SM-DISQUALIFIKATION MEYERHANS
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Ernstli Gast |
Kann mir jemand einfach und vernünftig erklären, warum B.Meyerhans an der Schweizer Zweierbob Meisterschaft vom 2. Platz durch Disqualifikation verbannt wurde. Ist damit vielleicht ein frommer Wunsch der Selektionskommission in Erfüllung gegangen ? Viele Grüsse vom neugierigen Bob-Ernstli |
Kim Gast |
Du must nur einmal im Medienbericht nachlesen oder bist Du zu faul dazu ? |
maz 06.01.2007 18:28 |
Das ist in der Tat hat für den Bob-Senjor. Auszug aus dem Bericht: "Der Luzerner blieb in der Materialkontrolle hängen; der Haubenausschnitt seines Schlittens war an zwei Messtellen um ein paar Millimeter zu schmal, desgleichen die hintere Einstiegsöffnung. Das Verdikt traf Meyerhans schwer. Um einen blieb ihm die erste SM-Medaille verwehrt, zum andern gewann der BC Zürihchsee den Titel des Vereinsmeisters statt des BC Zentralschweiz, und drittens ging die vermeintlich geschaffte Qualifikation für die Zweierbob-EM in Cortina flöten." Ich gehe aber nicht davon aus, dass die Jury den Ausschluss gesucht hatte, zumal gleich zwei Matarialmesspunkte nicht den Regeln entsprachen. |
Ernstli Gast |
OK, OK, aber trotzdem: Es ist doch sehr seltsam, dass Billi Meyerhans an einem Nationalen Rennen für einen Bob-Fehler disqualifiziert wurde, nachdem er im Vorfeld schon an einigen Europacup-Rennen (auch WC-Rennen?) teilgenommen hat. Selektionniert vom Schweizer-Verband, der ihn jetzt bestraft und an den andern Rennen hatte es doch sicher auch Materialchecks gegeben. Oder ? Sehe ich dies nicht richtig ? Ernstli |
Senta Gast |
Da steht natürlich die Frage im Raum, ob Meyerhans auch wirklich mit genau dem unveränderten Material beim EC startete. Wenn der Bobverband extra danach gesucht hat, dann ist es wirklich traurig. Trotzdem, Regeln sind dafür da eingehalten zu werden. |
Ernstli Gast |
Diese Disqualifikations-Sache wird immer lustiger. In den Sportinformtions-Nachrichten auf der SBSV-Seite steht, dass diese Messungen von Reich vorgenommen wurden und dass diesser Bob früher sogar dem Reich gehörte. Auch ist Reich Teilnehmer an den Schweizer Meisterschaften im Viererbob und also Konkurrent von Meyerhans. Da scheint ja ein wildes Durcheinander zu bestehen ! |
Ernstli Gast |
Ncoh etwas: Es wäre doch sehr schön, wenn der Verband genauer informieren würde und erklären würde was denn ein paar Millimeter an der Bobabdeckung ausmachen. |
hans Gast |
erstens gibt es im Europacup keine solchen Materialkontrollen...... zweitens spielt es absolut keine Rolle wieviel Millimeter gefehlt haben und ob er dadurch schneller oder gleich schnell war. Tatsache ist dass ein Reglemnt die Masse besagt, und die nun leider bei ihm nicht stimmten. Irgendwo muss in einem Reglement eine Grenze Gesetzt werden. und die hat das Team Meierhans überschritten. Drittens kontrolliert nicht der Verband sondern die Jury. Reich gibt die Abmessungen an die Jury weiter und die hat dann denn Ausschluss oder disqualifikation entschieden. Alle Personen der Jury gehören nicht dem Verband an. |
Ernstli Gast |
Es wird immer wilder und unglaubwürdiger, denn im Blick kann man heute lesen: "Martin Galliker kam am Samstag erst über einen Umweg zur Bronzemedaille. Der ursprünglich drittklassierte Pius Meyerhans wurde nachträglich disqualifiziert. Der Schlitten des bald 40-jährigen Luzerner Europacup-Leaders wies im Haubenausschnitt eine zu geringe Mindestbreite auf und war im Einstiegsbereich hinten zu schmal. Die Messungen nahm Christian Reich vor, der mit dem beanstandeten Bob 2002 Olympia-Silber gewonnen und den Schlitten hernach an Meyerhans verkauft hatte." Darf man bei solchen Umständen nicht annehmen, dass da etwas faul ist, dass es sogar vielleicht zum Himmel stinkt ? |
Rolf Segesser Gast |
Merkwürdig klingt es schon, aber ich denke man kann den Schlitten doch auch nachträglich anpassen / verändern. Reich ist nunmal der Kontrolleur. Ob da bewusst Meyerhans aus dem verkehr gezogen werden sollte, kann ich aber ebenfalls weder verneinen noch bejahen. Komische sache... |
hans Gast |
Ernstli oder wer du bist..... ich glaube du willst den Tatsachen nicht in di Augen schauen. Nochmals die Jury hat die Disqualifikation vollzogen. Und wenn du vom Bobsport etwas verstehst, was ich von deinen Berichten nach annehme solltest du genau wissen, dass die Breite im Einstieg hinten schnell einmal etwas kleiner wird. Gründe dafür gibt es viele, wie zum Beispiel schlechte Wartung des Bobs, oder mal eine ruppige Fahrt im Eiskanal. Jeder Pilot der International oder gar im Weltcup teilnehmen will, sollte wissen das dieser Messpunkt fast immer kontroliert wird. Darum so peinlicher dass genau dieser Messpunkt nicht in ordnung war. Eine Kontrolle vom Pilot vor dem Rennen wäre wohl angebrachter gewesen. Doch immer sind alle anderen schuld. Was ich aber noch sagen möchte ich hätte es dem Team Meierhans gegönnt an der EM teilzunehmen. Er war im Rennen mit Sicherheit nicht schneller wegen der Regelwiedrigkeit. Doch ein Reglement ist ein Reglement. Uebrigens der 2er Schlitten von Galliker wurde auch kontrolliert. Am Tag darauf im 4er Rennen wurden die Schlitten Schmid-Banos-Galliker-Rüegg-Annen auch kontrolliert und alle haben ihre Plätze behalten. Da sieht man, man kann das Reglement auch einhalten. |
Rolf Segesser Gast |
@Hans, das ist eine gute Information. Wenn so viele andere Schlitten ebenfalls kontrolliert wurden, dann gehe ich wirklich nicht davon aus, dass man Meyerhans' Disqualifikation gesucht hat. Zudem leuchtet das mit der Veränderung des Einstieges durch die Vielfache Nutzung ein. Gruss Rolf Segesser Ps: Gute Sache das Forum hier! |
Ernstli Gast |
Die Erklärung von Hans ist wirklich sehr gut, verständlich und einleuchtend. Vielen Dank an Hans vom Bob-Freund Ernstli. |
Marc Gast |
Hans scheint ein echter Kenner der Schweizer Bobszene zu sein. Darum erlaube ich mir hier einige zusätzliche Fragen aufzuwerfen die mich als Fan interessieren: 1. ist es in der Schweiz üblich und erlaubt, dass der Rennleiter auch Jury Vorsitzender ist ? (siehe Ranglisten) 2. ist es in der Schweiz üblich, dass der Trainer und Selektionsverantwortliche Scherrer selber aktiv an den Rennen teilnimmt ? Kann es so seine Schützlinge in der Bahn gut beobachten ? 3. ist es angebracht, dass der Materialverantwortliche (Raich) selber an den Rennen teilnimmt und dann das Material seiner eigenen Konkurrenten überprüfen muss, was zu Disqualifikation führen kann (Meierhans) ? Ich hoffe, dass Hans mir auch diese Fragen so verständlich erklären kann wie er das bei den oben aufgeworfenen gemacht hat. Zum Voraus vielen Dank für die Kompetente Auskunft. Marc Schneider |
hans Gast |
hallo marc zu Frage 1. kann ich dir keine Antwort geben, aber was ist denn Falsch daran. Zur zweiten Frage: Nein ich denke es ist nicht üblich. Doch genau darum evtl. auch nicht schlecht. Es standen 2 Bahntrainer an der Bahn,(EC-Trainer Ramseidl/Damen WC-Trainer Zschokke)somit genügend an der Bahn. Scherrer, so denke ich konnte somit selbst erleben was die bessere Linie sein könnte. So den Piloten seine Eindrücke mal von einer anderen Perspektive weitergeben. Mit der Absprache von den zwei Erfahrenen Bahntrainer. Punkt drei: Reich war nur im 2er Rennen bei der Materialkontrolle tätig, an diesem Rennen hat erauch nicht teilgenommen. Im 4er Rennen wo er dann selber an den Lenkseilen war, kontrollierte Sepp Plozza die Schlitten in der Kontrolle. |
Marc Gast |
danke hans für diese aufschlussreichen informationen, die meine wissensdurst voll befriedigen. du scheinst ja ein ganz grosser insider zu sein. warum schreibst du nicht auf dieser tollen seite ? ich glaube du könntest viel zum wissen uber den bobsport beitragen. vielen dank und gruss marc |
Walter A. Graf Gast |
Da wurden aber recht interessante Meinungen geäussert. Erstaunlich ist, dass weder der SBSV, noch die Jury, noch der Organisator eine offizielle Stellungnahme abgegeben haben. So bleibt halt – leider – ein ungutes Gefühl bestehen. Was Senta und Hans bereits ausgedrückt haben ist eindeutig: Reglemente müssen eingehalten werden und wenn keine Toleranzen vorgesehen sind, gilt ohne wenn und aber der absolute Wert. Wenn ein Weitspringer den Balken auch nur um einen Millimeter übertritt ist der Sprung ungültig. Basta, nichts zu diskutieren. Die Doppelfunktion Rennleiter und Jurymitglied ist mindestens problematisch und eigentlich nicht statthaft. Warum ? Normalerweise ist der Rennleiter für die ordnungsgemässe, regelkonforme Vorbereitung und Durchführung von Training und Wettkampf verantwortlich. Die Jury überwacht die Durchführung, schreitet bei Regelverstössen ein und behandelt allfällige Proteste. Wenn nun ein Wettkampfteilnehmer einen gegen die Organisation gerichteten Protest einreicht (z.B. weil er beim Start durch den Rennleiter, einen Bahnarbeiter oder infolge untauglicher Absperrungen unzulässig gestört wurde), so muss die Jury diesen Protest behandeln und entscheiden (z.B. Laufwiederholung). Wenn nun der Rennleiter in der Jury mitwirkt, so urteilt er – zusammen mit andern Jury-Mitgliedern – über einen Fall aus seinem Verantwortungsbereich, den er vielleicht sogar selbst verschuldet hat. Und dies sollte vermieden werden. Ich habe oben „normalerweise“ geschrieben, weil die FIBT-Rennordnung die Trennung dieser Funktionen nicht vorschreibt. Doch braucht man für die Anwendung dieses Grundsatzes auch kein Reglement. Ein bisschen Nachdenken und ein gesunder Menschenverstand sollten eigentlich genügen. Interessant wäre noch zu erfahren, wie Bob-Billi Meyerhans die Sache sieht. Bis jetzt Stillschweigen ! Ist er vielleicht noch damit beschäftigt die am Sonntag, 7. Januar um 16h21, veröffentlichte SBSV-Selektions-Mitteilung zu studieren. Es soll Spezialisten geben, die es bis heute noch nicht geschafft haben aus dieser Ankündigung klug zu werden (Zweier-WM-Ausscheidungen). Gerüchteweise wurde gestern hinter vorgehaltener Hand durchgegeben, dass ein Schweizer Pilot an der EM in Cortina seinem etwas anschiebfaulen Bremser gedroht hat, er müsse diesen Text täglich dreimal lesen, wenn er nicht schneller seckle. Der Bremser geht jetzt wie der Teufel ! |
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