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Bob Saisonvorschau Saison 2008/2009
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17.11.2008

Bob Saisonvorschau Saison 2008/2009

Info: Bobsport | Agenda
Autor: Johann Reinhardt


Neuer Winter - neues Glück... Nach einer gelungenen vergangenen Saison steht jetzt eine neue Saison voller spannender Momente vor der Tür. Die Deutschen gehen bei beiden Geschlechtern mit hohen Erwartungen in die vorolympische Saison 2008/09. Andre Lange und Sandra Kiriasis wollen ihren Gesamtweltcuptitel gegenüber der Konkurrenz behaupten. Und auch der Schweizer Bobpilot Ivo Rueegg hat bei der Titelvergebe keine schlechten Chancen. Die Österreicher sind im Neuaufbau und müssen in dieser Saison auf das Können von Routinier Wolfgang Stampfer vertrauen.

Saisonrückblick Herren:

Bei den ersten beiden Rennen im kleinen und großen Schlitten beim Weltcup in Calgary gab es ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Andre Lange und den US Amerikaner Steven Holcomb. Bei den folgenden Weltcups in Park City feierte der aus Oakley stammende Pilot mit seiner Crew zwei Siege. Während Andre Lange viel testete und seine Ersatzbremser ran ließ, konnte der 91 Kilogramm schwere Holcomb Selbstvertrauen sammeln. Im neuen Jahr konnte sich hingegen wieder Andre Lange beweisen. Und auch die Schweizer überzeugten. Ivo Rueegg ergatterte mit seiner Crew im großen Schlitten im heimischen St.Moritz Rang drei. Im kleinen Schlitten fuhr er sogar mit seinem Anschieber Cedric Grand, hinter Andre Lange, auf Position zwei. Während Steve Holcomb sogar außerhalb der Top Ten landete, schaffte es Lange, weiter Podiumsplätze zu erfahren. Beim Teamwettbewerb überzeugten die Deutschen vor den Schweizern. Dabei mussten sie noch nicht einmal in ihrer besten Besetzung an den Start gehen und konnten Andre Lange noch schonen. Dies half jedoch nichts. Im kleinen Schlitten kam Lange in Winterberg nur auf Rang neun. Thomas Florschütz und Matthias Höpfner waren zu diesem Zeitpunkt besser als er. Nach einem guten Saisonstart machte auch Wolfgang Stampfer aus Österreich mit vielen Ergebnissen jenseits der Top Ten nicht auf sich aufmerksam. Bei der WM in Altenberg gewann Andre Lange im großen Schlitten mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung Gold. Matthias Höpfner und seine Crew sicherten sich hinter den 187 cm großen Zubkov Rang drei. Auch im kleinen Schlitten errang Lange den Titel, vor seinem Landsmann Thomas Florschütz aus Erfurt mit Bremser Mirko Pätzold. Ivo Rueegg wurde in beiden Wettbewerben Fünfter.

In der Gesamtwertung im kleinen Schlitten konnte Überraschend Ivo Rueegg Weltcup-Zweiter werden. Er zeichnete sich durch seine Konstanz aus. Er behauptete sich vor den Favoriten Alexsandr Zubkov und Steven Holcomb. Vor ihm lag lediglich Andre Lange. Mit zwei ersten und vier zweiten Plätzen sicherte dieser sich erneut den Titel. Bester Österreicher wurde der in Innsbruck lebende Wolfgang Stampfer als Neunter. Seine besten Plätze waren zwei dritte Ränge bei den ersten beiden Weltcups in Calgary und Park City. Auch im Viererbob hatte der in Suhl lebende Lange die Nase vorn. Mit nur 13 Punkten Vorsprung setzte er sich gegen den Russen Zubkov durch. Der für Oberhof startende Lange konnte, wie im Zweierbob, zwei Saisonsiege verbuchen. Als Dritter deutete der talentierte Lette Janis Minis sein Können an. Der 100 Kilogramm schwere Rueegg kam auf Rang fünf. In Cortina und in seiner Heimat St.Moritz feierte er zweimal Rang drei. Stampfer konnte nur einmal in die Top Ten fahren und wurde 13. In der Gesamtwertung gewann, wie sollte es auch anders sein, Andre Lange mit 3240 Punkten. Zweiter wurde der Russe Zubkov vor Steven Holcomb. Nur 47 Punkte dahinter kam Ivo Rueegg auf den undankbaren vierten Rang. Siebter wurde Thomas Florschütz vor dem inzwischen des Dopings überführten Schweizer Martin Galliker, der die Saison auf Rang neun abschloss. Wolfgang Stampfer wurde Zehnter.

Saisonrückblick Damen:

Bei drei Rennen im Kalenderjahr 2007 hieß die Siegerin zweimal Sandra Kiriasis. Die aus Winterberg stammende Pilotin dominierte den ersten Teil des Weltcupjahres mit Partnerin Romy Logsch aus Leipzig, obwohl sie nur mit "Deutschland 2" betitelt wurden. Aber auch die in Zwickau lebende Polizeimeisteranwärterin Cathleen Martini stand mit Janine Tischer aus Meiningen in Thüringen zweimal auf dem Treppchen. Einzig Helen Upperton aus Calgary in Kanada, die das erste Weltcuprennen gewann, konnte mit den Deutschen mithalten. Auch in Cortina, im neuen Kalenderjahr, hieß es wiederum Kiriasis vor Upperton und Martini. An der Besetzung auf dem Podium änderte sich nicht viel. Eine Überraschung konnte Claudia Schramm aus Bad Langensalza erzielen. Sie kam am 1. Februar in Königsee auf das Podium vor Helen Upperton. Mit einem Sieg im Team Weltcup zwei Tage darauf und dem Doppelsieg der deutschen Pilotinnen in Königsee durfte am WM-Titel eigentlich nichts mehr zu rütteln sein. Aber man musste auch in Altenberg Mitte Februar erstmal runter kommen. Jedoch war auch dies kein Problem. Äußerst souverän wie in der ganzen Saison, konnte sich Sandra Kiriasis mit Partnerin Romy Logsch den WM-Titel sichern. Mit 0.26 Sekunden Vorsprung vor Cathleen Martini und Janine Tischer war der Doppelsieg perfekt. Zusatz war natürlich, dass Deutschland 3 mit Claudia Schramm und Nicole Herschmann aus Rudolstadt Bronze ergatterte. Bestes schweizer Team durften sich Maya Bamert und Anne Dietrich auf Rang acht nennen. Nur zum Vergleich: die beim Weltcupauftakt noch siegreiche Upperton hatte auf Kiriasis einen Rückstand von 2.59 Sekunden.

Im Gesamtweltcup siegte Sandra Kiriasis in einer tollen Saison vor Cathleen Martini. Kiriasis kam in jedem Rennen auf das Podium und fuhr fünfmal zu Rang eins. Upperton wurde mit nur elf Punkten Abstand zu Martini Dritte. Auf den Rängen sechs, acht und neun lagen am Ende WM-Bronzemedaillengewinnerin Claudia Schramm und dahinter im Doppelpack die beiden Schweizerinnen Maya Bamert und Sabina Hafner. Christine Müssiggang aus Österreich landete auf Rang 21. In Cesana konnte sie Rang elf erfahren.

Wer kann Andre Lange stoppen?

Es gibt wieder spannende Rennen im großen und kleinen Schlitten in der Saison 2008/09. In beiden Schlitten wird wieder Andre Lange der Favorit sein. Aber auch der Russe Alexandr Zubkov, der US-Amerikaner Steven Holcomb, der Schweizer Ivo Rueegg, der Lette Janis Minis, der Kanadier Pierre Lüders und die beiden Deutschen Matthias Höpfner und Thomas Florschütz sind immer für einen Podestplatz gut.

Die Live-Wintersport Favoriten:

Der in Ilmenau geborene Andre Lange siegte in seiner erfolgreichen Karriere bereits achtmal bei Welt- und sechsmal bei Europameisterschaften. Er konnte bereits zweimal die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen im Viererbob sowie einmal die Goldmedaille im Zweierbob erringen. Der heute in Suhl für den BSR Rennsteig Oberhof lebende Bobpilot startet schon seit 1993 bei Bobwettkämpfen, ist 100 kg schwer und 1,88 Meter groß. Der verheiratete Sportsoldat fährt am liebsten mit seinem Motorrad durch die Wälder und entspannt sich für weitere Erfolge in der neuen Saison.

Der 28-jährige US Amerikaner Steven Holcomb will nach dem dritten Platz in der Gesamtwertung im letzten Jahr in dieser Saison noch mehr erreichen. Der in Oakley lebende Holcomb konnte bei der WM im letzten Jahr im großen wie auch kleinen Schlitten in Altenberg nicht unter die Top fünf fahren. Der 91 kg schwere, 1,78 Meter groß gewachsene, aus Park City kommende Bobpilot will in diesem Jahr noch besser, schneller und erfolgreicher sein.

Der Russe Alexandr Zubkov möchte endlich der neue weltbeste Bobpilot werden. Der schon seit 1999 im Weltcup startende Zubkov kam in der letzten Saison, hinter Lange, auf Gesamtweltcuprang zwei. Der 1,87 Meter große und 105 kg schwere Pilot wurde in diesem Jahr bei der WM im kleinen Schlitten Dritter. Im Viererbob konnte er sich die Silbermedaille sichern. Der 34-jährige lebt zurzeit in Dmitrov.

Auch der Schweizer Ivo Rueegg aus Eschenbach kann nach einer erfolgreichen letzten Saison, als er Zweiter in der Gesamtwertung im kleinen Schlitten wurde, um eine WM-Medaille mitreden. Dort wurde der in Tuggen lebende 37-Jährige in der letzten Saison zweimal Fünfter und verpasste eine Medaille. Der wie Lange 100 kg schwere und 1,84 Meter große Profisportler wird wohl nicht mehr allzu oft eine Möglichkeit dazu haben. Das Können dazu hat der Gesamtweltcup-Vierte sicherlich. Mit seiner Routine hat Rueegg, der seit dem Jahr 2000 im Nationalkader ist, einen Vorteil gegenüber den Konkurrenten.

Wieder ein Triumphzug der Deutschen Damen?

Die Damen starten ja bekanntlich nur im kleinen Schlitten. Die drei größten Favoritinnen sind die beiden Deutschen Sandra Kiriasis und Cathleen Martini sowie die Kanadierin Helen Upperton. Von der dritten Deutschen im Bunde, Claudia Schramm, dürfen auch einige Podestplätze erwartet werden. Nachdem Anja Schneiderheinze-Stöckel den Umstieg vom Bremser zur Pilotin (mehr oder weniger) gut überstanden hat ist auch von ihr viel zu erwarten. Außerdem wird mit der US-Amerikanerin Shauna Rohbock zu rechnen sein. Die Schweiz besitzt eine Doppelspitze mit Maya Bamert und Sabina Hafner.

Live-Wintersport stellt die Favoritinnen näher vor:

Sandra Kiriasis wurde im letzten Jahr Erste im Gesamtweltcup und schaffte es, die WM zu gewinnen. Die in Dresden geborene, damals noch mit Nachnamen Prokoff heißende, Bobpilotin wuchs im Erzgebirge auf. Im Jahr 2004 heiratete die Sportsoldatin bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Warendorf ihren Lebensgefährten Jörg Kiriasis und nahm seinen Namen an. Die in Winterberg lebende 1,82 Meter große und 81 kg schwere Kiriasis startet seit dem Jahr 2000 bei Wettbewerben im Eiskanal.

Neben Kiriasis wird auch die in Zwickau geborene Cathleen Martini um den Sieg fighten. Die 26-jährige Polizistin bei der Bundespolizei wird von Dirk Grundmann trainiert und wurde im letzten Jahr in der Gesamtwertung sowie bei der WM auf ihrer Heimbahn Altenberg Zweite. Nun versucht sie, ihrer Landsfrau Paroli zu bieten. Die für den SC Oberbärenburg startende Bobpilotin, die als Hobbys Musik, Skifahren und Sonnenblumen angibt, ist seit dem Jahr 2002 in der Nationalmannschaft. Seit dem Jahr 2000 startet die 1,70 Meter große und 74 kg schwere Athletin bei Wettkämpfen.

Einer der größten Konkurrentinnen in der Saison 2007/08 war Helen Upperton. Seit 2000 fährt sie Bob. Vorher war die Kanadierin Dreispringerin. Ihr Trainer Dannis Marineau ist unter anderem dafür verantwortlich, dass sie nach der vorherigen Saison Dritte im Gesamtweltcup war. Als WM-Vierte in Altenberg ist sie nur knapp an einer Bronzemedaille vorbei geschrammt. Trotzdem ist die 29-jährige Pilotin, die auch bei Olympia in Turin um nur 5/100 Bronze verpasste, eine heiße Sieganwärterin. Die in Calgary lebende Upperton ist 1,75 Meter groß, 75 kg schwer und seit dem Jahr 2003 im Kanadischen Weltcupteam.

Termin für die WM und Saisonauftakt
Im Österreichischen Innsbruck-Igls finden ab dem 22.11.2008 und 23.11.2008 die ersten Saisonrennen statt. Dies ist erst der Europacup, auch die „zweite Liga“ des Bobsports genannt. Der erste Weltcup ist in Winterberg, im Hochsauerland, vom 29-30.11.2008. Am 29.11. Stehen die Rennen im Zweierbob der Damen und Herren auf dem Plan. Den Tag darauf starten die Männer noch im großen Schlitten.

Die Athleten müssen von Start bis zum Ziel 1.330 Meter überwinden. Nach Zielankunft befinden sich die Sportler in einen 279 Meter langen Auslauf. Auf dem Weg nach unten müssen sie 110 Höhenmeter und 15 Kurven, die zwischen 2,50 und 5 Meter hoch sind, zurücklegen. Das Maximale Gefälle auf der Bahn im Hochsauerland beträgt 15%. Im Labyrinth zwischen den Kurven 13 und 14 können bis zu 140 km/h erreicht werden.

Die Weltmeisterschaften finden im Amerikanischen Lake Placid statt. Vom 21.-22.02.2009 wird um Medaillen gekämpft. Am ersten Tag starten die Damen und Herren im Zweierbob. Am zweiten Tag findet das Viererbobrennen statt.

Die Kunsteisbahn vom Mount van Hoevenberg in den USA hat eine Länge von 1455 Meter. Auf der Olympiabahn von 1980 gibt es Gefälle von 8,60 %. Auf 20 Kurven können Rodler, Skeletonis und Bobfahrer ihr Können beweisen. Insgesamt besitzt die Bahn vier Startorte.

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