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Das Comeback des Gregor Schlierenzauer - Sieg beim Volksfest in Zakopane
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25.01.2008

Das Comeback des Gregor Schlierenzauer - Sieg beim Volksfest in Zakopane

Info: Skispringen Weltcup in Zakopane
Autor: Stefan Holle


Gregor Schlierenzauer ist zurück! Der 18-jährige Tiroler aus Fulpmes gewann das erste Springen im Hexenkessel von Zakopane mit Sprüngen auf 134 und 131 m (276,5 Punkte).

Die polnischen Skisprungfans sind schon zu bewundern. Da springt ihr König Adam Malysz seiner Form derzeit doch deutlich hinterher, und trotzdem pilgern tausende Zuschauer zur Wielka-Krokiew in Zakopane. Ein Beweis dafür, dass viele Polen inzwischen nicht mehr nur wegen der Leistungen eines Adam Malysz zum Skispringen gehen. Beste Atmosphäre also wieder für alle Springer, und auch sonst herrschten wieder allgemein gute Bedingungen zum Skispringen. Nachdem noch Tage zuvor der Schneemangel den Veranstaltern Sorgen bereitete, fing es vor zwei Tagen pünktlich an zu schneien. Die Zuschauer erlebten heute einen bunten Nationenwechsel nach den Durchgängen. Zunächst sah es danach aus, als würde es heute ein Tag der Norweger werden. Denn deren finnischer Trainer Mika Kojonkoski scheint seine Athleten mit dem nachgesagten Flieger-Gen pünktlich vor der Skiflug-WM doch noch im Vergleich zum Saisonbeginn in Form zu bringen. Etwas überraschend führte nach dem ersten Durchgang der Norweger Anders Bardal vor seinem Landsmann Anders Jacobsen. Beide Athleten sprangen auf 136, 5 m, und setzten sich damit zunächst deutlich vom restlichen Feld ab. Da musste selbst Top-Favorit Gregor Schlierenzauer mit 134 m noch geschlagen geben. Auch der Youngster Tom Hilde nistete sich mit 132 m nach dem ersten Durchgang recht weit vorne ein.

Doch der zweite Durchgang sollte das Feld noch einmal kräftig durcheinander wirbeln. Denn im ersten Durchgang hatten einige Athleten wie z.B. die beiden Spitzenleute im Gestamt-Weltcup, Thomas Morgenstern und Janne Ahonen mit deutlichem Rückenwind zu kämpfen, und fanden sich daher nur auf den hinteren Plätzen wieder. Im zweiten Durchgang dann beinahe gleiche Bedingungen für alle. Der Wind, welcher im ersten Durchgang noch zwischen Aufwind und Rückenwind wanderte, kam nun komplett von hinten. Der erste Top-Athlet der sich unter diesen Bedingungen beweisen musste, war Thomas Morgenstern. Der Kärntner wollte seinen eher schwachen Sprung auf 126 m im ersten Durchgang unbedingt wieder gut machen, was ihm auch eindrucksvoll gelang. 131 m sollten ihm am Ende eine große Aufholjagd ermöglichen, welche am Ende sogar mit Rang 3 noch auf dem Treppchen enden sollte. Auch die beiden Schweizer Simon Ammann und Andreas Küttel hatten einiges wieder gut zu machen. 126, 5 m und 125 m waren zunächst auch nur Durchschnittsware. Doch beide Eidgenossen sprangen jeweils auf 131, 5 m, was auch ihnen eine Aufholjagd ermöglichte. Am Ende konnten sie für sich die Plätze 8 und 9 verbuchen, weshalb sie sicherlich doch etwas über ihre Sprünge in Durchgang 1 enttäuscht sein dürften, was die Gesamtplatzierung betrifft.

Eine Wendung um beinahe 180 Grad zwischen den Durchgängen erlebten auch die DSV-Skispringer. Doch leider im negativen Sinne. Noch nach dem ersten Durchgang lagen Martin Schmitt und der Bayer Michael Uhrmann noch aussichtsreich mit Sprüngen auf 129 und 129, 5 m in den Top 10. Doch gerade diese beiden Athleten mussten mit teilweise über 2 m Rückenwind klar kommen. Die Folge waren Sprünge auf 118 und 118, 5 m, was am Ende nur für Rang 16 und 17 reichen sollte. Auch Michael Neumayer verbuchte nur 118, 5 m, was nach guten 127, 5 m im ersten Durchgang dann auch nur noch für Rang 24 reichen sollte. Zusätzlich unterlag der Bad Reichenhaller erneut seine Schwächen beim Aufsprung, was noch zusätzlich erheblich Punkte kostete. Nur Stephan Hocke dürfte heute mit einem kleinen Lächeln von der Schanze gehen. Mit 123, 5 m und 122 m gelang dem Thüringer ein ausgeglichener Wettkampf, der ihm am Ende Rang 20 bescheren sollte. Zuletzt sprang der einmalige Weltcupsieger vom WSV Schmiedefeld noch im Continentalcup.

Doch nun zurück zur Entscheidung des Tages. Im Sog der Aufholjagd von Thomas Morgenstern folgten der Steirer Wolfgang Loitzl, und der Top-Favorit des Tages, Gregor Schlierenzauer. Ersterer sprang trotz starken Rückenwindes auf 128 m, und perfektionierte damit schon einmal das österreichische Ergebnis, mit Rang 4. Dann kam Gregor Schlierenzauer. Auch er lies sich von den Bedingungen nicht beirren, und segelte auf 131 m, was die Führung bedeutete. Nun konnten nur noch die Norweger Anders Jacobsen und Anders Bardal einen erneuten österreichischen Sieg verhindern. Jacobsen sprang auch auf starke 129 m, was am Ende aber dennoch nicht für ganz vorne reichen sollte. Platz 2 sollte es am Ende für den gelernten Klempner werden, der nach einem schwachen Saisonstart aber dennoch sehr zufrieden sein dürfte. Nun stand also nur noch Anders Bardal oben. Doch auch er konnte die Weite von Schlierenzauer nicht mehr toppen. Nur 122 m sollten ihn sogar noch auf Rang 7 zurückwerfen.

Am Ende jubelten also einmal wieder die Österreicher. Man darf gespannt sein, ob sie es auch morgen beim zweiten Volksfest in Zakopane tun werden.


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