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EURO Hockey Tour: Finnland scheitert beim Karjala-Cup um Haaresbreite an Eishockey-Weltmeister Russland
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16.12.2009

EURO Hockey Tour: Finnland scheitert beim Karjala-Cup um Haaresbreite an Eishockey-Weltmeister Russland

Autor: Christoph Walter
Bericht: Eishockey Deutschland Cup: 66 Bilder vom Spiel Deutschland gegen die Schweiz
EVENT

Moskau, den 16.12.2009 – Am morgigen Donnerstag startet der Eishockey Channel One Cup, der Teil der inoffiziellen Europameisterschaft, der Euro Hockey League ist. Die Euro Hockey Tour ist der Name einer Kombination von vier bedeutenden europäischen Eishockeyturnieren, an denen die Nationalmannschaften Finnlands, Schwedens, Russlands und Tschechiens teilnehmen. Die Tour besteht aus den Czech Hockey Games in Tschechien, dem Karjala Cup in Finnland, dem Channel One Cup in der russischen Hauptstadt Moskau sowie den LG Hockey Games im schwedischen Stockholm. Die Tour existiert seit der Saison 1996/97 und gilt als inoffizielle Eishockey-Europameisterschaft, da die vier beteiligten Nationalmannschaften als die Besten Europas gelten.

-> Zum Spielplan des Channel One Cups in Moskau

Finnland scheitert um Haaresbreite beim heimischen Karjala Cup, dem zweiten Turnier der EURO Hockey Tour, an Eishockey-Weltmeister Russland
Zum Auftakt der Euro Hockey League fand vom 3.-6.September das erste Turnier, die Czech Hockey Games in Prag statt. Dort konnten die Tschechen durch drei Siege in drei Spielen die Konkurrenz aus Russland, Finnland und Schweden in die Schranken weisen. Beim zweiten Turnier vom 5.-8.November in der finnischen Hauptstadt Helsinki wollte nun Finnland ebenfalls ein „schlechter“ Gastgeber sein und den Turniersieg erringen. Doch vor dem Turnier wurden vor allem die Schlagzeilen von den Schweden beherrscht, da der reaktivierte 36-jährige ehemalige Weltstart Peter Forsberg („Peter der Große“) ins Nationalteam nominiert wurde, obwohl er erst wenige Monate im Training beim schwedischen Erstligisten MODO Örnsköldsvik stand, nachdem er nach seinem Karriereende 2008 zuvor ein Jahr pausierte. Der ehemalige NHL-Star der 2003 in Diensten der Colorado Avalanche als Topscorer die prestigeträchtige Art Ross Trophy gewann und zudem zum besten Spieler der NHL ausgezeichnet wurde, wofür er die ruhmreiche Hart Memorial Trophy erhielt. Nach der überraschenden Nachricht, dass der langjährige NHL-Topspieler beim Karjala Cup im schwedischen Team steht, beherrschte dann die Nachricht, dass sein ehemaliger Arbeitgeber, der NHL-Club Philadelphia Flyers, zwei Scouts wegen ihm zum Turnier nach Finnland schickt, das Geschehen.

Doch mit Beginn des ersten Spiels zwischen Russland und Finnland, sorgten zunächst die Gastgeber für eine große Überraschung, da sie den amtierenden Eishockey-Weltmeister nahezu überrumpelten und bereits nach nicht einmal acht Minuten im ersten Drittel mit 3:0 in Front lagen. Doch nach dem starken druckreichen Offensivspiel der Suomi fuhren sie nach dem komfortablen Vorsprung das Tempo zurück, sodass Russland wieder ins Spiel fand und im Mitteldrittel den Anschlusstreffer durch Saprykin erzielte, ehe im Schlussdrittel früh in Unterzahl auf 2:3 verkürzt wurde und eine Minute vor Ablauf der 60 Minuten Spieldauer der ersehnte Ausgleich erzielt wurde. Die Overtime blieb auf bei den Seiten torlos, sodass ein Penaltyschießen über Sieg und Niederlage entscheiden musste. Dort behielt Morozov, der bereits das goldene 3:3 erzielte, im entscheidenden Penalty gegen den finnischen Goalie Petri Vehanen die Oberhand. Im zweiten Spiel konnte Schweden aufgrund eines starken Mitteldrittels am Ende zwar knapp aber verdient den Sieger der Czech Hockey Games mit 4:3 überflügeln. Obwohl Peter Forsberg bereist gegen die Tschechen aufzeigen konnte, dass er sein Können nicht verlernt hatte, konnte er noch kein Tor oder Assist beisteuern, doch dafür wuchs Marcus Nilsson über sich hinaus, und legte neben seinem Tor ein weiteres für einen Teamkollegen auf.

Am zweiten Spieltag waren die Russen nun im Turnier angekommen und verschliefen nicht wieder die ersten Spielminuten, wie im Auftaktmatch gegen Finnland. Die Schweden spielten bei der 1:4 Niederlage nur zu Beginn auf einem Niveau mit dem späteren Turniersieger. Dagegen verlief das Spiel zwischen Finnland und Tschechien weitestgehend ausgeglichen, doch die Finnen nutzten ihre Chancen etwas konsequenter, sodass sie mit 2:1 siegten und damit ihre Chance auf einen Turniersieg bei einem Sieg gegen Schweden im abschließenden Spiel und einer gleichzeitigen Niederlage Russlands gegen Tschechien wahrten. Zunächst sah alles danach aus, dass die Tschechen Schützenhilfe leisten würden, da sie bereits im ersten Drittel frühzeitig mit 2:0 in Führung gingen, da bei den Russen erneut zu Beginn die Abstimmung fehlte, aber auch der KHL-Stürmer von Nischni Novgorod sein Können aufblitzen ließ und neben einer tollen Vorlage zum 1:0, das 2:0 mustergültig abschloss. Doch wie gegen Finnland rappelten sich die Favoriten wieder auf und kamen im Mitteldrittel durch Mozyakin und Saprykin zum Ausgleich. Nach einem sowohl spielerischen als auch tortechnischen ausgeglichenem Schlussabschnitt ging es beim Stande von 3:3 in die Verlängerung. Und wie gegen Finnland war Morozov der Man of the Match, da er mit seinem Treffer in der dritten Minute den 4:3 Sieg und somit auch den Turniersieg für die Russen sicherte. Obwohl die Finnen nun keine Chance mehr auf den Turniersieg hatten, gingen sie topmotiviert in das Duell mit dem geographischen Nachbarn Schweden und siegten auch in der Höhe verdient mit 7:0, wobei Ville Peltonen mit zwei Treffern und drei Assists ganz klar Spieler des Spiels war.

-> Zu den Resultat des Karjala Cups 2009

Die Finnen Jarkko Immonen und Ville Peltonen, sowie der Russe Alksei Morozov gewinnen die Scorerwertung
Durch sein beiden Tore und drei Torvorlagen im abschließenden Spiel gegen Schweden bugsierte sich der Finne Ville Peltonen vom letzten auf den ersten Platz der Scorerwertung. Neben ihm kamen auch der Russe Alksei Morozov, der vor allem die wichtigen entscheidenden Treffer für sein Land erzielte, und der Finne Jarkko Immonen auf je fünf Scorerpunkte. Die Torjäger-Trophäe wurde von Jarkko Immonen und überraschenderweise vom Tschechen Jaroslav Bednar gewonnen. Das Überraschende hierbei ist, dass das tschechische Team in den drei Spielen nur 7 Tore erzielte, und der KHL-Stürmer in Diensten Nischni Novgorods alleine vier davon erzielte, genau wie der Finne Immonen, der gegen Schweden sowie Russland je zweimal traf. Auch die Assist-Wertung wurde trotz des schlechten Abschneidens der Tschechen von einem Teamkollegen Bednars gewonnen, nämlich vom in der heimischen Extraliga für Slavia Prag spielenden Roman Cervenka, der insgesamt alle vier Tore Bednars vorbereitete. Den besten Torhüter stellten wie beim ersten Turnier in Tschechien die Gastgeber. Petri Vehanen überzeugte mit 93,94% gehaltener Schüsse und einem Gegentorschnitt von 1,92 Tore pro Spiel. Auch die Schweden gingen bei den individuellen Wertungen nicht ganz leer aus und konnten in Person von Matthias Weinhandl die unrühmliche Starfzeit-Statistik gewinnen.


Das vorherige Turnier der EURO Hockey League fand am Anfang September in Tschechien statt. Dort konnten die Tschechen als Gastgeber den Eishockey-Weltmeister Russland auf Rang zwei verweisen, was diesmal den Finnen nicht ganz gelingen sollt. Am 17.-20.Dezember folgt das Turnier in Russland um den Channel One Cup, ehe im Jahr 2010 das abschließende Turnier um die LG Hockey Games in Schweden gastiert.

-> Zu den Resultat der Czech Hockey Games 2009

-> Zum Bericht/Rückblick über die Czech Hockey Games 2009




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