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Interviews Interview mit Helena Ekholm: "Ich war als Juniorin nie so talentiert." |
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04.10.2010 | ||
Interview mit Helena Ekholm: "Ich war als Juniorin nie so talentiert."Info: Weitere Sportlerinterviews und TerminplanAutor: Patrick Chojnowski, Johann Reinhardt Helena Ekholm, die im Sommer den schwedischen Ex-Biathleten David Ekolm heiratete und bis zur vergangenen Saison unter dem Namen Jonsson bekannt war, wurde 2009 im Verfolgungsrennen in Pyeongchang Weltmeisterin. Letzte Saison startete sie furios in die Saison und führte lange den Gesamtweltcup an, bei den Olympischen Spielen ging sie allerdings leer aus. Über diese Erfolge und Misserfolge sowie über ihr Training oder ihr Studium spricht die schwedische Weltklasseathletin im Interview mit LiVE-Wintersport. Im letzten Winter starteten Sie furios und bestimmten die ersten Saisonrennen. Im Anschluss und auch bei den Olympischen Spielen haben Sie es nicht geschafft, erneut diese Form abzurufen. Was war in Ihren Augen der Grund dafür? Meine Form vor den Olympischen Spielen war wirklich gut und ich fühlte mich auch bei Olympia so, als hätte ich eine gute Form. Nach dem ersten Rennen war ich aber wirklich enttäuscht und habe mein gesamtes Selbstvertrauen verloren. Ich habe das Vertrauen in mich selbst verloren und wenn du dich so fühlst, dann bist du nicht in der Lage, irgendeine olympische Medaille zu gewinnen. Was machen Sie in diesem Jahr anders, damit Sie beim Höhepunkt, den Weltmeisterschaften in Khanty-Mansiysk, vorne mitlaufen können? Ich begann mit einem Mentaltrainer zu arbeiten. Hoffentlich werde ich so nicht die gleichen Fehler machen, wenn ich einen schlechten Start habe. Ihr bisher größter Erfolg war die WM-Goldmedaille 2009 in Pyeongchang. Hätten Sie vorher mit diesen Erfolg gerechnet und welche Erinnerungen haben Sie noch an dieses Rennen? Ich habe nie gedacht, dass ich so früh Weltmeisterin sein würde, weil ich als Juniorin nie so talentiert war, aber ich machte jedes Jahr große Schritte vorwärts. Ich erinnere mich nicht mehr an viel von dem Rennen, aber das, woran ich mich erinnere, sind glückliche Gefühle und Momente. Ich will diese Erfahrung diesen Winter in Khanty-Mansiysk wieder machen. Wie sah Ihr bisheriges Sommertraining aus und wo fanden bisher Trainingslager statt? Ich habe viel Zeit in Östersund und bei Trainingscamps auf Kreta und in Ruhpolding verbracht. Das Training war verdammt hart, aber ich habe es gemeistert, sodass ich auf einige gute Ergebnisse auch in diesem Winter hoffe. Wie sieht ihr Programm bis zum Weltcupstart aus? Welche Chancen sehen Sie, beim Weltcup in ihrem Heimatland Schweden erneut auf dem Podest stehen zu können? Anfang Oktober reisen wir nach Toblach und Ende des Monats geht es nach Muonio zu einem Trainingscamp. Danach werde ich zu Hause sein und mich auf den ersten Weltcup vorbereiten. Ich hoffe, dass ich um einen Podestplatz in Östersund mitkämpfen kann. Zumindest habe ich gute Erinnerungen an den Ort von den letzten zwei Jahren. Viele Sportler stellen Ihr Sommertraining etwas um oder testen neues Material. Haben auch Sie etwas verändert? Nur paar kleine Änderungen im Training: ein bisschen mehr Laufen, weniger Radfahren und natürlich härter als zuvor. Bei den Herren ist Wolfgang Pichler kein Trainer mehr, während er im Damenbereich weiterhin Chef ist. Welche Gründe hat das und wie wichtig ist Wolfgang Pichler für die Mannschaft? Unsere Teams wachsen und wir sind an einem Punkt angelangt, an dem der Kader zu groß für nur einen Trainer ist. Und einige der Herren hatten Wolfgang so viele Jahre als Trainer, dass sie etwas Neues ausprobieren wollten. Für das Frauenteam ist es richtig gut, dass sich Wolfgang, nur auf uns fokussieren kann. Ohne ihn wäre ich sicherlich nicht dort, wo ich heute bin. Ende August waren Sie beispielsweise beim IBU-Cup in Östersund am Start. Welchen Stellenwert haben Testrennen im Sommer für Sie? Ich denke, dass es Spaß bringt, einige Tage Pause vom Training zu machen und Wettkämpfe zu bestreiten. Es bringt ebenso Spaß zu sehen, wie gut die Form ist, auch wenn es noch nicht so wichtig ist. Man ist dann froh über gute Resultate, aber du vergießt auch keine Träne, wenn du ein schlechtes Resultat erreichst. Jeder weiß, dass es der Winter ist, der zählt. Wie bewerten Sie nach dem Testrennen ihre momentane Form? Was läuft schon gut und was muss bis zum Winter noch besser werden? Beim Skilaufen fühle ich mich wirklich gut und ich habe einige Schritte vorwärts gemacht. Deswegen wird es spannend zu sehen, wie gut die anderen sind, wenn die Wettkämpfe wieder beginnen. Ich fühle mich immer noch so, als müsste ich das Schießen mit hohem Puls weiter trainieren, aber das kommt noch mehr und mehr während des Herbstes. Wie verlaufen die Kommunikation und die Organisation des Trainings mit Wolfgang Pichler während des Sommers, da er nicht bei allen Trainingslagern mit dabei ist? Es funktioniert wirklich gut und die meiste Zeit liebe ich ihn als Trainer, aber es gibt natürlich auch Tage, an denen ich ihn wirklich hasse. Meistens haben wir Email-Kontakt, aber wir kontaktieren uns auch per Telefon. Zu ihren Hobbies gehört das Lesen. Haben Sie für so etwas während der Weltcupsaison überhaupt noch wirklich Zeit? Ich habe im Winter mehr Zeit als im Sommer, denn dann trainiere ich sehr viel. Aber meistens lerne ich für mein Studium, also habe ich nicht so viel Zeit, nur ein Buch zu lesen. Wie sehr behindert Sie Ihr Studium beim Trainieren? Das Studium behindert mich nie in meinem Training. Das Training steht für mich nämlich immer an erster Stelle, und wenn ich mal keine Zeit zum Studieren habe, dann mache ich es einfach nicht für den Moment. Was studieren Sie und wie lange dauert Ihr Studium noch? Im Moment habe ich meine letzten Kurse und hoffentlich bin ich im Januar fertig. |
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04.10.2010 | ||
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