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Der König ist zurück: Jewgeni Plushenko wird zum sechsten Mal Eiskunstlauf-Europameister
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22.01.2010

Der König ist zurück: Jewgeni Plushenko wird zum sechsten Mal Eiskunstlauf-Europameister

Autor: Heike Oberfeuchtnter (H.O.)
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Tallinn, 22.01.10 - Nach einer Auszeit von vier Jahren hat der Olympiasieger und dreimalige Weltmeister Jewgeni Pluschenko seinen insgesamt sechsten Europameistertitel geholt. Bei der zweiten Medaillenentscheidung in Estlands Hauptstadt Tallinn bot der Russe eine nahezu perfekte Kür und zeigte mit gewaltigem Punktevorsprung der Konkurrenz ihre Grenzen auf. Zweiter wurde ebenfalls ein Rückkehrer: der 24-jährige Schweizer Stephane Lambiel, der sich von Rang fünf im Kurzprogramm nach oben arbeitete und damit den Titelverteidiger Brian Joubert aus Frankreich auf den Bronze-Rang verdrängte. Der Deutsche Stefan Lindemann wurde Neunter und erfüllte mit einer sauberen Kür alle in ihn gesetzten Erwartungen.

Déjà-vu nach vier Jahren. Plushenko düpiert die Konkurrenz
Schon als Jewgeni Plushenko im Kurzprogramm einen neuen Weltrekord (91, 3 Punkte) erzielte, deutete sich an, dass mit seiner Rückkehr wieder ein rauerer Wind in der Männer-Konkurrenz wehen würde. Zwar leistete sich der Superstar in der Kür einen kleinen Fehler, doch brillierte er bei den Schwerpunktelementen – der Vierfach-Dreifach-Kombination sowie zwei Doppel-Axeln – und legte eine Souveränität und Leichtigkeit an den Tag, die ihresgleichen suchte. Es war, als habe sich gegenüber 2006, als er zuletzt den europäischen Meistertitel holte, nichts verändert: Auch der Laufstil des St. Petersburgers und seine Musikauswahl – ein vom befreundeten Star-Geiger Edvin Marton intonierter Tango – sind dieselben geblieben und das Publikum war ebenso wie damals hingerissen vor Begeisterung.
Die Preisrichter sahen es ähnlich und belohnten Plushenkos Darbietung mit dem deutlich höchsten technischen Wert des Abends. Ganz offensichtlich ist er auch mit 27 Jahren noch immer in der Lage, dem, was sich die männliche Eiskunstlauf-Elite Europas nennt, scheinbar mühelos die Schau zu stehlen. Zwar wird es Plushenko bei den Olympischen Spielen zusätzlich mit starken nordamerikanischen und japanischen Widersachern zu tun bekommen, doch ist eine Wiederholung seines Triumphs von Turin mehr als wahrscheinlich.

Lambiel versilbert sein Comeback
Wenig schmeichelhaft für die Konkurrenz war auch die Tatsache, dass es sich beim Silbermedaillengewinner ebenfalls um einen Rückkehrer handelt. Der zweifache Weltmeister Stephane Lambiel ist drei Jahre jünger als Plushenko und hatte sich im Gegensatz zu diesem nicht aus gesundheitlichen Gründen (Knieproblemen) aus dem Wettkampfgeschehen zurückgezogen, sondern aufgrund mangelnder Motivation. Seine Pause währte auch nur gut zwei Jahre.
Der schon seit Langem von Peter Grütter betreute Schweizer lag nach dem Kurzprogramm lediglich auf Rang fünf. Doch mit seinem ausdrucksstarken Lauf zu einem Potpourri aus Verdis „Traviata“, bei dem er in Ermangelung eines Dreifachaxels als einziger Läufer des Abends zwei einigermaßen saubere Vierfachtoeloops zeigte, gelang ihm eine Verbesserung um drei Plätze. In den Programmkomponenten wurde er sogar höher bewertet als der neue Europameister – insgesamt freilich blieben seine 238.54 Punkte weit hinter den 255.39 von Plushenko zurück.

Zwei Franzosen haben das Nachsehen
Lambiel profitierte auch von der Schwäche der nach dem Kurzprogramm eigentlich auf Rang zwei und drei gelegenen Medaillenkandidaten. Der dreifache Europameister und Titelverteidiger Brian Joubert aus Frankreich überdrehte den Vierfach-Toeloop und riss den Vierfach-Salchow zum zweifachen auf. Auch danach produzierte der 23-Jährige kleinere Fehler und wusste insgesamt mit seiner Interpretation nicht zu überzeugen. Mit der Bronzemedaille und nur zwei Punkten weniger als Lambiel war Joubert gut bedient. Gleichwohl bleibt es bei dem rekordverdächtigen Umstand, dass der Weltmeister von 2007 noch bei keiner seiner Europameisterschaftsteilnahmen ohne Edelmetall nach Hause ging.
Auch Landsmann Yannick Ponsero, der den ersten Wettkampfteil als Dritter beendet hatte, offenbarte in der Kür wieder die gewohnte Instabiliät. Zwar zeigte er einen astreinen Vierfach-Toeloop, doch reihte er anschließend Fehler an Fehler und fiel (nach Rang vier im Vorjahr) auf Rang sechs zurück.

Weitere Platzierungen. Auch Lindemann nach Verletzungspause wieder stark
Der erst 19-jährige Tscheche Michal Brezina verteidigte mit einer selbstbewussten Kür zu Musik von Gershwin seinen vierten Platz aus dem Kurzprogramm. Der Italiener Samuel Contesti, der im letzten Jahr überraschend Silber gewonnen hatte, musste diesmal mit Rang fünf vorliebnehmen, was jedoch eine Verbesserung um immerhin zwei Positionen gegenüber dem ersten Wettkampfteil bedeutete, denn mit seiner fehlerfreien Kür übertraf Contesti außer Ponsero auch noch den dritten Franzosen im Bunde, Alban Preaubert.
Hinter dem Spanier Javier Fernandez, der sich offenbar in der europäischen Spitze etabliert hat, erzielte der mehrfache deutsche Meister Stefan Lindemann einen großartigen neunten Rang. Der ebenfalls nach einer längeren Verletzungspause gerade erst zurückgekehrte 29-Jährige, EM-Dritter in Dortmund 2004, blieb abgesehen von einem aufgerissenen Vierfachen in der Kür ohne Fehler und erfüllte somit die eigenen Hoffnungen wie die des Verbandes zur Gänze. Lindemann sicherte Deutschland durch das einstellige Resultat auch einen zweiten Startplatz bei der EM im nächsten Jahr. Er ließ sogar den Tschechen Tomas Verner noch hinter sich, immerhin Europameister von 2008. Der 22-jährige Österreicher Viktor Pfeifer erreichte mit Rang 17 einen Platz im Mittelfeld.

Eistanz: Stand nach zwei Wettkampfteilen
Im Originaltanz, der diesmal unter dem Motto „Volkstänze“ stand, verteidigten die Russen Oksana Domnina und Maxim Schabalin mit einer extravaganten, doch tadellosen Performance ihre Führung aus dem Pflichttanz. Sie haben immer noch gut fünf Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz; allerdings liegen auf Rang zwei jetzt die Italiener Federica Faiella und Massimo Scali, die mit einem authentischen Vortrag zu überzeugen wussten und im OD am besten abschnitten. Die russischen Titelverteidiger Jana Chochlowa und Sergej Nowizki, eigentlich Zweite nach dem Tango Romantica, sind auf Position drei zurückgefallen, da sich Letztgenannter in der Längsschrittpassage einen gewaltigen Patzer leistete. Die Geschwister Christina und William Beier, die zu hawaiianischen Klängen liefen, zeigten sich mit Rang 13 (in Pflicht- sowie Originaltanz) eher unzufrieden. Das Schweizer Paar Ramona Elsener/Florian Roost reihte sich auf der vorletzten Position ein und wird somit bei der abschließenden Kür heute Abend nur eine Zuschauerrolle spielen dürfen.


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