Olympiade Sotschi als Ausdruck russischer Kolonialpolitik im 21. Jahrhundert
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nosochi2014 Gast |
Wie schade, dass der Berichterstatter "nur" die ökologische und ökonomische Problematik in Zusammenhang mit der Olympiade in Sotschi anspricht! Es wird nicht erwähnt, dass Sotschi einst bis 1864 die Hauptstadt Tscherkessiens war. Im Zuge des russischen KOlonialkriegs gegen die Völker im Kaukasus wurden die Tscherkessen mehrheitlich massakriert und nach Beendigung des Krieges weitgehend ins Osmanische Reich zwangsdeportiert. Nur 10 % der Tscherkessen leben weiterhin im Kaukasus, diejenigen unter ihnen, die ursprünglich in und um Sotschi lebten, wurden zwangsumgesiedelt, damit sich Russen und Kosaken ansiedeln konnten. Ausgerechnet der Ort Krasnaja Poljana soll 2014, genau 150 Jahre nach dem Völkermord an den Tscherkessen eben genau an diesem Ort, Austragungsstätte der Olympischen Spiele werden. Da den Tscherkessen im Kaukasus jedwede Meinungsäußerung verwehrt wird (diejenigen, die sich trauen, werden mundtot gemacht), macht nun die Diaspora im Ausland auf das schreckliche Unrecht, das ein zweites Mal an dem Volk verübt wird, aufmerksam. Während den indianischen Ureinwohnern Kanadas ein halbwegs gebührender Platz während der olympischen Winterspiele in Vancouver eingeräumt wurde, werden die Tscherkessen während der Russischen Olympiade mitnichten irgendwie in Erscheinung treten. Schlimmer noch, die olympischen Winterspiele bieten der russischen Regierung beste Gelegenheit, historische Fakten, nämlich die Massengräber der ermordeten Tscherkessen von 1864, unwiederbringlich zu zerstören. Es ist jedem selbst überlassen, für sich zu entscheiden, ob daher gerade die Olympischen Spiele in Sotschi den ursprünglichen Geist, die Idee dieser Spiele wirklich in sich tragen. Dieser Kommentar bezieht sich auf folgende Newsmeldung: Sotschi Olympische Spiele 2014: Kritik und Probleme mehren sich |
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