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Das deutsche Eiskunstlaufen - eine Geschichte ohne Happy End?
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11.11.2006

Das deutsche Eiskunstlaufen - eine Geschichte ohne Happy End?

Autor: Jörg Schröder


Seit einigen Jahren fristet das Eiskunstlaufen in Deutschland ein Mauerblümchen-Dasein. Zu Zeiten einer Katharina Witt etwa schauten die Deutschen massenweise bei den Events vor Ort und vor dem TV-Bildschirm zu, wenn sie die Eisläuferinnen und Eisläufer über das Eis bewegten. Wie in den letzten Jahren gehen die Athleten der Deutschen Eislauf-Union mit wenigen Ambitionen in die Saison. Während Stefan Lindemann krankheitsbedingt noch nicht am Start war, überzeugten die Hoffnungsträger trotz der andauernden Streitigkeiten um ihren Trainer, Aljona Savchenko und Robin Szolkowy, mit einem 3. Platz beim Cup of China (Infos und Ergebnisse). Beim Eistanz und den Damen hat man keine Hoffnungen auf gute Platzierungen.

Keine Erfolge - Querelen im Verband
Seit einigen Jahren bleiben die großen Erfolge aus, verbandsinterne Querelen sorgen für Negativschlagzeilen, so konnte das Eiskunstlaufen nicht wieder Fuß fassen. Vorbei sind die Zeiten wo Wettkämpfe live bei den großen TV-Sendern übertragen wurden, Ausnahmen bilden dort nur noch teilweise die großen Veranstaltungen wie Olympische Spiele oder Welt- und Europameisterschaften.
Zwar machten vereinzelte Erfolge in den letzten Jahren etwas Mut, doch Kapital konnte der zerrüttelte Verband daraus nicht schlagen. Stattdessen werden den aufstrebenden Paarläufern wie Aljona Savchenko und Robin Szolkowy, die 2006 überraschend EM-Silber gewannen, immer wieder Steine in den Weg gelegt. Die Berichterstattung wird statt durch sportliche Nachrichten durch die Posse um deren Trainer und ehemaligen Weltlasse-Paarläufer Ingo Steuer, der auf Grund seiner Stasi-Vergangenheit und anderen Querelen mit dem Verband immer wieder gerichtliche Auseinandersetzungen ausficht und sich die Teilnahme und die damit verbundene Betreuung seiner Schützlinge bei den letzten Olympischen Spielen einklagen musste, bestimmt. (Viele Berichte dazu in unserer Rubrik ->Eiskunstlauf).
Auch Stefan Lindemanns Medaillen bei EM (2005 Bronze) und WM (2004 Bronze) und die Bronzemedaille der nicht mehr aktiven Kati Winkler und René Lohse bei der WM 2004 in Dortmund beim Eistanz konnten die Sportart nicht entscheidend pushen.
Zudem beschäftigen den Verband arge Finanzprobleme (->Wir berichteten.)

Keine Athleten rücken nach - stattdessen Rücktritte
Anstatt seinen wenigen guten Athleten den Rücken zu stärken und sie zu unterstützen wo es nur geht, lässt man sie mehr oder weniger im Regen stehen und verwehrt ihnen so wichtige Einnahmequellen. Bei der Pro7-Eisshow „Stars auf Eis“ von und mit Kati Witt wollten noch aktive Sportler wie Silvio Smalun, immerhin für die letzten Olympischen Spiele qualifiziert, oder auch Annette Dytrt etwas Geld verdienen. Doch die Internationale Eislaufunion (ISU) drohte mit Wettkampfsperren. Daraufhin beendete Dytrt, die erst Anfang des Jahres zum Paarlaufen gewechselt war, zusammen mit ihrem Partner Norman Jeschke im September ihre Karriere vom Amateursport (->LIVE-Wintersport berichtete). Ebenso trat Silvio Smalun zurück.
Zusammen mit anderen Eiskunstläufern, darunter René Lohse, Kati Winkler, Mikkeline Kierkgaard, der Weltmeisterin von 1981 Denise Biellmann aus der Schweiz (nach der auch die Biellmann-Pirouette benannt ist) oder Silvio Smalun machen Dytrt und Jeschke gute Werbung für das Eiskunstlaufen. Zusammen mit Prominenten präsentieren sie das Eiskunstlaufen einem Millionenpublikum auf unerwartet gutem Niveau. Die sich bietende Chance sollte die DEU nutzen, will man nicht endgültig den Anschluss verpassen, denn im Nachwuchsbereich rücken nicht viele Athleten nach!

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