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Langlauf Schnee für Düsseldorf. Wie geht das? |
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20.10.2005 | |||||
Schnee für Düsseldorf. Wie geht das?Der FIS Skilanglauf Weltcup Düsseldorf wurde in der JEVER SKIHALLE Neuss erfunden. Von hier aus wird er organisiert und vermarktet. Auch den Schnee - rund 4000 Kubikmeter - liefert Veranstalter allrounder aus der Neusser Skihalle ans Düsseldorfer Rheinufer. Wie funktioniert das und warum schmilzt der Schnee nicht sofort? Aus Trinkwasser wird Pulverschnee Der Schnee aus der JEVER SKIHALLE Neuss wird aus echtem Trinkwasser ohne chemische oder sonstige Zusätze hergestellt. In den Düsen der 10 “Schneekanonen“ wird Wasser unter Druck mit Luft vermischt und zerstäubt dabei sehr fein. Da sich die Schneekanonen in einer Höhe von ca. 14 Metern unter der Hallendecke befinden, dauert es einige Zeit, bis der feine Wasserstaub am Boden ankommt. Die konstante Luft-Temperatur von ca. -4° Celsius lässt den Wasserstaub währenddessen in der Hallenluft kristallisieren. Auf der Piste landen somit feinste Kristalle, aus denen sich der echte Pulverschnee in der Neusser Skihalle zusammensetzt. Nicht nur die Luft, auch der Boden wird in der JEVER SKIHALLE Neuss gekühlt. Der Schnee ist daher bis zu minus 14 Grad kalt. Die Kühl- und Beschneiungsanlage ist weltweit einzigartig und patentiert. Die Schneedecke in der Skihalle steigt vor dem Skilanglauf Weltcup an Etwa 100 Tage vor dem FIS Skilanglauf Weltcup in Düsseldorf wird die Beschneiung in der Skihalle forciert. In dieser Zeit wächst die Schneedecke auf der Piste jede Nacht um etwa einen Zentimeter. Im unteren Bereich der Halle wird der Schnee mehrere Meter hoch zu großen Hügeln aufgetürmt. Der Schneetransport nach Düsseldorf Der Transport des “weißen Goldes“ in die benachbarte rheinische Metropole ist organisatorisch sicherlich der komplizierteste Part des Pistenaufbaus. Das Nadelöhr dieser Transaktion steht gleich am Anfang: um den Schnee aus der Skihalle nach draußen zu befördern, muss die enge Pistenbullygarage durchfahren werden. Das kann nur mit einem vergleichsweise kleinen Radlader erfolgen, der aufgrund seiner Schaufelgröße von zwei Kubikmetern nur eine geringe Menge Schnee bewegen kann. Dementsprechend schnell muss an dieser Stelle gearbeitet werden. Vor der Skihalle kann dann ein großer Radlader die acht bis zehn LKW mit Schnee beladen, die ab Donnerstag, den 20. Oktober im Rotationsprinzip ständig zwischen Düsseldorfer Rheinufer und der Neusser Skihalle pendeln. Der Transport beginnt am Donnerstag, um 14.00 Uhr, mit der ersten Schneeverladung. Insgesamt werden etwa 4000 Kubikmeter Pulverschnee in rund 150 LKW-Ladungen an die Rheinuferpromenade geliefert, das entspricht 25 Kubikmeter pro LKW. Die Präparierung der Weltcup-Loipe Der Schnee wird am Düsseldorfer Rheinufer vor allem auf der unteren Rheinebene zu "Schneedepots" abgeladen und zunächst mit Planen abgedeckt. Die Planen schützen vor Regen oder Sonneneinstrahlung und halten die Kälte im Inneren. Am Freitag, den 21. Oktober, ab etwa 18.00 Uhr sorgen zwei Pistenbullys im wahrsten Sinne des Wortes dafür, dass diese großen Schneehaufen “platt gemacht“ und die Schneemassen verteilt werden. Die Maschinen verteilen den Schnee gleichmäßig auf der gesamten Fläche der Weltcuploipe, so dass der Rest der Präparierung von Hand durch die Skilehrer der allrounder Skischule und die Pistentechniker der Skihalle erledigt werden kann. Ein ausgeklügeltes Entwässerungssystem verhindert “Wegfließen“ der Piste Speziell für den FIS Skilanglauf Weltcup in Düsseldorf haben die Pistentechniker der JEVER SKIHALLE Neuss mit ihrem Chef Peter Promegger ein Entwässerungssystem entwickelt, dass auch bei ungünstigen Wetterverhältnissen die Bildung von Pfützen auf der Loipe verhindert. Dabei werden bereits vor der Pistenpräparation Spezial-Matten mit Löchern ausgelegt, die dann mit dem Schnee bedeckt werden. Die Löcher in den Matten sorgen dafür, dass im Falle hoher Temperaturen das warme Schmelzwasser unter der Schneedecke abfließen kann. Wäre dies nicht der Fall, würde das Wasser weiteren Schnee zum Schmelzen bringen, was ein beschleunigtes Absinken der Schneedecke sowie Pfützenbildung hervorrufen würde. Voller Einsatz für eine perfekte Strecke Der Neusser Schnee hält sich selbst bei widrigen Verhältnissen sehr lange, da der Schnee aus der Skihalle eine Temperatur von -10 bis -14 Grad hat, wenn er die Skihalle verlässt. Aufgrund seiner feinen Struktur, die eine sehr hohe Dichte zulässt, isoliert sich der Schnee - vor allem nach der Pistenpräparation - selbst. Hinzu kommt die große Menge: Eine solche kalte, komprimierte Schneedecke von rund 30 Zentimetern Höhe taut nun mal nicht so schnell. Aus diesem Grund konnte selbst Regen im Jahr 2002 und auch die sommerlichen Temperaturen beim FIS Skilanglauf Weltcup 2004 der Loipe nichts anhaben. Je nach Wetter müssen Pistenchef Peter Promegger und seine Helfer aber oft kurzfristig den Plan anpassen, eine Aufgabe die von allen Beteiligten vollen Einsatz verlangt. Wenn die Loipen fertig und die Rennen gestartet sind, verfolgen die Pistentechniker und Skilehrer gespannt, welche Athleten siegen - und wie sich die Sportler und Trainer danach über die Qualität der Loipe äußern. Ein großes Lob wie 2004 von Bundestrainer Jochen Behle oder den Sportlern sind ein toller Lohn für viele Tage und Nächte harter Arbeit. Was geschieht mit dem Schnee nach dem Weltcup? Wenn die Skilanglauf Weltcuprennen und das Snow Event 2005 beendet sind, bleibt der Schnee einfach liegen und taut auf natürliche Weise ab. Das Schmelzwasser, das dabei in den Rhein abfließt, ist völlig frei von chemischen Zusätzen – der Schnee besteht nur aus Trinkwasser. Das Abtauen des Schnees geht allerdings langsamer vonstatten als man glauben mag. Die feste und sehr kalte Schneedecke isoliert sich selbst und hält die Temperatur extrem lange. Um den Abtauprozess zu beschleunigen wird die Schneedecke “umgepflügt“, um den dichten Schnee aufzulockern. Dadurch wird der warmen Luft mehr Angriffsfläche geboten. Würde man nichts unternehmen, würde die Schneedecke noch viele Tage liegen bleiben. (Quelle: Veranstalter) |
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20.10.2005 | |||||
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