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Olympia 2006 Turin Immer neue Details über Österreichs Doping-Affäre |
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20.02.2006 | |||
Immer neue Details über Österreichs Doping-AffäreAutor: Nadine GärtnerDer nach seiner Flucht vor der Polizei entlassene österreichische Biathlontrainer Walter Mayer ist am Montag laut des Ski-Verbandes in eine psychiatrische Klinik eingeliefert worden. Mayer werde dort betreut, weil er offensichtlich Selbstmordabsichten geäußert habe, sagte der Präsident des österreichischen Skiverbandes Peter Schröcksnadel am Montag dem Hörfunksender ORF. Er habe jedoch nicht persönlich mit ihm sprechen können. Mayer war am Wochenende nach einer Razzia im Quartier der österreichischen Olympiamannschaft spektakulär vor der Polizei geflüchtet und raste dabei mit seinem Auto in eine Straßensperre. Ein Polizist wurde dabei leicht verletzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Klagenfurt wurde gegen ihn Anklage wegen Flucht vor der Polizei und Trunkenheit am Steuer erhoben, er ist allerdings wieder auf freiem Fuß. Mayers Besuch in dem Mannschaftsquartier war Auslöser für eine Razzia bei den österreichischen Sportlern. Der Trainer selbst ist im Zusammenhang mit einem Blutdoping-Skandal bei den olympischen Winterspielen in Salt Lake City vor vier Jahren von den aktuellen Spielen in Turin ausgeschlossen. Wie am Montag bekannt wurde, stieß die Polizei bei der Razzia im Quartier der Biathleten und Langläufer in der Nacht auf Samstag auf mehr als 100 Spritzen und 30 Medikamenten-Packungen. Die Biathleten Wolfgang Perner und Wolfgang Rottmann verschwanden nach der Razzia am Samstag und wurden daraufhin vom ÖSV von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Der unter Dopingverdachte stehende 38jährige Wolfgang Perner wird seine Karriere offenbar beenden. „Für mich ist es vorbei, ich brauche Biathlon nicht mehr zu machen“, sagte Perner, Olympia-Dritter von 2002, bei seiner Rückkehr in die Heimat. Kollege Wolfgang Rottmann (32) handelt dagegen eher nach dem Grundsatz „jetzt erst recht“ und will weitermachen. Ob die Athleten gedopt sind und deswegen mit einer Sperre rechnen müssen, ist bisher noch nicht klar. Die Meldung von der Sicherstellung einer Tüte mit „benutzten und unbenutzten Spritzen“ ist im Laufe des Montags offiziell bestätigt worden. Cheftrainer Alfred Eder hatte den Manipulations-Verdacht gegen seine beiden Athleten weiter verstärkt. "Fakt ist, dass einer der Burschen einen Plastiksack aus dem Fenster geworfen hat", berichtete er. "Was drin war, werden wir in ein, zwei Tagen wissen." Das Duo hätte ihm nach der Hausdurchsuchung um 03.30 Uhr Sonntag früh mitgeteilt, dass sie abreisen würden. "Die Jungs haben offenbar Panik bekommen, eingesperrt zu werden", meinte Eder, der bedauerte: "Was hinter meinem Rücken alles passieren kann, ist traurig." Ob wirklich nur die Sportler selbst in die Affäre verwickelt sind, wird noch zu ermitteln sein. Eine Beteiligung von Trainer Walter Mayer gilt allerdings als sicher. Perner, gelernter Koch und Kellner, wollte nicht bestätigen, dass er der Athlet gewesen ist, der den von den Carabinieri sichergestellten Beutel aus dem Fenster geworfen hat. "Da muss man warten, was rauskommt. Wenn offen gelegt wird, was gefunden wurde, werde ich Stellung beziehen", sagte er. Ergebnisse des beschlagnahmten Materials liegen bis zum Abend noch nicht vor... |
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20.02.2006 | |||
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