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Eiskunstlauf-EM / Paarlauf: Yuko Kawaguti und Alexander Smirnow stoßen Savchenko/Szolkowy vom Thron
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21.01.2010

Eiskunstlauf-EM / Paarlauf: Yuko Kawaguti und Alexander Smirnow stoßen Savchenko/Szolkowy vom Thron

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)
EVENT | Ergebnis

Talinn, 21.01.10 - Die Russen Yuko Kavaguti und Alexander Smirnov sind zum ersten Mal Europameister im Paarlauf geworden. Bei den kontinentalen Titelkämpfen in Talinn (Estland) liefen sie die bestbewertete Kür und verwiesen Aljona Savchenko und Robin Szolkowy, die nach dem Kurzprogramm noch knapp vor ihnen gelegen waren, auf Rang zwei. Das deutsche Traumpaar verpasste somit seinen vierten EM-Titel in Folge. Die Bronzemedaillengewinner kommen ebenfalls aus Russland: Maria Muchortowa und Maxim Trankow verteidigten erwartungsgemäß ihren Platz aus der Kurzkür.

Serie von Savchenko/Szolkowy gerissen. Kavaguti/Smirnov stark in den Programmkomponenten
Schon nach dem Kurzprogramm war klar, dass es schwer werden würde mit der Titelverteidigung für Savchenko/Szolkowy. Nicht einmal ein voller Punkt trennte das von Ingo Steuer trainierte Paar von seinen russischen Konkurrenten Kavaguti/Smirnov, die ebenso wie die Deutschen dort fehlerfrei geblieben waren. Zwar schwächelten beide Paare in der Kür – die Fehler von Savchenko/Szolkowy fielen jedoch etwas mehr ins Gewicht. Vor allem die erst vor Kurzem von einer langwierigen Grippe genesene Aljona Savchenko zeigte sowohl im Wurfflip wie im einzeln gesprungenen Salchow Schwächen.
Hinzu kam, dass den Russen für ihre Performance zu Walzer-Klängen von Strauß sensationell hohe Programmkomponenten angerechnet wurden, weitaus höhere als in den vorhergegangen Grand Prix-Wettbewerben. Die außerordentlich gefühlvolle „Out of Africa“-Kür der Chemnitzer erhielt zwar eine noch leicht höhere „B-Note“, doch noch konnte das das den Unterschied im technischen Wert nicht aufwiegen. So standen am Ende 213.15 Punkte gegen die 211.72 Punkte der entthronten Titelverteidiger, die auch amtierende Weltmeister sind und sich nun – durchaus leicht enttäuscht – umso intensiver auf die Olympischen Spiele in vier Wochen vorbereiten wollen.

Zwei weitere russische Paare in Top 5
Auf Rang drei platzierten sich Maria Muchortowa und Maxim Trankow, die wie die neuen Europameister aus Russland kommen, und die dasselbe Resultat bereits vor einem Jahr erzielten. Ihre Kür zum beliebten Soundtrack der „Love Story“ war zwar auch mit viel Ausdruck vorgetragen, stach, was die Fehleranzahl anging, jedoch von den Leistungen der Gold- und Silbermedaillengewinner ab. 202.03 Punkte erreichten die beiden insgesamt.
Die Ukrainer Tatiana Volosoczhar und Stanislav Morozov belegten wie schon so oft in ihrer gemeinsamen Karriere den vierten Platz – mit nach Punkten (187.83) überaus deutlichem Abstand zum Podium. Während Volosoczhar eine perfekte Leistung ablieferte, scheiterte ihr Partner bei den Sprüngen. Mit Vera Bazarova und Yuri Larionov, die in Talinn ihr Europameisterschaftsdebüt gaben, lief sogar noch ein drittes russisches Paar unter die Top 5. Einen Platz dahinter erzielten Nicole Della Monica und Yannick Kocon für Italien das beste Paarlauf-Resultat seit vielen Jahren.

Rang acht und neun für die Schweiz und das zweite deutsche Paar
Die Schweizer konnten sich über den achten Platz von Anais Morand und Antoine Dorsaz freuen, die erstmals ein einstelliges Resultat erzielten. Selbiges gelang zwar auch dem zweiten deutschen Paar Maylin Hausch und Daniel Wende, doch bedeutete Rang neun in ihrem Fall eine leichte Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr. Dennoch werden sie gemeinsam mit den großen Stars Savchenko/Szolkowy die Farben ihres Heimatlandes in Vancouver vertreten.

Bei den Herren führt nach dem gestrigen Kurzprogramm der fünffache Europameister Jewgeni Pluschenko aus Russland, der sein schon beim Grand Prix in Moskau gelungenes Comeback mit einer glänzenden Leistung fortführte. Drei Punkte zurück liegt Titelverteidiger Brian Joubert, der im Gegensatz zu Pluschenko den vierfachen Toeloop nur mit einem doppelten Sprung kombinierte – ebenso wie sein französischer Landsmann Yannick Ponsero, der nach dem Kurzprogramm mit deutlichem Abstand Rang drei bekleidet. Der deutsche Meister Stefan Lindemann kann angesichts seiner langen Verletzungspause mit Platz neun und einer ansprechenden Leistung sehr zufrieden sein. Der Österreicher Viktor Pfeifer erreichte Rang 15. Die entscheidende Kür folgt heute Abend.


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