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Eisbären Berlin auf dem Weg zur Titelverteidigung
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06.04.2009

Eisbären Berlin auf dem Weg zur Titelverteidigung

Info: Eishockey DEL Deutsche Eishockey Liga (Play-offs 2009)
Autor: Christoph Walter


Gestern gelang es den Eisbären Berlin mit einem heiß umkämpften 6:4 Erfolg in Mannheim den dritten Sieg der Best-of-Five-Halbfinalserie und damit den Finaleinzug perfekt zu machen. Im 2.Drittel lagen die Adler bereits mit 4:2 in Front und es sah alles nach einem entscheidenden fünften Spiel aus, doch im letzten Drittel konnten die Berliner die Partie noch drehen. Im anderen Halbfinale kommt es dagegen zu einem fünften Spiel am Dienstag in Hannover, da die DEG Metro Stars heute die Partie vor heimischem Publikum mit 4:3 n.V. gegen die Scorpions für sich entscheiden konnten und somit zum 2:2 nach Siegen ausglichen.

Schiedsrichterwechsel gab Hoffnung und versprach Spannung

Nachdem die Adler Mannheim am Freitag in Berlin ihre zweite Niederlage im Halbfinale kassierten, war am Sonntag in der restlos ausverkauften SAP-Arena ein Sieg von Nöten, um sich die Chance auf den Finaleinzug offen zuhalten. Da in den ersten drei Spielen der Best-of-Five-Serie jedesmal die Heimmannschaft als Sieger vom Eis ging, konnten die Adler-Cracks optimistisch in das Spiel gehen. Und es schien einen weiteren Vorteil für die Adler zu geben, denn das Schiedsrichtergespann Looker/Piechaczek, welches am Freitag in Berlin einige kuriose Entscheidungen zu Ungunsten der Adler fällte, wurde durch die beiden Referees Roland Aumüller und Willi Schimm ersetzt. Diese Vermutung stellte sich jedoch kurz nach Anpfiff als Fehleinschätzung heraus. Bereits in der ersten Minute wurde dem Heimteam eine hochkarätige Konterchance genommen, da die Schiedsrichter fälschlicherweise auf Icing entschieden, obwohl deutlich zu hören war, dass Stürmer Francois Methot den Puck mit der Kelle berührte und zwar deutlich vor der verlängerten Torlinie. Die Eisbären waren zu weit aufgerückt und hatten Riesenglück, dass auf Icing gepfiffen wurde, und somit der potentielle Rückstand verhindert wurde.

Adler Mannheim im Abschluss zu unkonzentriert
Nach dem folgenden Bully hatten dann die Eisbären auch eine große Chance, als ein Schlagschuss abgefälscht wurde und die Führung nur durch einen prächtig reagierenden Fredy Braithwaite verhindert wurde. Aber in der vierten Minute war es dann soweit, als Sven Felski, der nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe wieder in den Eisbären-Kader zurückkehrte, den freistehenden Stürmerkollegen Alexander Weiß bediente und dieser den Adler-Goalie Braithwaite umkurvte und zum 1:0 einschob. Doch nach dem Rückstand kreierten die Mannheimer reihenweise Chancen, wovon Kapitän Rene Corbet die beste nicht nutzen konnte, als er freistehend vor Rob Zepp den Puck nicht im Eisbären-Tor unterbringen konnte. In der achten Minute hätten sich die Eisbären beinahe selbst die Führung geklaut, als Denis Pederson in der Vorwärtsbewegung ein katastrophaler Fehlpass unterlief und der Gegner so zu einer guten Konterchance kam, welche Berlins Goalie Rob Zepp allerdings alleine zu Nichte machte.

Temporeiches 1.Drittel mit zwei gleichwertigen Teams
Nachdem mehr als die Hälfte des ersten Drittels vorüber war, konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Adler, wie zuvor auch in den Auswärtsspielen, zu leichtfertig mit ihren Chancen umgehen würden. Doch in der 12.Minute wurde der Bann gebrochen, als Dauerbrenner Michael Hackert aus Gretzky`s Office den am linken Pfosten stehenden Jason King bediente und dieser den Eisbären-Torwart auf dem falschen Fuß erwischte. Allerdings wurde Rob Zepp auch von seinen Vorderleuten wenig unterstützt. Danach kamen die Eisbären zu zwei Überzahlspielen, in denen sie aber zu überhastet und unstrukturiert agierten.

Als dann in der 17.Minute Adler-Verteidiger Felix Petermann wegen eines angeblichen Stockchecks vom Eis musste, kamen die Eisbären in den Genuss einer 5:3-Überzahl, da bereits Bouchard auf der Strafbank saß. Und es dauerte auch nicht lange, bis die Gäste aus der Hauptstadt die nummerische Überzahl in ein Tor ummünzen konnten. Die Eisbären ließen den Puck in ihren Reihen so lange umherwandern, bis Richie Regehr frei stand und zum 2:1 abschloss. Doch die Adler ließen sich auch durch den erneuten Rückstand nicht entmutigen und kamen zehn Sekunden vor der Drittelpause zum verdienten 2:2 Ausgleich. Was für ein Tor! Stürmer Jason Jaspers, der die Adler nach der Saison in Richtung Köln verlässt, tunnelte bei seiner Direktabnahme aus der Luft einen Berliner Verteidiger und ließ Zepp keine Abwehrchance. Danach dachten die Adler wohl, dass schon Drittelpause sei und ließen Florian Busch durch die eigenen Reihen spazieren, doch wieder hielt Adler-Torhüter Braithwaite die Kurpfälzer im Spiel.

Als dann die Sirene zur Drittelpause ertönte, blieb festzuhalten, dass die Adler wesentlich konzentrierter zu Werke gingen als am Freitag bei der 0:4 Pleite in Berlin. Einziges Manko war, dass sie vielleicht Richie Regehr, der nach seinen drei Toren in Berlin auch am Sonntag das 1:0 machte, etwas genauer bewachen hätten sollen.

Das 2.Drittel wurde zu Beginn von den Adlern dominiert, doch dann schlich sich wieder die Lässigkeit ein

Zu Beginn des zweiten Drittels war ordentlich Tempo in der Partie und es ging hin und her. Die Adler schlossen dann eine ihrer Chancen erfolgreich ab, sodass sie erstmals in dieser Partie in Führung gingen. Zunächst war Jason King fast frei durch, wurde jedoch von Eisbär-Urgestein Sven Felski unsanft zu Fall gebracht. Doch dann war erneut Jason Jaspers zur Stelle, schnappte sich die Scheibe und schoss zum 3:2 ein. Keine 50 Sekunden später folgte dann die Gala des deutschen Nationalstürmers Michael Hackert, als er dem Gäste-Verteidiger Brandon Smith durch die Hosenbeine spielte und anschließend den Puck unter die Latte nagelte. Auf den Rängen waren die Fans nicht mehr zu halten, was auch verständlich ist, denn ein 2-Tore-Vorsprung muss auch von den Eisbären erst mal aufgeholt werden. Und nur wenige Minuten später hätten die Adler quasi für die Vorentscheidung sorgen können, als sie sich in Überzahl eine ähnliche Chance herausspielten wie die Eisbären, als Regehr zum 1:0 traf.

Nun war schon eine ganze Zeit nichts mehr von den Eisbären zu sehen, sodass man fast den Eindruck gewinnen konnte, dass sie ihre Kräfte für ein fünftes Spiel schonen wollten. Doch als die Adler wieder einmal zu nachlässig im Überzahlspiel agierten, wäre Mannheims Schreckgespenst Richie Regehr mit einem Pfostentreffer um ein Haar ein Shorthander gelungen. Die Mannheimer hatten das Spiel im Griff, ließen aber die Eisbären wieder kommen, die sich in der 35.Minute auf ihre Weise mit dem Anschlusstreffer bedankten, als die Adler sich zu weit einschnüren ließen und Brandon Smith mit einem Schlenzer Adler-Goalie Fredy Braithwaite, dem die Sicht verdeckt wurde, keine Abwehrchance ließ. Wie so oft in dieser Saison, fingen sich die Adler in einer weiteren Drangphase der Eisbären nur dank eines herausragenden Torhüters nicht den Ausgleich ein. Trotzdem hätten sich die Ostberliner nicht beschweren dürfen, wenn es mit 5:3 in die zweite Drittelpause gegangen wäre, da Felix Petermann von der Strafbank kommend, völlig freistehend den Puck erhielt, um dann im Eins gegen Eins-Duell mit Rob Zepp den Beweis abzuliefern, warum er Verteidiger und kein Stürmer ist.

Schlussdrittel wird mit leichten Vorteilen für die Adler Mannheim in Angriff genommen

Damit stand schon vor dem Schlussdrittel fest, dass diese Partie die bisher erste zwischen den beiden Teams sein würde, die noch nicht nach 40 Minuten Spielzeit vorentschieden ist. Und auch die Tatsache, dass die Eisbären die meisten Tore im Schlussabschnitt erzielen, versprach Spannung. Allerdings hätte sich Adler-Stürmer Michael Hackert gleich nach Beginn des dritten Drittels zum Matchwinner küren können, hätte er seine tolle Soloeinlage mit einem Treffer abschließen können.

Déjà-vu: Fußball-Weltmeisterschaft 2002 Finale Deutschland-Brasilien

Hat jemand die Zeit zurückgedreht? Das fragten sich viele Zuschauer in der 45.Minute, als der Torhüter der Mannheimer Adler einen Schlagschuss der Berliner abwehren konnte, aber anschließend etwas desorientiert war und die vor ihm liegende Scheibe nicht sah. Auf Seiten der Berliner schaltete Deron Quint am schnellsten und schlenzte zum 4:4 Ausgleich ein. Bei der Fußball-WM 2002 in Japan/Südkorea gelang der spielerisch limitierten deutschen Nationalmannschaft dank eines Weltklasse-Torhüters namens Oliver „Titan“ Kahn, der mit herausragenden Glanzparaden gegen Paraguay im Achtelfinale, die USA im Viertelfinale und Südkorea im Halbfinale jeweils den schmeichelhaften 1:0 Sieg festhielt, der Einzug ins Endspiel. Und im Finale, das nur dank Kahns starker Leistung erreicht wurde, erlaubte er sich einen unkonzentrierten Moment, den Ronaldo zum entscheidenden Treffer für Brasilien nutzte. Zurück zum Eishockey: Ohne Fredy Braithwaite wären die Adler nie soweit gekommen und dann unterläuft gerade ihm im für die Adler entscheidenden Spiel sein quasi erster, aber folgenreicher Fehler.

Braithwaite`s Fehler war der Knackpunkt im Spiel der Adler

Nach dem Ausgleich waren die Adler sichtlich angeknockt und wurden von den Eisbären in der Defensive dauerbeschäftigt. Da war es auch wenig verwunderlich, dass bereits in der 47.Minute nach schönem Kombinationsspiel durch Ex-Adler Andy Roach die Führung für die Gäste fiel. Gleich daraufhin nahm Mannheims Headcoach folgerichtig die Auszeit, um seine Schützlinge nochmals zu motivieren. Tatsächlich wäre in der 51.Minute fast der erneute Ausgleich geglückt, nachdem der stark aufspielende Jason Jaspers ins Angriffsdrittel marschierte, dort auf Francois Methot übergab und dieser sich schön um seinen Gegenspieler Quint wand, dann allerdings nicht an Torhüter Zepp vorbeikam.

Mannheims Routiniers fanden nicht zur Playoff-Form

Es sind dieses Jahr einfach nicht die Playoffs des Topscorers des letzten Jahres. Natürlich waren die Eisbären jetzt zuvorderst auf eine stabile Verteidigung aus, sodass das Spiel an Tempo verlor. Dennoch gelang es den Adlern eine Breakchance herauszuspielen, doch Hackert schloss aus ungünstiger Position selbst ab, anstatt auf den mitgelaufenen Rene Corbet aufzulegen. Und die Zeit lief weiter davon. Als Trainer Teal Fowler zur letzten Minute den Torwart zu Gunsten eines sechsten Feldspielers herausnehmen wollte, war Braithwaite noch auf der Eisfläche, als der sechste Spieler das Feld betrat, sodass die Schiedsrichter auf Wechselfehler entschieden, und Mannheim eine 2-Minuten-Strafe kassierte. Damit hatte man trotz Herausnahme des Torhüters keinen nummerischen Vorteil an Feldspielern. Eisbär Sven Felski gelang dann wenige Sekunden vor Schluss noch das 6:4 per Empty-Net-Goal. Folglich konnten die Eisbären mit dem ersten Auswärtssieg der Serie den Finaleinzug perfekt machen.

Eisbären Berlin ziehen ins Playoff-Finale ein

Damit Glückwunsch nach Berlin. Der Gegner der Eisbären wird morgen im entscheidenden fünften Spiel zwischen Hannover und der Düsseldorfer EG ermittelt. Allerdings muss man auch den Kurpfälzern Anerkennung zollen, denn zu einer guten Serie gehören immer zwei Teams und zum anderen ist es beachtlich, dass den Adlern nach der Negativserie von sieben Niederlagen in den letzten acht Hauptrundenspielen noch so eine Leistungssteigerung in den Playoffs geglückt ist. Auch wenn es den Berlinern nicht gefällt, muss in einer objektiven Berichterstattung erwähnt werden, dass die Eisbären gegenüber den Adlern in entscheidenden Szenen mehr Glück mit den Schiedsrichtern hatten.




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