen Bilanz bei internationalen Wettbewerben.

Nachdem er bei den Olympischen Spielen von Albertville 1992 bereits die Bronzemedaille im Zweierbob gewonnen hatte, wurde er 1998 Olympiasieger im Viererbob (zusammen mit Markus Zimmermann, Olaf Hampel und Marco Jakobs). Bei den Winterspielen in Salt Lake City 2002 gelang es Langen auch, Olympiasieger im Zweier zu werden (zusammen mit Zimmermann), der einzige Titel, der ihm in seiner Sammlung noch gefehlt hatte. Zudem errang der gelernte KfZ-Mechaniker, der als Stabsfeldwebel der Bundeswehr-Sportfördergruppe in Berchtesgaden angehörte, insgesamt acht Weltmeistertitel, davon sieben als Steuermann: fünf im Zweier (1993, 1995, 1996, 2000 und 2001) und zwei im Vierer (1996 und 2001). Siebenmal wurde Langen Europameister: fünfmal im Zweier (1994, 1995, 1996, 2001 und 2004) sowie zweimal im Vierer (1996 und 1999). Dreimal gewann er den Weltcup im Zweierbob (1996, 1999 und 2004) und zweimal im Viererbob (1996 und 1999). Langen, der für den BC Unterhaching an den Start ging, errang in seiner Karriere 30 Medaillen und entschied 26 Weltcuprennen für sich.

Langens sportliche Laufbahn war geprägt von einer ganzen Reihe von Verletzungen, die ihn immer wieder zurückwarfen. Im Februar 2004 bestritt Langen zur Bob-WM in Königssee seinen letzten Wettkampf und gewann dort die Silbermedaille im Zweier- und Viererbob. Im Herbst 2004 erhielt seine Karriere einen Rückschlag, als bei einer Routineuntersuchung eine Verengung eines Herzkranzgefässes festgestellt wurde, die operativ korrigiert werden musste. Nach dem Riss der Plantarsehne im Frühjahr 2002 und zwei Achillessehnenrissen im Frühjahr 1997 und im Herbst 2002 war Langen zuvor bereits drei mal zurückgekehrt. Zu einem vierten Comeback und einem geplanten Start bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin kam es allerdings nicht mehr. Am 10. Oktober 2005 gab Langen nach 20 Jahren das Ende seiner Bobsportkarriere bekannt. Ärzte hatten ihm zuvor von der Wiederaufnahme des Leistungssportes abgeraten.

Christoph Langen leitet nun als Oberstabsfeldwebel die Sportfördergruppe aller Wintersportarten in Berchtesgaden und ist in dieser Funktion Bindeglied zwischen den Verbänden – Athleten und der Bundeswehr. Nach dem Ende der aktiven Bobsport-Karriere fand Christoph Langen auch schnell neue Betätigungsfelder. So fasste ihn der Bazillus des Automobil Rennsports und es folgten eine Reihe von Einsätzen im Porsche Carrera Cup.

Ohne Bob läuft nichts bei Langen

Als ZDF-Wintersportexperte begleitet er alle sportlichen Höhepunkte im Bobsport und steht den Moderatoren mit fachlichen Statements bei den TV-Übertragungen zur Seite. Außerdem nimmt er regelmäßig an der von dem TV Sender Pro 7 veranstalteten und von TV Moderator Stefan Raab erfundenen „Wok-WM" teil.

In seiner Freizeit fördert und unterstützt Christoph Langen weiterhin junge Bob-Hoffnungsträger und durfte im vergangenen Winter seinen Schützling, den C-Kader Piloten, Manuel Machata, (WSV Königssee) bei der Junioren Weltmeisterschaft in Igls (AUT) in der Zweier-Konkurrenz mit dem 7. Platz und in der Königsdisziplin, mit dem Viererbob auf dem Podest, als Bronzemedaillengewinner Feiern. Neben Machata hat Langen auch noch Benjamin Schmid (WSV Königssee) unter seinen Fitichen.

Der Weltgrösste Bob-Pokal für Christoph Langen

Georg Wörle, Präsident des Bobclub Unterhaching überreichte Langen den grössten Bobpokal der je in der über 100-jährigen Bobsport-Geschichte überreicht wurde. Der Pokal ist mit wunderschönen Sommerblumen bepflanzt und wird künftig den Garten in Langens Haus, im wunderschönen Berchtesgadnerland, schmücken und vor allem Christoph an die schöne Zeit in seinem Club erinnern. Auch der Unterhachinger Bürgermeister gab Langen bei seiner Verabschiedung die Ehre und überreichte dem Weltklassepiloten eine „Krawatte“.

Der Bobclub Unterhaching wurde 1965 aus der Taufe gehoben und dem Mutterverein, der Spielvereinigung Unterhaching (SpVgg Unterhaching) die 1925 gegründet worden war angegliedert.

Obwohl Christoph Langen junge Teams mit Sponsoren versorgen konnte, so dass der sportliche Bestand durch diese Gelder gesichert ist und diese auch gerne dem unterhachinger Club beigetreten wären, scheiterte es schlussendlich an den Reisekosten die der Club aufzubringen hätte. Eine Summe von 20‘000 Euro, von denen man erwartete, dass diese der Mutterverein, SpVgg Unterhaching, für die Nachwuchsfahrer beisteuern würde. Eine lächerliche Summe, wenn man in der Presse lesen kann, dass der SpVgg Unterhaching für den Nachwuchssport über eine Million Euro aufwende! Hinter geschlossenen Türen wird allerdings von nur 400‘000 Euro gesprochen. Den genauen Betrag wissen vermutlich nicht einmal die Verantwortungsträger.

Einfach nur Schade

Schade, der Zug für den sehr erfolgreichen Bobclub Unterhaching scheint in dieser Angelegenheit abgefahren zu sein. Schade auch für die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter die diesen Club und seine Piloten zum Erfolg geführt haben. Schade auch für die vielen treuen Fans im In- und Ausland die den Club und seine Athleten immer lautstark unterstützt haben. Sicher Schade auch für die Funktionäre des Mutterclub, die bei den vielen Titel und Medaillenfeiern von Christoph Langen sich gerne Stolz in der ersten Reihe zeigten und sich freuten, dass einer aus „ihrem Club“ den Namen Unterhaching ehrenvoll in die ganze Welt hinausgetragen hat. Obwohl keine Gelder zum Bobclub geflossen waren und eben auch in Zukunft nicht fliessen werden.


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Christoph Langen Raimund Bethge
Christoph Langen und Cheftrainer Raimund Bethge blicken auf eine 12-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurück.

Christoph Langen und Marco Jacobs
Christoph Langen und Marco Jacobs

Pokal
Georg Wörle, Präsident des Bobclub Unterhaching überreichte Langen den grössten Bobpokal der je in der über 100-jährigen Bobsport-Geschichte überreicht wurde.

Pokal



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