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Biathlon Missstände im russischen Biathlon-Verband |
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25.10.2006 | ||
Missstände im russischen Biathlon-VerbandAutor: Nadine GärtnerDer russische Biathlon hat alles andere als einen leichten Weltcupwinter vor sich. Wie schon im Sommer berichtet, werden im Team der Russinnen viele bekannte Gesichter fehlen. Sowohl Albina Akhatova als auch Olga Zaitseva sind schwanger und werden damit ein Jahr ausfallen. Die 34jährige Svetlana Ishmouratova, die im vergangenen Winter immer im Vorderfeld zu finden war, hat die Sommer über nur sporadisch trainiert. Monatelang war sie mit ihrer eigenen Wahlkampagne beschäftigt, nach der sie kürzlich auch als Deputierte des Tscheljabinsker Oblast gewählt wurde. Anna Bogali-Titovets äußerte sich kürzlich in einem Interview zu den Verwirrungen in und um die russische Mannschaft. Die 27jährige soll nun die neue Führungsperson im jungen russischen Damenteam werden. Dabei wird ihr ihr Trainingsrückstand nach ihrem späten Trainingsbeginn Anfang September nicht gerade zu Gute kommen - denn auch im letzten Winter offenbarte sie schon läuferische Schwächen. Sie, die ursprünglich auch eine Babypause einlegen wollte, entschied sich im Sommer jedoch aus persönlichen und auch aus sportlichen Gründen, dass dafür nicht der geeignete Zeitpunkt sei und Trainer Walerie Polchowskij ihre Unterstützung mehr denn je brauche. Sie äußerte sich entsetzt darüber, wie ein so gut funktionierender und straff geführter Organismus wie die russische Biathlonauswahl in so kurzer Zeit in sich zusammenbrechen konnte. An derartige organisatorische und finanzielle Probleme wie zur Zeit kann die Russin sich nicht erinnern, seit sie vor über 5 Jahren zur Nationalmannschaft stieß. Das aktuelle Dilemma begann im März, als der Hauptsponsor dem Team die Zusammenarbeit kündigte. In den folgenden drei Monaten, in denen nach einem neuen Hauptsponsor gesucht wurde, ging vieles drunter und drüber: Zu Trainingslehrgängen der Auswahl erscheinen die Athletinnen nach Aussage von Bogali nur unvollständig und mit 'leichtem Gepäck' - aus finanziellen Gründen haben weder Mannschaftsarzt noch Team genügend Ausrüstung, Patronen und anderen wichtige Utensilien sind kaum vorhanden, auch mit Skirollern und Stöcken gibt es Probleme. Anna Bogali vermutet, dass gerade wegen der aktuell schlechten Situation in Russland ihre Kollegin Olga Zaitseva genau jetzt ihre Babypläne realisiert... Enttäuscht zeigte sich die Russin auch über Alexander Tichonov, den Präsidenten des russischen Biathlonverbandes (SBR). Auf die im Anschluss auf seinen Vortrag bei einer 90-minütigen Sitzung der russischen Auswahl bei den Athletinnen anfallenden Fragen konnte der Präsident nicht eine einzige genaue Antwort geben. Dabei handelte es sich dabei lediglich um Fragen wie 'Wann wir die persönlichen Verträge zu sehen kriegen? Mit welchen Mitteln die Auswahl nach Nerjungri zum Schneetraining fliegen soll' oder ob sie dorthin von einem Serviceteam begleitet werden. Präsident Tichonov wird von den Athletinnen hart kritisiert. Er mische sich zu sehr in die Trainingsmethoden ein, unter anderem auch wegen seiner veralteten Methoden ist er bei den Sportlern alles andere als beliebt. Wie er allerdings gestern offiziell bekannt gab, werde er wohl kaum erneut bei den in wenigen Wochen anstehenden Neuwahlen zum Präsidenten des SBR kandidieren. Hoffentlich kann es dann mit dem russischen Biathlon wieder aufwärts gehen... siehe auch LiVE-Wintersport zum russischen Kader 2006/2007 |
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25.10.2006 | ||
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