Braucht Olympia Kunstbahnrodeln noch?
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Braucht Olympia Rodeln noch? 11.02.2014 10:15 Uhr von Benedikt Voigt und Jörg Leopold Scheinwerfer aus? Rodeln wird alle vier Jahre wichtig – wenn es um olympische Medaillen geht. Außerhalb des deutschen Sprachraums interessiert die Randsportart aber kaum jemanden. Scheinwerfer aus? Rodeln wird alle vier Jahre wichtig – wenn es um olympische Medaillen geht. Außerhalb des deutschen Sprachraums interessiert die Randsportart aber kaum jemanden. Gefährlich, aufwändig, langweilig: Beim Rodeln gewinnen am Ende sowieso immer nur die Deutschen. Oder brauchen wir doch die Spitze für die Basis der Schlittenfahrer? Ein Pro und Contra, zu dem uns Ihre Meinungen interessieren. Diskutieren Sie mit! Pro: Rodeln muss olympisch bleiben Rodeln muss olympisch bleiben, und das liegt nicht an den vielen Medaillen, die Deutschland immer gewinnt. Es ist vielmehr ein aktueller und populärer Sport, wie unlängst wieder im Berliner Viktoriapark zu besichtigen war. Dort tauchten mit dem ersten Schnee auch die Schlitten der Kinder auf, am Wochenende wurde den Erziehungsberechtigten auf ihren Doppelsitzern großes Geschick abgefordert, so zahlreich bevölkerten Kreuzbergs Rodler den Hang. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht: Auf solchen Hügeln liegen die Wurzeln des olympischen Rodelns. Das beweist zum Beispiel Italiens Rodel-Ikone und Sotschi-Dritter Armin Zöggeler. Er hat als Kind mit dem Rodeln angefangen, weil er mit dem Schlitten schneller zur Schule kam. Wer die Bilder der Rodelwettbewerbe der Winterspiele auf den Naturbahnen von 1964 bis 1972 sieht, erkennt, dass dieser Sport dem Kinderrodeln entwachsen ist. Das Problem ist nur, dass sich das Rodeln zu weit von seinen Ursprüngen entfernt hat. Seit 1976 werden die olympischen Wettbewerbe auf Kunsteisbahnen ausgetragen, weil es zuvor wetterbedingte Probleme gegeben hatte. Seitdem hat sich das Rennrodeln zu einer hochtechnisierten Spezialdisziplin entwickelt. 175 Millionen Euro kostete der Eiskanal von Sotschi, dessen Nutzung nach den Spielen fraglich ist. Das muss nicht sein. Das Rodeln muss olympisch bleiben und künftig auf Natureisbahnen ausgetragen werden. Die sind nicht so teuer, können auch als Bergstraße oder Waldweg genutzt werden und haben dank der Schneekanonen keine wetterbedingten Probleme mehr. Es ist spektakulärer, weil auch mit den Händen gelenkt wird, und es könnten wieder mehr Athleten diesen Sport ausüben. Übrigens versuchen die Naturbahnrodler seit Jahren, wieder ins olympische Programm zu kommen. Dagegen sträubt sich aber jener Verband, der die meisten Kunsteisbahnen der Welt besitzt und die meisten Goldmedaillen: Deutschland. Benedikt Voigt Was meinen Sie, liebe Leser, sollte der deutsche Volkssport Rodeln eine olympische Zukunft haben? Was halten Sie vom Vorschlag, den Sport wieder auf Natureisbahnen auszutragen? Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit und nutzen Sie dafür Warum fast niemand Rennrodeln bei Olympia vermissen würde Contra: Rennrodeln hat bei Olympia nichts mehr verloren Alle vier Jahre entdeckt die Nation ihre Liebe zu schnellen Schlitten im Eiskanal. In keiner anderen Sportart holen Athleten aus Deutschland so selbstverständlich Siege. Und wenn sie mal nicht gewinnen, sind es Österreicher oder Südtiroler. Man kann sich darüber freuen. Man kann es aber auch furchtbar langweilig finden. Die Chance, dass eine andere Nation an diesem Dienstag Gold im Frauenrennrodeln gewinnt, liegt statistisch bei etwa einem Prozent. Seit Jahrzehnten gehen nahezu alle großen Titel im Frauenrodeln nach Deutschland. Ein wesentlicher Grund dafür ist der Standortvorteil. Gleich vier künstlich angelegte Bob- und Rodelbahnen gibt es hier – so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt. Mit viel Steuergeld wird der Bau von Schlitten in einem eigenen Sportgeräteinstitut finanziert. Da fällt schon die Vorentscheidung. |
Gast |
Wenn da mal keine Strategie dahintersteckt!? Naturbahnrodeln Seit fast 40 Jahren wird über die Aufnahme des Naturbahnrodelns ins olympische Programm diskutiert. Bis zum Zweiten Weltkrieg fanden viele Rodelrennen, teilweise auch die internationalen Großereignisse, auf Naturbahnen statt. Dabei handelt es sich um Strecken, die sich an bestehenden Straßen orientieren und daher an die natürlichen Begebenheiten angepasst sind. In den 1950er-Jahren wurde der Rodelbetrieb zunehmend auf Kunstbahnen verlegt, deren Merkmale ausgebaute überhöhte Kurven sowie abgerundete Seitenwände waren. Dieser Bahntyp dominierte fortan und fast alle internationalen Wettkämpfe – auch die Olympiapremiere 1964 – fanden auf diesen künstlich hergestellten Strecken statt. Die Infrastruktur des Naturbahnrodelns verfiel dagegen in dieser Zeit, mehrere Vereine lösten sich auf und die Naturbahnen wurden nicht weiter benutzt. Um dem entgegenzuwirken, gründete sich innerhalb der FIL im Jahr 1966 eine eigene Naturbahnkommission, die sich ausschließlich um diese Sportart kümmerte und ab 1967 wieder internationale Rennen, ab 1970 erste Europameisterschaften austrug. An diesen Wettbewerben nahmen regelmäßig viele Sportler teil, da die Disziplin besonders in den Alpenländern populär war.[38] Aufbauend auf diesem Erfolg bat der österreichische FIL-Präsident Bert Isatitsch im März 1974 um die Aufnahme des Naturbahnrodelns als Demonstrationssportart für die Olympischen Winterspiele 1976 in Innsbruck. Isatitsch erklärte in seinem Antrag: „Still, unermüdlich und bescheiden vollzog sich […] die Festigung des Naturbahnsports auf internationaler Ebene, wo echte Amateure im Sinne Olympias um Gold, Silber und Bronze kämpften! […] Hinter diesem Begehren […] stehen über 50.000 Amateursportler aus 26 Ländern[,] die all die Jahre hindurch Sport im Geiste Olympias ausübten […].“ – Bert Isatitsch, 4. März 1974[39] Diesem Gesuch gab das IOK nicht statt; wie schon bei allen Winterspielen seit 1968 erlaubte es dem Gastgeberland keine Demonstrationswettbewerbe. Erfolglos blieb auch ein weiterer Antrag Isatitschs an die Programmkommission des IOK im Oktober 1976, dem Naturbahnrodelsport olympischen Status zu verleihen.[40] Dennoch verfolgten Mitglieder der Naturbahnkommission das Anliegen weiter: Der 1977 gewählte Vorsitzende der Kommission, Hans Wanner, benannte zu Beginn seiner Amtszeit als eines seiner Hauptziele, den Naturbahnrodlern die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen zu ermöglichen. Im Rahmen der Weltmeisterschaft 1982 kehrte das Thema ein weiteres Mal in die Medien zurück, als die Aktiven aus Polen, der Sowjetunion, der DDR und anderen Ostblockländern nicht an dem Großereignis teilnahmen. Den Vorwurf, diese Länder würden die Weltmeisterschaft boykottieren, um den Naturbahnrodelsport an sich zu sabotieren, wiesen die Verantwortlichen zurück. Dennoch äußerte sich der polnische FIL-Vizepräsident Lucjan Świderski gegen eine Aufnahme der Sportart ins olympische Programm, da er die Zeit als noch nicht reif betrachtete. Auch Isatitsch sah in der Wetterabhängigkeit der Disziplin einen Grund dafür, warum Naturbahnrodeln nicht als olympische Sportart angenommen würde.[41] Trotzdem folgten in den nächsten Jahren weitere Bemühungen zur Aufnahme des Naturbahnrodelsports in das Programm der Olympischen Spiele. Für die Olympischen Winterspiele 1984 und 1992 scheiterte die FIL aber neuerlich mit dem Versuch, Naturbahnrodeln als Demonstrationsbewerb auszutragen.[42] 1998 wurde ein erneutes Ansuchen an das IOK gestellt, den Naturbahnsport 2006 in das olympische Programm aufzunehmen.[43] Nach großen Bemühungen der FIL sprachen sich auch die Association of International Olympic Winter Sports Federations (AIOWF) und die Ausrichter der Spiele in Turin für eine Aufnahme aus. IOK-Vizepräsident Thomas Bach sah bei einer Pressekonferenz im Januar 2001 die FIL auf dem richtigen Weg, dennoch müssten noch einige Punkte verbessert werden. So sei der Leistungsabfall einiger Nationen zur Spitze noch zu groß und auch Fragen zur Infrastruktur müssten noch gelöst werden.[44] Im Oktober 2001 kündigte FIL-Präsident Josef Fendt an, sein Verband werde „weiterhin große Anstrengungen unternehmen, um den Prozess zur Aufnahme des Naturbahnrodelns in das Programm der Olympischen Spiele in Turin 2006 erfolgreich abschließen zu können.“[45] Im August 2002 erteilte das IOK diesem Vorhaben jedoch eine Absage, zeigte sich aber offen für weitere Gespräche.[46] Im Herbst 2005 sprach sich das IOK ein weiteres Mal gegen die Aufnahme des Naturbahnrodelns aus, nachdem es zuvor von Seiten der FIL bereits intensive Gespräche mit den Veranstaltern der Winterspiele 2010 in Vancouver gegeben hatte und diese sich an einer Erweiterung des Programmes interessiert zeigten.[47] Zwischenzeitlich stand auch eine Teilnahme der Naturbahnrodler an den Olympischen Jugend-Winterspielen 2012 in Innsbruck zur Frage;[48] auch dieses Ziel wurde jedoch nicht erreicht.[49] Mannschaftswettkampf und Team-Staffel[Bearbeiten] Jünger als die Bemühungen um das Naturbahnrodeln ist das Ziel, das seit 1964 aus drei Disziplinen bestehende olympischen Rodelprogramm um einen weiteren Kunstbahnwettbewerb zu ergänzen. Schon im Jahr 1988 stand ein solches viertes Rennen – in Form eines Mannschaftswettkampfes – erstmals bei der Europameisterschaft im Programm; ein Jahr später wurden die ersten Team-Weltmeister ermittelt. Bei dem Mannschaftswettbewerb, der seit dieser Zeit ein fester Bestandteil der Großereignisse war, starteten für eine Nation getrennt voneinander jeweils ein Mann, eine Frau sowie ein Doppel. Die Zeiten dieser drei einzelnen Teilnehmer wurden anschließend addiert, um das Siegerteam zu bestimmen. Nachdem sich der Wettkampf bei Welt- und Europameisterschaften etabliert hatte, stellte die FIL Mitte der 2000er-Jahre den Antrag, diese Disziplin als vierten olympischen Rodelwettbewerb bei den Spielen 2010 in Vancouver debütieren zu lassen. Im November 2006 lehnte das IOK dieses Gesuch ab. Josef Fendt, der Präsident der FIL, erklärte anschließend, das Anliegen des Rodelverbandes sei „Opfer einer Menge von Mannschafts-Wettbewerben, die ins Olympia-Programm drängten“ geworden.[50] Mit der Ablehnung durch das IOK war die Abschaffung des Mannschaftswettbewerbs in seiner bisherigen Form verbunden. Im Januar 2007 wurde er zum ersten Mal von einer Team-Staffel ersetzt. Bei dieser absolvierten die drei einzelnen Starter eines Landes ihre Läufe nicht mehr komplett voneinander getrennt, sondern unmittelbar aufeinanderfolgend. Sobald der erste Teilnehmer das Ziel erreicht hatte und eine spezielle Markierung getroffen hatte, öffnete sich am Start das Tor für den nächsten Athleten. Das Debüt dieser neuen Disziplin wurde von Zuschauern, Sportlern und Medien positiv aufgenommen, sodass ihre Austragung fortgesetzt wurde.[51] Im Jahr 2010 reichte die FIL erneut einen Antrag beim IOK ein, die Team-Staffel ins olympische Programm der Spiele 2014 in Sotschi aufzunehmen. Am 6. April 2011 gab das Komitee bekannt, dass sein Präsident Jacques Rogge dem Antrag zugestimmt hatte, sodass die Team-Staffel 2014 erstmals als olympische Disziplin stattfinden konnte.[52] |
Rodelfan Gast |
Naturbahnrodeln sollte bereits bei den Youth-Olympics 2016 in Lillehammer (NOR) olympisch sein, eine Naturrodelbahn gibt es ja bereits schon am Holmenkolm in Oslo ... |
Andy81 24.09.2014 14:52 |
An der Naturrodelbahn in Oslo war ich erst im letzten Winter - die ist wirklich toll! Gruß, Andy |
Gast |
We have a dream: join it, like it, share it, be a part of it!!! naturbahnrodeln muss olympisch werden! Unterstütze auch du unseren Traum und werde Mitglied unserer Gruppe auf https://www.facebook.com/groups/202718936422884/?fref=ts |
jo 09.02.2015 14:20 |
Ich könnte auch gut ohne, aber ich will ja kein Spielverderber sein. |
stone 23.02.2015 19:35 |
Finde auch dass Naturbahnrodeln wesentlich attraktiver ist als das öde Kunstbahnrodeln . p.s. Skibob könnte man och publiker machen |
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