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Sommerbiathlon-WM endet mit Mixed-Staffel
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28.09.2008

Sommerbiathlon-WM endet mit Mixed-Staffel

Info: Biathlon Sommer-WM in Haute Maurienne
Autor: Nadine Gärtner


Es ist nicht gerade so, dass alle hochkarätigen Stars der Biathlonszene am Start gewesen wären - ganz im Gegenteil. Die Franzosen waren vor ihrem Heimpublikum in großer Zahl zur Stelle, die Italiener reisten wie schon in der vergangenen Woche bei den Französischen Meisterschaften an und auch die grippegeschwächten Schweizer konnten letztlich die Wettkämpfe bestreiten. Große Nationen wie Deutschland, Norwegen oder auch Russlands Beste verzichteten wie gewohnt auf ein Gastspiel.

Crosslauf-Bewerbe zum Auftakt
Die Wettbewerbe nahmen vor einigen Tagen mit dem eigentlichen "Sommerbiathlon" bestehend aus Crosslauf und Schießen, wo Sprints und Verfolgungen für Damen, Herren und JuniorInnen ausgetragen worden waren, ihren Anfang. Diese Rennen wurden von den RussInnen in ganzer Linie dominiert, nur acht der 24 verteilten Cross-Medaillen gingen an andere Nationen wie Uzbekistan, Kasachstan und Weißrussland. Die einzige übrige Medaille ging an den Deutschen Schützenbund, dem die Sommerbiathleten in Deutschland unterstellt sind. Niklas Heyser sicherte sich im Sprint der Junioren die Bronzemedaille und damit das einzige deutsche Edelmetall in Haute Maurienne überhaupt. In der Verfolgung fiel der 19-jährige Schüler aus der Nähe von Kassel auf den fünften Rang zurück.

Gregorin und Fourcade unschlagbar
Nach den Crossläufern traten ab Freitag die aus dem Winter bekannten AthletInnen auf Rollski in Aktion. Als unschlagbar auf den Rollen erwiesen sich die Slowenin Teja Gregorin und der Franzose Simon Fourcade, die jeweils die Titel in Sprint und Verfolgung souverän gewannen. Während Gregorin bisher im Sommer noch nicht in Erscheinung trat, ließ Simon Fourcade auch schon am vergangenen Wochenende bei den Französischen Meisterschaften die gesamte Konkurrenz hinter sich. Die Slowenin siegte im Sprint mit 26 Sekunden Vorsprung vor dem französischen Shootingstar Marie Laure Brunet, die noch letzte Woche alle Konkurrentinnen hinter sich ließ. Im Sprint wie auch in der Verfolgung konnte die 19-Jährige jedoch bei Weitem nicht an schnelle Slowenin heranreichen, die eine und in der Verfolgung sogar drei Strafrunden auf die Verfolgerin herauslief. Bronze ging im Sprint an die Russin Maria Kossinova, in der Verfolgung arbeitete sich Natalia Levtchenkova aus Moldawien dank guter Schießleistung vom vierten auf den dritten Platz nach vorn. In der Herrenkonkurrenz dominierte Simon Fourcade das Geschehen noch deutlicher. Dank absolut fehlerfreier Schießleistung ließ er seinen Landsmann Vincent Defrasne jeweils mit großem Abstand hinter sich auf dem Silberplatz. Defrasne, der im Sprint zweimal und in der Verfolgung einmal in die Strafrunde musste, wies im Ziel 47 Sekunden Rückstand auf, im Verfolger hatte sich der Rückstand sogar auf 1:40 Minuten summiert. Sprint-Bronze ging wie bei den Damen nach Russland, nämlich an Kirill Sherbakov. Im Jagdrennen konnte dagegen der Schweizer Matthias Simmen trotz seiner fünf Schießfehler davon profitieren, dass die Konkurrenten auch nicht besser schossen und sich mit 6:41 Minuten Abstand noch die Bronzemedaille ergattern.

Französische JuniorInnen immer ganz vorn
Ähnlich wie die Russen bei den Cross-Bewerben räumten die Franzosen bei den Rollski-Rennen die Medaillen ab. In allen vier Junioren-Entscheidungen ging die Goldmedaille nach Frankreich. Bei den Juniorinnen machten jeweils Marine Bolliet und Anaïs Bescond die Titel unter sich aus. Musste sich die 21-jährige Besocnd noch im Sprint um nur vier Zehntelsekunden ihrer Teamkollegin geschlagen geben, drehte sie in der Verfolgung den Spieß um. Bei gleicher Schießleistung lief sie der 20-jährigen Stundentin Marine Bolliet über eine halbe Minute davon und sicherte sich Verfolgungs-Gold. Bronze ging an Karina Savorsik aus Weißrussland und Megan Tandy aus Kanada. Ein höchst spannendes Verfolgungsrennen boten die Junioren den wenigen Zuschauern vor Ort. Nachdem Martin Fourcade den Sprint ähnlich wie sein Bruder Simon geradezu dominiert und Gold vor dem Schweizer Nachwuchstalent Benjamin Weger und seinem französischen Teamgefährten Jean Guillaume Beatrix gewonnen hatte, war das Jagdrennen aufgrund vieler Schießfehler von ständigen Führungswechseln geprägt. Als Erster verließ Beatrix nach dem vierten Schießen das Stadion, mit einigen Sekunden Abstand folgten Jakov Fak aus Kroatien und der Schweizer Benni Weger. Fak verkürzte den Rückstand durch ein furioses Tempo, so dass er kurz vor dem Ziel an Beatrix vorbeizog und sich überraschend noch Gold sicherte. Nach Juryentscheid ging Silber nicht an Beatrix, da er sich beim Strafrunden laufen verzählt hatte und zwei Strafminuten aufgebrummt bekam. Dadurch fiel der Franzose aus den Medaillenrängen. Silber ging an den Schweizer Benjamin Weger, der dem Tempo des Kroaten nicht hatte folgen können, vor dem Bulgaren Krasimir Anev.

Souveränes Gold an französische Mixed-Staffel - Sieg an russischen Nachwuchs
Zeitgleich gingen am Sonntag Vormittag zum Abschluss der Sommerbiathlon- Weltmeisterschaften in Haute Maurienne die Mixed-Staffeln der Senioren und Junioren auf die Strecke. Ganz klar favorisiert war die französische Mannschaft, die jedoch im Rennen lange zu kämpfen hatten. Vor allem die Slowenen mit Startläuferin Teja Gregorin entpuppten sich als äußerst schwieriger Gegner, von denen nur Schlussläufer Vasja Rupnik nicht mehr mit dem schusssicheren Franzosen Simon Fourcade mithalten konnte und zu viele Schießfehler zwei Minuten einbüßte. Bronze ging an die italienische Mixed-Staffel. Im Juniorenrennen setzten sich Russland ebenso deutlich gegenüber Frankreich und Weißrussland durch.

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Martin Fourcade, Vincent Defrasne, Marie Laure Brunet und Sandrine Bailly


Simon Fourcade


Vincent Defrasne



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