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Saisonvorbereitung der Alpin-Teams
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04.08.2006

Saisonvorbereitung der Alpin-Teams

Autor: Julia Heising


Bei den Alpin-Teams ist die Vorbereitung auf die neue Weltcupsaison, die in knapp 80 Tagen traditionell in Sölden beginnt, bereits in vollem Gange. Viele Mannschaften reisen für Trainingslager nach Neuseeland oder Südamerika. Dort herrschen zur Zeit beste Schneebedingungen. Neben verschiedenen Trainingseinheiten spielt auch das Testen von neuem Material eine große Rolle. Da nach der letzten Saison mehrere Fahrer die Ski-Firma gewechselt haben, ist es wichtig, bei ersten Schneetrainings ein gutes Gefühl dafür zu entwickeln.

Das deutsche Technik-Weltcupteam der Damen geht in diesem Jahr einen etwas ungewöhnlichen Weg: Die Mannschaft befindet sich augenblicklich in der neu erbauten Skihalle von Dubai zu ersten Trainingseinheiten. Die Halle besitzt fünf verschiedene Strecken, ist maximal 400 lang, 85 Meter hoch sowie 80 Meter hoch. Zudem gibt es dort die einzig schwarze Abfahrt der Welt in einer Skihalle. Die Athleten selbst waren zwar im ersten Moment skeptisch, als sie von den Plänen hörten, nach den ersten Trainings jedoch positiv überrascht. Ralph Eder, Sprecher des DSV, betont zudem, dass die Bedingungen, die das Team in Dubai vorfinden, auch auf verschiedenen Gletschern nicht hätten besser sein können.

Maria Riesch, der deutsche Verletzungspechvogel der letzten beiden Winter, stand in Dubai das erste Mal nach ihrem erneuten Kreuzbandriss im vergangenen Dezember auf Skiern, wie sie am Freitag in einem Interview mit Antenne Bayern bekannt gab. Die Verletzung und die Folgen derer hätten sich sehr lange hingezogen, so Riesch, so dass erst jetzt das erste Skitraining erfolgen konnte. Jetzt sei alles wieder in Ordnung und funktionstüchtig, so dass die 22-jährige zuversichtlich in eine hoffentlich verletztungsfreie WM-Saison blicken kann.

Die schweizerischen Mannschaften trainieren hauptsächlich in Zermatt und Saas Fee, leiden dort aber zum Teil unter dem extrem warmen Sommer, der sogar auf den über 3.500m hoch gelegenen Gletscher zu Schneeschmelze und zu weichen Pisten führt. Der ehemalige Schweizer Spitzenfahrer und jetziger Präsident des Walliser Skiverbandes, Pirmin Zurbriggen zeigte sich nahezu erschrocken: "Das habe ich noch nie erlebt, diese Wärme auf dieser Höhe." Um den Athleten einigermaßen gute Athleten zu verschaffen, fahren nun bereits um 6 Uhr morgens erste Bahnen auf die Gletscher. Abfahrtstrainer Hans Flatscher sieht für die Zukunft allerdings schwarz: "Wenn sich das Klima weiter so verändert, werden wir in Zukunft für drei Monate in den Winter in Südamerika fliegen müssen."

Fränzi Aufdenblatten, im Vorjahr beste Schweizer Abfahrerin auf Platz 5 in der Gesamtwertung, hatte sich, wie erst jetzt bekannt wurde, beim Skitesten nach der Saison die Ferse gebrochen. "Es hat aber einige Zeite gedauert, bis man draufkam, dass nicht einfach der Knöchel etwas abbekam, sondern dass die Ferse gebrochen ist." An den momentanen Trainingslager kann die 25-jährige aber wieder schmerzfrei teilnehmen, auch die bisherige Vorbereitung wurde durch die Verletzung kaum beeinflusst. Aufdenblatten hatte sich im Frühjahr zu einem Wechsel von Salomon zu Rossignol entschieden, wobei nicht nur das Materialkriterium das entscheidende war. "Das Material bei Salomon ist gut und ich glaube auch nicht, dass ich mit den Rossignol jetzt um eine oder zwei Sekunden schneller fahre. Das Problem bei Salomon war, dass sich alles nur um Kostelic und Pärson dreht und sich für die anderen Fahrerinnen eigentlich niemand interessiert. Ich hätte gewinnen können, die hätten das kaum wahr genommen!", gibt die Frau vom Skiclub Wallis ehrlich zu. Da kam das Angebot von Rossignol gerade recht.

Die verschiedenen Weltcuptrainingsgruppen der Österreicher sind bereits in Neuseeland (Herren) und Argentinien (Herren Abfahrt), zwei der Damengruppen folgen in Kürze, einzig die Weltcup III Gruppe wird während des Sommers ausschließlich in Europa trainieren. Die österreichischen Trainer haben Ende Juli sogar extra zwei Schneekanonen nach Neuseeland geflogen, die zwar auf den Publikumspisten vorhanden sind, jedoch nicht auf den Trainingspisten. Bis auf den Ausfall von Reinfried Herbst (Kreuzbandriss) plagen das Team keine Verletzungssorgen, alle Läuferinnen und Läufer sind wohlauf.

Neu im österreichischen Damenweltcupteam ist die erst 17-jährige Anna Fenninger aus Hallein im Salzburger Land. Sie gewann bei der Junioren-WM im letzten Jahr Gold in Super G und Kombination sowie Silber in der Abfahrt. In der kommenden Saison hat sie sich durch gute Resultate im Europacup (Erste in der Gesamt- und Riesenslalomwertung, Dritte in der Slalomwertung) Weltcupstartplätze in beiden Technikdisziplinen gesichert. In den Speeddisziplinen wird sie weiterhin im Europacup starten. Mit ihren Trainingskolleginnen wie Andrea Fischbacher, Nicole Hosp, Michaela Kirchgasser und Kahtrin Zettel versteht sich Fenninger sehr gut: "Wir sind alle sehr jung und haben ähnliche Interessen". Neben ihren Erfolgen im Ski-Zirkus hat Anna Fenninger in diesem Jahr die Hotelfachschule erfolgreich abgeschlossen und kann sich nun "Hotel-Kauffrau" nennen.

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Bild (c) JH 2003


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