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Tatjana Hüfner: Ein Wechselbad der Gefühle
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10.04.2011

Tatjana Hüfner: Ein Wechselbad der Gefühle

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Autor: Tatjana Hüfner


Und eh man sich versieht, ist die nacholympische Saison auch schon wieder vorbei. Mein letztes Rennen der Saison habe ich in St. Moritz mit der Sun Trophy absolviert.

Dort stand vor allem ein gemütlicher Ausklang - der doch etwas stressigen Saison - im Vordergrund. Mit meiner Schweizer Rodelkollegin und Freundin Martina Kocher erlebten wir zum Abschluss des Winters ein paar schöne Tage. Neben dem Rodeltraining auf der imposanten Naturbahn in St. Moritz befanden wir uns viel auf den Skipisten rings um den schönen Ort Celerina. Wir genossen die Sonne, die Atmosphäre, guten Cappuccino und hatten die Zeit über die vergangenen Monate nachzudenken.

Was lief gut, was lief schlecht!? Da geht mir viel durch den Kopf, denn nicht immer war alles Gold was glänzte. Aber es lief auch einiges unverhofft gut. So zum Beispiel bin ich wider erwarten zügig mit meinem neuen Schlitten klar gekommen und konnte mich deshalb relativ schnell entscheiden, mit meinem neuen Arbeitsgerät auch die Saison zu fahren. Das nacholympische Jahr wollten wir (mein Mechaniker, mein Trainer und ich) nutzen, um Erfahrungen mit diesem zu sammeln. Schnell stellten wir fest, dass der neue Schlitten eine wahre Rakete werden kann. Nun galt es auf jeder Bahn die entsprechende Einstellung zu finden, so dass wir seine Qualitäten weiterentwickeln und ich auch stabil damit fahren kann. Mal gelang es besser, mal schlechter. Wir befanden uns im absoluten Grenzbereich. Dies gilt es in der nächsten Saison weiter zu verfeinern, so dass ich dann die Speedentwicklung des Schlittens in jedem Wettkampf stabil bis ins Ziel nutzen kann.

Gut war auch, dass ich zu meinem neuen Trainer, Andrè Florschütz, der bis zur letzten Saison selbst noch erfolgreich auf dem Doppelsitzer unterwegs war, schnell einen guten Draht fand. Mit meinem Mechaniker Wolfgang Scholz bildeten wir ein sehr gut funktionierendes, harmonisches und konstruktives Team, indem jeder den anderen zu schätzen weiß und für ihn einsteht. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Team in den nächsten Jahren zusammenwächst und zu einer homogenen Einheit wird.

Die Wettkämpfe verliefen sehr durchwachsen, wie auch die Weltmeisterschaft in Cesana. Der Saisonhöhepunkt war für mich persönlich an Dramatik kaum zu überbieten und letztlich einer der schwersten Wettkämpfe in meiner bisherigen Karriere. Die ganze Woche war für mich eine Berg- und Talfahrt. Das ich diesen Wettkampf am Ende auf dem Gipfel beenden konnte habe ich vielen Faktoren zu verdanken. Die damit verbundene Komplexität hat mich dabei am meisten beeindruckt.

Anschließend in Paramonovo erlebte ich gleich erneut ein Wechselbad der Gefühle. Allerdings mit einem ganz anderen Ausgang. Seit 1997 bestand bis dahin die famose Siegesserie der deutschen Rodlerinnen. Seither waren wir im Rennrodelweltcup ungeschlagen, d.h. immer stand eine Deutsche ganz oben auf dem Siegertreppchen. Bei jedem Wettkampf begleitete diese Serie uns in den unterschiedlichsten Formen. Manchmal war der Druck belastend, mal pushte er uns, das ein oder andere mal störten die bohrenden Fragen der Journalisten. Aber vor allem machte sie uns Stolz. Immerhin waren wir ein Teil dieser Serie. Uns war aber auch klar, dass sie irgendwann reißen würde. Die anderen Fahrerinnen schlafen ja auch nicht und hatten schon des öfteren bewiesen das sie uns sehr dicht auf den Fersen sind.

Mir persönlich war diese Serie, während eines Wettkampfes, sehr oft gar nicht präsent. Ich versuche, Serie hin oder her, in jedem Wettkampf mein Optimum abzurufen. So auch in Paramonovo. Die Bahn war neu und ganz anders als das was wir bisher gewohnt waren. Im Training hatte ich anfangs oft so meine Probleme. Vor dem Weltcup wussten wir überhaupt nicht wo wir stehen und was die Zeiten wert sind. Das ich nach dem ersten Lauf führte überraschte uns fast etwas. Und dann der Fehler im zweiten Lauf. Ich ärgerte mich tierisch darüber und wusste sofort das es zum Sieg auf keinen Fall mehr reicht.

Die Siegerin Alex Gough ist ein super Rennen gefahren und hat auch im Training immer gezeigt das mit ihr zu rechnen ist. Ich freue mich sehr für sie, sie hat verdient gewonnen. Auch freut es mich für meinen ehemaligen Trainer Bernhard Glass, der jetzt die kanadische Mannschaft um Alex Gough betreut. Er hatte vor allem mit ihr einen guten Einstand in Kanada gegeben. Ich bin überzeugt das vor allem durch ihn und dem zweiten deutschen Trainer Wolfgang Staudinger in den nächsten Jahren mit den Kanadierinnen des öfteren zu rechnen ist.

Das heißt für mich nun wieder harte Arbeit im Sommer. Ich werde weiter athletisch an mir arbeiten und an meinem Material tüfteln. Ich bin voll motiviert und werde in der nächsten Wintersaison wieder angreifen. Gerade habe ich zwei Wochen lang mein Aufbauprogramm absolviert und werde in der nächsten Woche mit dem Training in Oberhof, unter der Leitung von Andrè Florschütz, beginnen.

Bis bald, Tatjana Hüfner!

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Tatjana Hüfner präsentierte sich wie immer konzentriert am Start, trotzdem lief die Saison nicht ganz perfekt für sie (Copyright BSD)
Tatjana Hüfner präsentierte sich wie immer konzentriert am Start, trotzdem lief die Saison nicht ganz perfekt für sie (Copyright BSD)


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