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Russland schlägt die Tre Kronors in einem rasanten Spiel
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01.05.2009

Russland schlägt die Tre Kronors in einem rasanten Spiel

Info: Eishockey A-Weltmeisterschaft Herren in Bern/Kloten
Autor: Christoph Walter
Bericht: Österreichische Niederlage und packendes Duell Schweden gegen USA beschließen WM-Vorrunde


Bern, 30.04.2009 - Mit einem Knüller begann heute die Zwischenrunde F. Der aktuelle Olympiasieger traf auf den Weltmeister. Russland und Schweden, zwei der drei ganz großen Turnierfavoriten, duellierten sich heute Nachmittag in der PostFinance-Arena. Und die Partie hielt was sie versprach. Beide Teams agierten druckvoll, sodass sich eine spannende Partie entwickelte, die durch einen späten Treffer der Schweden zum 5:5 in die Verlängerung ging. In der Overtime konnte Kalinin Russland zum Sieg verhelfen.

Schweden mit Schwierigkeiten in der Vorrunde

Gestern sah es lange nicht danach aus, dass es gleich zu Beginn der Zwischenrunde zum Duell Russland gegen Schweden kommen sollte, denn die USA führte im letzten Gruppenspiel gegen die Schweden bereits mit 2:5 und lag verlustpunktlos an der Tabellenspitze der Gruppe C. Schwedens Trainer Bengt-Ake Gustafsson reagierte, nahm sein Timeout und es sollte die erwünschte Wirkung nicht verfehlen. Johansson, Persson und Weinhandl brachten die Nordländer nochmals zurück in die Partie und erzwangen eine Verlängerung, in welcher Kristian Huselius, ein ehemaliger Rapperswil-Akteur, für die Entscheidung sorgte. Schweden nahm zwei Punkte mit, überholte Lettland und beendete die Gruppenphase als Zweiter, einen Punkt hinter den Vereinigten Staaten von Amerika und somit kam es heute zum Duell Olympiasieger gegen Weltmeister Russland.

Souveränes Auftreten der Russen

Weniger dramatisch verliefen die ersten drei russischen Spiele. Nach den klaren, lockeren zwei Triumphen über Deutschland (5:0) und Frankreich (7:2) vermochte nur die Schweiz den Russen ernsthaft Paroli zu bieten. Die Mannen von Ralph Krueger brachten die „Sbornaja" an den Rand einer Niederlage. Allerdings zeigte sich hier einmal mehr, wie weit die Schweizer Nati von einer Topnation entfernt ist. Wenn die Russen Lust verspürten, einen oder zwei Gänge höher zu schalten, taten sie es und die Nati war plötzlich machtlos. Das Schlussresultat von 4:2 zugunsten des Weltmeisters ist zwar nicht überwältigend, aber die wichtigen drei Punkte konnten in die Zwischenrunde mitgenommen werden.

Torhüter Holmqvist ist wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden

Nach dem ersten Drittel stand es in einer spannend, schnellen Partie 2:2. Das Unentschieden entsprach auch dem Spielverlauf. Beide Mannschaften hatten großartige Torchancen und verwerteten die meisten davon. Rickard Wallin sorgt bereits in der dritten Minute für die schwedische Führung. Dem ehemaligen Spieler des HC Lugano fiel die Scheibe nach Huselius' missglücktem Abschluss auf die Schaufel, sodass er nur noch einschieben musste. Fortan forcierten die Russen das Tempo und drängten auf den Ausgleichstreffer. Nachdem Schwedens Goalie Holmqvist zweimal grandios gegen Kovalchuk und Morozov abwehrte, musste er sich in der 12. Minute durch einen Schuss von Nikulin zum ersten Mal geschlagen geben. Nun zeigten die Russen ihr ganzes Können und schnürten die Skandinavier regelrecht in deren Defensivdrittel ein. Beim Führungstreffer in der 14.Minute hatte Torhüter Holmqvist einen nicht unerheblichen Anteil, da ihm ein eigentlich ungefährlicher Schuss von Saprykin durch die Hosenträger hindurch ins Netz rutschte. Bei vier gegen vier konnte Schweden in den Schlussminuten des ersten Drittel dank eines Geniestreichs von Schwedens Youtube-Star Linus Omark zum 2:2 ausgleichen. Omarks Laser-Pass fand Verteidiger Stralman und dieser ließ sich aus kurzer Distanz nicht zweimal bitten, nahm das Zuspiel kurz an und drückte ab.

-> What a wonderful goal - Linus Omark

Tre Kronors gehen erneut in Führung

Schweden erzielte im Mittelabschnitt, wie schon im Startabschnitt, die Führung. Dieses Mal hielt die Führung, erzielt von Persson, wenig er als vier Minuten. Kalinin schoss die Russen zum Ausgleich. Auch hier sah Torhüter Holmqvist schlecht aus und ließ sich nachher genervt auswechseln. Es ist nicht bekannt, ob sich der Goalie verletzte und deshalb das Eis verließ, oder ob er schlicht und einfach unzufrieden mit seiner Tagesleistung war. Damit ging es mit einem 3:3 Unentschieden ins Schlussdrittel.

Trainerfuchs Gustafsson macht alles richtig

Nach vergleichsweise vorsichtigem Abtasten in den ersten Minuten des dritten Drittels hätten die Schweden in der 47.Minute den Führungstreffer erzielen müssen. Doch ein Russe brachte gerade noch seinen Schläger dazwischen. Zwei Minuten später war es dann soweit. Kristian Huselius brachte Schweden wieder in Führung. Der Angreifer ergatterte sich die Scheibe in der Ecke und schoss flach aufs Tor. Russlands Torhüter Bryzgalov war die Sicht versperrt und der Puck fand den Weg zwischen den Beinen hindurch ins Netz. Doch die schwedischen Anhänger hatten nicht lange Freude an der Führung, da bereits eine Minute später wieder der Ausgleich eingefangen wurde. Mozyakin konnte nach einer schönen Einzelaktion mit einem Schuss aus der Drehung die Partie wieder ausgleichen. Bei den Russen erhielt nun NHL-Star Kovalchuk viel Eiszeit und setzte die Verteidigung der Schweden immer öfter unter Druck. Nach dem er sich den Puck im eigenen Drittel holte und sich gegen zwei Gegenspieler durchsetzte, prüfte er mit einem Flachschuss Gustavsson, welcher jedoch die Oberhand behielt. Vier Minuten vor Schluss erhielten die Schweden in Person von Johansson eine umstrittene 2min-Bankstrafe. Kurz vor Ende der Strafzeit gelang Proshkin das 5:4 für die Sbornaja. Der Trainer der Tre Kronors nahm dann 90 Sekunden vor Schluss nochmal eine Auszeit, mit dem Ziel seinen Spielern die richtige Taktik für die Schlussoffensive mitzugeben. Gustafsson ist und bleibt ein Trainerfuchs, denn er gleich nach der Auszeit seinen Torhüter Gustavsson vom Eis und es dauerte keine 20 Sekunden ehe seine Schützlinge die 6:5 Überzahl an Feldspielern zum 5:5 nutzten. Nach einem Schuss von Johansson stocherte Huselius den Abpraller über die Torlinie. Russland zeigte sich keineswegs geschockt und wollte in der Schlussminute durch beherztes Offensivspiel den Sieg noch in der regulären Spielzeit unter Dach und Fach bringen. Doch Gustavsson ließ sich nicht mehr überwinden, sodass es in die Verlängerung ging.

Russland mit dem besseren Ende für sich

In der Overtime hatten die Schweden mehr vom Spiel und nach einem Zuckerpässchen von Weinhandl hatte Martensson die große Chance zum entscheidenden Treffer. Allerdings traf er den Puck nicht richtig. Im Gegenzug nutzten die Russen die ihnen sich ergebende Chance eiskalt zum 6:5 durch Kalinin. Damit nehmen die Russen zwei Punkte mit, wohingegen sich die Schweden mit einem begnügen müssen.


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