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Georg Hackl bei seinem letzten Weltcup am Königssee
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02.01.2006

Georg Hackl bei seinem letzten Weltcup am Königssee

Autor: Kurt Brun


In der Olympiasaison 2006 wird der Rennrodel Weltcup gleich zu Beginn des neuen Jahres Station am bayerischen Königssee machen.
Vom Montag, 2. Januar bis Samstag, 7. Januar 2006 werden die Damen, Herren und Doppelsitzer in der Eisrinne am Fusse des Watzmanns um die Punkte zur grossen Kristallkugel des Weltcups fahren.
Für die Gesamtweltcupsiegerin von 2005 Barbara Niedernhuber (WSV Königssee), den dreimaligen Weltmeister und Olympiasieger Georg Hackl (RC Berchtesgaden) und die Olympiasieger und Vizeweltmeister im Doppelsitzer Patric Leitner und Alexander Resch (Königssee/Berchtesgaden) ist das Weltcup-Heimspiel einer der letzten Tests vor den Olympischen Winterspielen, die am 10. Februar 2006 im italienischen Turin (Cesana) beginnen.
Vor den eigenen Fans und heimischem Publikum lässt es sich eben noch mal so gut Schlitten fahren. Neben den Weltcups der Damen und Herren im Einsitzer und der Herren im Doppelsitzer wird am Königssee auch ein sogenannter Challenge-Cup der besten Athletinnen und Athleten durchgeführt. Für die nicht im Weltcup qualifizierten Athletinnen und Athleten gibt es die Nationen-Cup- Bewerbe, die parallel zum Viessmann Rennrodel Weltcup an den einzelnen Weltcup-Orten durchgeführt werden.

Hackls Abschiedsrennen am Königssee

Für den erfolgreichsten Rodler aller Zeiten, Georg Hackl wird es der letzte Weltcup auf seiner Hausbahn am Königssee sein. Denn nach seiner Bandscheiben-OP im Juli 2005 und den anschliessenden massiven Problemen aufgrund einer Nervenentzündung im linken Arm, hat der dreimalige Olympiasieger und Weltmeister seinen Rücktritt angekündigt. Zum letzten Mal zu den Olympischen Winterspielen fahren und dort vielleicht auf dem Treppchen stehen – zum sechsten Mal bei sechs Starts insgesamt – das wäre ein grosses Ziel für den vergleichsweise kleinen Athleten aus Bischofswiesen. Mit 1,72 Metern Körpergrösse und einem Gewicht von 79 Kilogramm hat der Hackl-Schorsch, wie er rund um den Erdball genannt wird, wahrlich nicht die idealen Voraussetzungen für einen Weltklasserodler und doch ist er jahrzehntelang mit der Konkurrenz Schlitten gefahren.

Altmeister neben Jungstar

Neben Altmeister Hackl ist auch sein 21-jähriger Vereinskollege, der Juniorenweltmeister von 2004 Andi Graitl aus Marktschellenberg von Cheftrainer Thomas Schwab für das Weltcup-Team nominiert. Bei seinem Weltcup-Debüt möchte der junge Mann vor heimischen Fans natürlich zeigen was in ihm steckt. Der bislang einzig sichere Olympiastarter aus dem deutschen Team ist der Weltmeister von 2004, der Thüringer David Möller (Sonneberg/Schalkau). Er liegt in der Weltcup-Gesamtwertung derzeit mit 296 Punkten auf dem vierten Rang. Spitzenreiter im Kampf um die große Kristallkugel ist aktuell der Gesamtjahressieger aus 2005 Albert Demtschenko (Russland/410 Punkte) vor Olympiasieger Armin Zöggeler (Italien/344 Punkte) und dem Amerikaner Tony Benshoof mit 325 Weltcuppunkte.
Der deutsche Cheftrainer Thomas Schwab erwartet „vor allem von Denis Geppert und Jan Eichhorn und denjenigen, die noch nicht für die Olympischen Winterspiele qualifiziert sind, dass sie sich am Königssee durch bestmögliche Leistungen für eine Nominierung anbieten.“

Die deutschen Rodel-Damen in Top-Form

Nach dem Doppelsieg zum Weltcupauftakt in Sigulda, dem Dreifacherfolg bei der Olympia-Generalprobe in Cesana und beim Weltcup in Calgary, einem Vierfachtriumph im sächsischen Altenberg und einem Sieg durch die Olympiasiegerin von 1998 Silke Kraushaar (Oberhof) im amerikanischen Lake Placid, führt auch am Königssee kein Weg an den erfolgsverwöhnten deutschen Rodlerinnen vorbei. Angepeilt wird der 62. Weltcup-Erfolg in Serie. Der letzte nicht-deutsche Sieg stammt aus dem Jahr 1997. Hier gewann mit der Österreicherin Andrea Tagwerker – übrigens ausgerechnet auf der Kunsteisbahn am Königssee – zum letzten Mal eine Athletin ausserhalb des BSD-Teams.
Weltcupspitzenreiterin mit drei Siegen in fünf Rennen ist derzeit Silke Kraushaar (455 Punkte). Sie liegt komfortable 100 Zähler vor der Olympiasiegerin Sylke Otto (Oberwiesenthal/355 Punkte). Dritte ist die 22-jährige Tatjana Hüfner (Oberwiesenthal/309). Die vierte Starterin im deutschen Aufgebot ist die Lokalmatadorin und Gesamtweltcupsiegerin aus 2005 Barbara Niedernhuber (WSV Königssee). Bei Niedernhuber geht es zu Hause am Königssee klar um die Olympianominierung für die am 10. Februar im italienischen Turin beginnenden Winterspiele. Babsi Niedernhuber gibt sich kämpferisch fürs neue Jahr: „Ich hoffe, dass viele Freunde und Fans am 6. Januar an den Königssee kommen und mir die Damen drücken. Ich kämpfe um meine Olympiachance und werde jede Unterstützung brauchen.“

Leitner/Resch peilen dritten Saisonsieg an

Auch die deutschen Doppelsitzer liegen derzeit in der Erfolgsspur. Die Olympiasieger Patric Leitner und Alexander Resch (WSV Königssee/RC Berchtesgaden) konnten bereits mit Weltcupsiegen auf der Olympiabahn im italienischen Cesana und zuletzt im amerikanischen Lake Placid überzeugen. Beides technisch sehr anspruchsvolle Strecken, wie auch die Bahn am Königssee. Hier peilen die Lokalmatadoren den dritten Saisonsieg an. Das Weltmeister-Doppel Andre Florschütz und Torsten Wustlich (BRC Friedrichroda/WSC Oberwiesenthal) überzeugte auf der Olympiabahn in Cesana mit einem zweiten Rang und Sebastian Schmidt/Andre Forker (SSV Altenberg) haben beim Heim-Weltcup im sächsischen Altenberg ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Damit können alle drei deutschen Duos im der Olympiasaison mit Podiumsplatzierungen aufwarten.
Im Weltcup führen derzeit allerdings die Italiener Christian Oberstolz/Patrick Gruber (385 Punkte) knapp vor Patric Leitner/Alexander Resch (366) und den Österreichern Tobias und Markus Schiegl (335).

Der deutsche Rodel-Chefcoach Thomas Schwab blickt positiv nach Königssee und ins olympische Jahr 2006: „Die Strecke am Königssee liegt meinen Leuten, sportlich fühlen sie sich wohl und alle fahren gerne hier. Zwischen den Weihnachtsfeiertagen und dem neuen Jahr hatten wir noch ein Sondertraining mit Materialtests speziell für die Olympischen Winterspiele am Königssee eingeschoben.“

Eröffnungskonzert Rennrodel Weltcup mit der Reichenhaller Philharmonie

Der 6. Rennrodel Weltcup der Saison 2005/06 wird am 5. Januar 2006 erstmals offiziell eröffnet mit einem Weltcup-Konzert. Unter dem Motto „Klassik trifft Rodel“ wird den Sportlern und Gästen ein beschwingtes Konzert mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart geboten. Die Musiker der Bad Reichenhaller Philharmonie werden zeigen, dass Musiker und Sportler so einiges gemeinsam haben. Denn jeder für sich ist ein großer Solist und sie geben alles für den Erfolg. Tickets für das Eröffnungskonzert am 5. Januar um 19:30 Uhr im Alten Kurhaus in Bad Reichenhall gibt es schon ab 20 Euro an der Abendkasse oder im Vorverkauf bei der Tourist-Info Bad Reichenhall, Telefon 0 86 51/60 61 51.



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