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Olympia 2006 Turin Österreich im Dopingsumpf |
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20.02.2006 | |||
Österreich im DopingsumpfAutor: Nadine GärtnerDie letzten Entwicklungen bis zum späten Abend lassen vermuten, dass man sich auf neue Dopingfälle bei den Olympischen Winterspielen einstellen muss. Nach der Razzia am gestrigen Abend in den Teamunterkünften der österreichischen Biathleten und Langläufer (wie berichtet), hat der Fall in den Abendstunden neue Brisanz gewonnen. Über eine Person, die eine Tüte mit Dopingutensilien aus einem Fenster geworfen haben soll, gibt es bislang nur Gerüchte. "Bei der Razzia hat ein Athlet etwas aus dem Fenster geworfen. Wir haben benutzte und unbenutzte Spritzen sichergestellt", sagte ein Turiner Polizeisprecher am Abend. Die Staatsanwaltschaft hatte am Nachmittag noch derartige Zeitungartikel dementiert. Die Biathleten Wolfgang Perner und Wolfgang Rottmann sind offenbar Hals über Kopf nach Österreich abgereist - und zwar bereits sofort nach den Ereignissen bei der Razzia. ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth bestätigte das gegenüber APA. Mannschaftskameraden der beiden ließen offenbar verlauten, dass sie in einer Art Panikreaktion geflüchtet seien aus Angst vor den harten Strafen in Italien. Cheftrainer Alfred Eder bestätigte, dass es in den Einzelzimmern der zwei Athleten zur Beschlagnahme von Produkten gekommen sei. "Man kann nur hoffen, dass nichts Verbotenes drinnen ist, eine kleine Hoffnung besteht", erklärte Eder. Wegen ihrer überstürzten Abreise wurden beide aus dem Olympiaaufgebot der Österreicher gestrichen. „Doping-Trainer“ Walter Mayer, der seit den Vorkommnissen bei Olympia 2002 für Olympische Spiele bis 2010 gesperrt wurde und angeblich nur als Privatperson bei den Spielen war, hat die Teams offenbar nicht nur in ihren Mannschaftsquartieren aufgesucht sondern auch einmal dort übernachtet. Auch er setzte sich aus Italien ab. Dabei wurde er in Kärnten in einen Autounfall verwickelt. Kurz hinter der italienisch-österreichischen Grenze hatte er sich zum Schalfen in sein Auto gelegt. Nach einer Routine-Polizeikontrolle ergriff er offenbar alkolisiert die Flucht und krachte dabei in eine Polizeiabsperrung. Er wurde nur leicht verletzt und von der Polizei in Gewahrsam genommen. Auch ein Polizist wurde verletzt. Der ÖSV trennte sich daraufhin mit sofortiger Wirkung von ihm. Auslöser für die Razzien in Italien war die Durchsuchung von Walter Mayers Haus in Ramsau im Januar, was erst heute bekannt wurde. Die Wada-Prüfer spürten eine Postkarte auf, mit "Grußworten der österreichischen Biathlon-Nationalmannnschaft", wie Heinz Jungwirth bestätigte, der Generalsekretär des Nationalen Olympischen Komitees Österreichs (ÖOC). Auf der Postkarte: ein Foto von Mayer mit den Biathleten. "Da ahnten wir, dass etwas bei den Winterspielen in Italien passieren könnte", so WADA-Chef Richard Pound, dessen Organisation das IOC am Mittwoch wegen des Verdachts auf Blutdopingpraktiken im österreichischen Team informiert hatte. Bei der Razzia gefundene „Pülverchen“ werden zur Zeit noch untersucht. |
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20.02.2006 | |||
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