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Interview mit Juliane Döll: "Jeder hat seinen individuellen Stil"
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29.04.2009

Interview mit Juliane Döll: "Jeder hat seinen individuellen Stil"

Info: Weitere Sportlerinterviews
Autor: Johann Reinhardt


Im Interview nach der Saison 2008/2009 stand uns Juliane Döll zur Verfügung. Dabei ist unter anderem der vergangenen Winter ein Thema. Außerdem erfahrt ihr das neuste über ihre Ausbildung in Bad Endorf. Die Polizeimeisteranwärterin aus Schmalkalden in Thüringen gewann bereits Goldmedaillen bei Junioren-WM und Europameisterschaften und zählt zu den großen Hoffnungen in den nächsten Jahren.

Sie starteten dieses Jahr im Weltcup und erzielten ihr bestes Resultat als 19. in Antholz. Außerdem gewannen Sie EM Gold. War dies ein weiterer Vortschritt und welches Fazit ziehen Sie? Was können Sie trotzdem noch verbessern?

Zuerst: mein bestes Resultat war der 14.Platz bei der Verfolgung in Antholz und beim Sprint in Khanty. Und dann: ja, ich glaube schon, dass ich wieder einen kleinen Schritt in Richtung Weltcup-Team gemacht habe. Allerdings steht natürlich außer Frage, dass es sehr schwierig ist, sich bei der deutschen Leistungsdichte zu behaupten. Verbessern kann man sich immer, es gibt wenig Momente, die man als „perfekt“ bezeichnen kann.

Wann fängt die Vorbereitung an? Wie sieht Sie aus?

Bei mir ging es schon in der Woche vom 20. bis 26. April wieder los. Und wie immer werden dabei die allgemeinen Trainingsmittel anfangs im Vordergrund stehen. Dazu gehört Radfahren, Laufen und das allgemeine Krafttraining.

Sie haben Andrea Henkel in der Trainingsgruppe und trainieren bei Trainingslagern auch mit anderen Spitzenathletinnen. Kann man sich von ihnen noch etwas abschauen? Wenn ja, was?

Das stimmt, ich habe durch meinen Lehrgangsgruppenstatus die Möglichkeit, mit den besten Biathletinnen der Welt zu trainieren. Das motiviert. Zugleich ist es aber auch so, dass jeder irgendwie seinen individuellen Stil hat.


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Sie sind zurzeit noch bei einer Ausbildung in Bad Endorf. Wie lange dauert dies an und behindert die Sie beim Sport?

Meine Ausbildung hat direkt in der Woche nach dem letzten Weltcupwochenende begonnen und geht bis Anfang August. Manchmal ist es schon ziemlich anstrengend, Lernen und Trainieren unter einen Hut zu bekommen, trotzdem ist es mir wichtig, nicht nur meinen Körper, sondern auch meinen Kopf fit zu halten. Deshalb finde ich diese Möglichkeit der Bundespolizei eigentlich ideal, auch wenn natürlich Trainingszeit verloren geht. Das merke ich besonders dann, wenn der erste spezifische Lehrgang im August stattfindet...

Was sind ihre Ziele für Olympia und die nächste Saison?

Ich hoffe, dass ich im nächsten Winter an meine Leistungen vom Vorjahr anknüpfen kann und vielleicht wieder einige Weltcupeinsätze bekomme. Für Olympia gebe ich mich nicht allzu großen Hoffnungen hin, dafür steht einfach ein zu starkes Team vor mir. Andererseits: unverhofft kommt oft...

Was sind ihre Ziele für die nächsten Jahre?

Für die Zukunft möchte ich mich unbedingt in der Weltcup-Mannschaft etablieren und ähnliche Erfolge erreichen, wie man sie von den deutschen Biathletinnen kennt.

Haben Sie Vorbilder? Warum? Welches Gefühl ist es auch selber ein Vorbild zu sein?

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich kein Vorbild habe. Ich versuche einfach, bei dem, was ich tue, mein Bestes zu geben. Mich selbst habe ich noch gar nicht in der Rolle des Vorbildes gesehen, doch wenn ich es für den einen oder anderen sein sollte, freut mich das natürlich sehr.

Was gibt es für Unterschiede zwischen Weltcup und IBU Cup?

Was das Grundsätzliche angeht, ist der Unterschied nicht so riesig: Strecken und Schießen haben den Selben Anspruch und auch die Konkurrenz ist im IBU-Cup dichter zusammengerückt. Wer sich auf dieser Ebene behaupten kann, ist durchaus in der Lage, sich auch im WC durch zu setzten – das hat der letzte Winter eindrucksvoll gezeigt.
Ein wesentlicher Unterschied aber ist das Flair. Die Zuschauer und auch die Medien machen dem WC zu einem ganz anderen Spektakel, als es im IBU-Cup möglich ist.

LiVE-Wintersport wünscht Juliane Döll viel Erfolg, um sich im Weltcup-Team zu etablieren.

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Juliane Döll
Juliane Döll


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