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Interview mit Jesper Modin: "Mein Ziel sind natürlich die Weltmeisterschaften am Holmenkollen"
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30.09.2010

Interview mit Jesper Modin: "Mein Ziel sind natürlich die Weltmeisterschaften am Holmenkollen"

Info: Weitere Sportlerinterviews und Terminplan
Autor: Patrick Chojnowski, Johann Reinhardt


Für ein Interview stand LiVE-Wintersport der schwedische Langläufer und Sprintspezialist Jesper Modin zur Verfügung. Er startete nach guten Leistungen bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2007 in Tarvisio noch im selben Jahr erstmals im Weltcup. Nachdem der 22-Jährige bereits mehrere Resultate unter den Top Ten einfuhr, gelang ihm 2009/2010 beim Weltcupsprint in Rogla sein erster Podestplatz. Außerdem trat er die Reise zu den Olympischen Spielen nach Kanada an. Neben den dort gemachten Erfahrung spricht der zwei Meter große Athlet mit uns über seine Zukunft, die Ambitionen im Distanzbereich sowie den Vergleich mit Sprint-Weltcupsieger Emil Jönsson.


Interview auf Deutsch | Interview in English



Welche Erfahrungen haben Sie bei den Olympischen Spielen in Vancouver in ihren Wettbewerben gemacht?
Der Wettbewerb war schon eine Art Enttäuschung. Ich hatte auf ein besseres Resultat als den 18. Platz gehofft, aber ich war vor den Wettbewerben krank, sodass meine Form nicht so gut war. Für meine ersten Olympischen Spiele geht das Resultat in Ordnung.

Welchen Eindruck hatten Sie vom Olympischen Dorf?
Das Olympische Dorf war sehr schön! Es hat Spaß gemacht, mit all den anderen Athleten zusammen zu wohnen! Die Unterbringung war gut und das Essen war exzellent, mit etlichen Tellern, zwischen denen man wählen konnte!

Welche Erfahrungen haben Sie in ihrer Freizeit in Kanada bei den Olympischen Spielen gemacht?
Ich hatte nicht so viel Freizeit, aber ich war einige Male in Whistler, das wirklich ein nettes kleines Dorf ist. Ich war beeindruckt von der Atmosphäre und der Stimmung im Dorf, und überhaupt in ganz Kanada. Es war immer auf dem Höhepunkt!

Was sind Ihre Ziele in der nächsten Saison?
Mein Ziel sind natürlich die Weltmeisterschaften am Holmenkollen. Dort hoffe ich, dass meine Form auf ihrem Höhepunkt ist! Mein Hauptziel ist der Einzelsprint aber ich würde auch wirklich gerne den Teamsprint laufen, aber allein schon die Konkurrenz um die beiden Startplätze ist hart!
Im Weltcup würde ich wirklich gerne, ein paar Mal mehr auf das Podium laufen. Ich denke meine größten Chancen liegen im Klassiksprint.

Wie ist ihr Training im Sommer und Herbst bevor die ersten Weltcup Wettbewerbe starten werden?
Es ist eine Kombination aus Rollerski, Laufen, Krafttraining und Radfahren. Je mehr man sich den Wettbewerben nähert, desto intensiver wird das Training.

Sie sind ein sehr guter Sprinter. Was ist der Unterschied zwischen Ihren Sommertraining und dem eines Athleten, welcher über eine längere Distanz startet?
Es verhält sich eigentlich gleich. Wir beide wollen unsere Ausdauer verbessern, aber du musst über vier Rennen in Topform sein während eines Sprintwettkampfs. Du brauchst also fast dieselbe Ausdauer wie bei längeren Distanzen. Es ist also nicht genug, nur über 100 Meter schnell zu sein.

Haben Sie etwas neues getestet oder Ihr Training verändert, denn die Olympischen Spiele sind beendet und ein neuer Zyklus hat begonnen?
Ich bin immer noch ziemlich jung. Also verfolge ich die gleiche Strategie, wie ich es immer tat, weil ich denke, dass mir diese geholfen hat, jedes Jahr Schritte vorwärts zu machen. Wenn ich älter werde oder vielleicht irgendwann in meiner Entwicklung Halt mache, kann es gut sein, das Training zu bewerten und Änderungen vorzunehmen.
Aber für diese Saison fokussiere ich mich auf die freie Technik, weil der Sprint am Holmenkollen in dieser Technik ausgetragen wird.

Wie kamen Sie zu ihrer Sportart Langlauf?
Ich begann mit dem Skilanglaufen, als ich fünf Jahre alt war. Ich habe damit weitergemacht aus demselben Grund, wieso ich damit angefangen habe: Es bringt Spaß!

Emil Jönsson ist nur drei Jahre älter als Sie. Denken Sie, dass Sie in der Zukunft genauso gut sein werden? Ist er manchmal auch ihr Vorbild?

Ja, Emil ist ein sehr guter Mannschaftskamerad, um ihn im Nationalteam zu haben. Ich muss vieles von ihm lernen und hoffentlich kann ich auch so gut wie er sein in der Zukunft. Es ist absolut möglich!

Wollen Sie ebenfalls Distanz-Wettbewerbe laufen? Warum sind die meisten Sprinter über eine lange Distanz nicht so erfolgreich?
Absolut. Ich würde auch gerne über längere Distanzen wettkampffähig sein, aber es nimmt oft mehr Training in Anspruch und auch deine Ausdauer muss über lange Distanzen gut sein. Und das dauert seine Zeit. Es dauert oft länger, um ein guter Distanzläufer zu werden als ein guter Sprinter zu werden. Mein Ziel ist es natürlich, in beiden Bereichen gleich gut zu werden. Aber erst, wenn ich das Beste im Sprintbereich herausgeholt habe.
Manche Sprinter sind eigentlich auch gute Distanzläufer, aber nicht alle haben die physischen Voraussetzungen, die gefordert sind, um im Sprint- und im Distanzbereich gut zu sein. Aber man schaue sich zum Beispiel Emil Jönsson an. Ich denke er wird nächste Saison ebenso einen großen Satz nach vorne im Distanzbereich machen.

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Jesper Modin beim Sommertraining nahe der nordschwedischen Provinz Abisko (© privat)
Jesper Modin beim Sommertraining nahe der nordschwedischen Provinz Abisko (© privat)

Jesper Modin beim Sommertraining nahe der nordschwedischen Provinz Abisko (© privat)
Jesper Modin beim Sommertraining nahe der nordschwedischen Provinz Abisko (© privat)

Jesper Modin beim Skitraining im klassischen Stil (© privat)
Jesper Modin beim Skitraining im klassischen Stil (© privat)

Jesper Modin trainiert die freie Technik (© Lasse Modin)
Jesper Modin trainiert die freie Technik (© Lasse Modin)


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