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Biathlon Internationale Biathlon Union am Scheideweg |
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29.08.2006 | ||
Internationale Biathlon Union am ScheidewegAutor: Nadine GärtnerBei der Internationalen Biathlon Union werden zur Zeit die Weichen gestellt, wie es mit der IBU in den nächsten Jahren weitergehen soll. Von Donnerstag bis Samstag dieser Woche findet im russischen Khanty-Mansiysk der VII. Kongress der Internationalen Biathlon Union mit rund 230 Teilnehmern aus 51 Nationalen Verbänden statt. Hauptthema des 3-tägigen Kongresses wird die Wahl des zukünftigen IBU-Präsidenten sein, die völlig offen erscheint. Die Devise des amtierenden Präsidenten, dem Norweger Anders Besseberg, lautet "Weiter so!", während seine Herausforderer bei den Wahlen Veränderungen wollen. Bei der Wahl vor 4 Jahren war Besseberg mit nur 4 Stimmen Vorsprung gewählt worden. Die größte Konkurrenz des Taktikers Besseberg um den Posten des IBU-Präsidenten – damals wie heute – ist der Slowene Janez Vodicar, der bisherige Vizepräsident, der die Modernisierung und Transparenz der IBU weiter vorantreiben will. Vodicar gilt in der IBU als Ideengeber für viele Neuerungen. Der Norweger sieht sich dafür verantwortlich, dass sich Biathlon im TV-Bereich gut entwickelt hat und das olympische Biathlon-Programm auf inzwischen 10 Entscheidungen aufgestockt wurde. Biathlon ist inzwischen Winterspotrart Nummer 1 nicht nur im deutschen, sondern auch im norwegischen und russischen Fernsehen. Sein slowenischer Kontrahent Janez Vodicar dagegen ist der Meinung, dass man noch einiges mehr für den Biathlonsport hätte tun müssen. Er kritisiert, die IBU habe die Fernsehrechte für die Weltcups zu billig veräußert und es versäumt, weitere Einnahmequellen zu erschließen. Weiterhin fordert er mehr Transparenz der Internationalen Biathlon Union sowie die Weiterentwicklung einzelner Disziplinen. Vodicar, dem die Weiterentwicklung des Biathlonsports sehr am Herzen liegt, will die IBU zum international führenden und rentablen Wintersportverband machen. Sollte er nicht zum Präsidenten gewählt werden, droht er mit Rückzug vom Biathlon, was die IBU dann sicher deutlich zurückwerfen würde. An Bessebergs Führung fehle es an einer klaren Linie, kritisieren zahlreiche Verbände, sowie das Ansetzung sportlich zweifelhafter Sommer-Weltmeisterschaften oder sein mangelndes Durchsetzungsvermögen. Leistungsstarke Verbände fordern schon seit langem kleinere Starterfelder und mehr Qualität im Weltcup, was durch strengere Qualifikationskriterien möglich wäre. Auch fordern diese Verbände einen größeren Anteil der finanziellen Einnahmen, da diese hauptsächlich durch die Leistungen und große Beliebtheit der Top-Athleten eingenommen werden. Daher werden unter Biathlon-Insidern seit längerem immer wieder Forderungen nach einem Wechsel an der IBU-Spitze laut. Als dritter Anwärter auf den Präsidentensitz stellt sich auch der Russe Alexander Tichonov zur Wahl, allerdings eher mit geringen Erfolgsaussichten. Bei dem in Österreich lebenden Russen, der in seiner aktiven Laufbahn viermal Olympiasieger wurde und nun Präsident des russischen Verbandes ist, gilt es als sehr zweifelhaft, ob sich der 59jährige überhaupt zum Kongress nach Russland begeben wird. 2002 war ihm von der russischen Justiz die Beteiligung an einem Mordanschlag vorgeworfen worden. Obwohl ihm nichts bewiesen werden konnte, meidet er seitdem sein Heimatland. |
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29.08.2006 | ||
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