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Interview: Sabrina Buchholz über Sommertraining, ihre Karriere und ihre Ziele
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12.08.2008

Interview: Sabrina Buchholz über Sommertraining, ihre Karriere und ihre Ziele

Autor: Johann Reinhardt


Die Mixed - Staffel Weltmeisterin aus Östersund bei der WM 2008 Sabrina Buchholz über das Sommertraining, den Testwettkampf in Dübendorf, ihre bisherige Karriere und ihre Ziele für die nächsten Jahre.

In Dübendorf waren Sie beim Sommerbiathlon am Start. Waren Sie mit Ihrem Ergebnis zufrieden ?
Alles zusammen gesehen war ich mit dem Rennen zufrieden. Vor allem mit den ersten 3 Schießübungen. Etwas enttäuscht war ich über das letzte Stehendschießen. Da hab ich völlig die Nerven verloren. Hinzu kam noch die Ermüdung durch das Rennen. Ich war dann aber froh das ich mit den 3 Nachladern noch alle Scheiben getroffen habe und nicht in die Penaltybox musste. Läuferisch war es schon ganz gut. Aber ich habe natürlich gemerkt, dass ich am Schießen noch arbeiten muss!

Kann man nach Testrennen schon die Form für den Winter bestimmen?
Die Testrennen mit internationaler Konkurrenz sind natürlich eine
Standpunktbestimmung über den aktuellen Leistungsstand. Letztendlich kann man jedoch keine wirklichen Schlüsse ziehen für den Winter, denn bis dahin ist noch jede Menge Zeit und die Trainings und Leistungszustände sind im Sommer relativ unterschiedlich.

Letzten Winter konnten Sie sich im Weltcup etablieren. Was sind Ihre Ziele für die neue Saison?
Das primäre Ziel ist natürlich wieder ein fester Platz in der Weltcupmannschaft. Außerdem möchte ich meine Laufleistungen verbessern. Das Hauptziel ist die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Korea.

Was sind Ihre Ziele für die nächsten Jahre?
Das wichtigste ist gesund zu bleiben. Dann kommt normalerweise alles von allein. Ich möchte mich läuferisch verbessern und meine Trefferleistung konstant halten. So dass mir keine Ausrutscher am Schießstand passieren.

Fahren Sie noch in Trainingslager?
Wir fahren im Sommer dreimal ins Trainingslager. Im Mai waren wir auf Ibiza zum Rad fahren. Dann hatten wir eine Testwoche in Berchtesgaden zur Kontrolle der Leistung. Und 1 Lehrgang ist im August in Österreich. Nach der Deutschen Meisterschaft steht ein Lehrgang in Ramsau (Gletschertraining) an. Und im November fahren wir für die direkte Weltcupvorbereitung 3 Wochen nach Finnland.

Was wird in den Trainingslagern noch alles trainiert?
Eigentlich das Selbe wie zu Hause. Es ist quasi nur ein Ortswechsel und gemeinsames Training mit der Mannschaft.

Was trainieren Sie im Sommer?
Wir waren viel Rad fahren, Crossanstiege, spezielle Kraft- (Schieben und Beinarbeit) und Trainingseinheiten in Kraftraum. Außerdem sind wir viel gerollert. Am Anfang des Trainingsjahres haben wir viel Grundlagenschießen ohne Belastung gemacht. Seit Juli schießen wir aber auch wieder mit Belastung.

Was sind Ihre Ziele für die Deutsche Meisterschaft?
Konstante Ergebnisse unter den ersten 6. Und die eine oder andere Medaille.

Brauchen Sie eine Schneeeingewöhnung oder gibt es keinen Unterschied zwischen Laufen auf Rollski und Laufen auf "normalen" Langlauf Ski?
Mit den Rollski mit denen wir trainieren gibt es von der Technik und vom Feeling kaum Unterschiede zum richtigen Ski. Die Eingewöhnung dauert dann meist nur einen Tag, um mit dem Ski wieder gut klar zu kommen.

Haben Sie ein Sportmanagement?
Ja habe ich. Peplies Consults. Alle Terminabsprachen mit Sponsoren, Presse und Interviewpartnern werden übernommen. Außerdem muss ich mich so nicht selber um meine Vermarktung kümmern.

Wann haben Sie sich entschlossen Profisportler zu werden?
Das hat sich so ergeben. Im Jugendbereich hatte ich schon Erfolge und das lief dann immer so weiter. Es ist ein kontinuierlicher Weg. Und so lange man erfolgreich ist und auch Spaß an der Sache hat, hört man eben nicht auf mit dem Sport. Da wird man dann automatisch zum Profisportler. Denn arbeiten und gleichzeitig noch Training ist bei dem zeitlichen Aufwand einfach nicht möglich. Nach meiner vierjährigen Ausbildung bei der Bundespolizei wurde mein Hauptberuf dann also Sportlerin. Ich bin vom normalen Polizeidienst freigestellt, um meinen Sport auszuüben.

Mussten Sie auf eine Sportschule gehen?
Ich musste nicht, aber ich wollte. Denn an der Sportschule (Sportgymnasium Oberhof) sind Schule und Training einfach super aufeinander abgestimmt. So dass man neben der Schule auch gut trainieren kann. Was an einer normalen Schule sicher schwieriger ist. Außerdem ist es auch besser in einer Gruppe und mit erfahrenen Trainern zu trainieren als ganz allein.

Hat man als Profisportler weniger Zeit für Freunde oder Freizeit durch das harte Training im Sommer bzw. die Wettkämpfe im Winter?
Natürlich hat man weniger Zeit. Ich bin ja zum Beispiel mehr als ein halbes Jahr gar nicht zu Hause. Da ist es schwer, mit Freunden in Kontakt zu bleiben und Freundschaften zu pflegen. Aber die meisten meiner Freunde sind auch Sportler und die können das verstehen. Freizeit hab ich natürlich auch. Und die nutze ich dann auch ganz intensiv, denn viel Zeit ist es nicht.

Wünschen Sie sich manchmal ein "normales" Leben?
Ich empfinde mein Leben als normal. Zumindest für mich. Ich kenne es von klein auf nicht anders. Immer unterwegs, an unterschiedlichen Orten und nicht zu Hause zu sein. Es ist eher komisch wenn ich mal einen Monat am Stück zu Hause bin. Denn das bin ich nicht gewöhnt. Im Moment möchte ich es nicht anders haben. Aber es gibt auch ein Leben nach dem Sport. Ein ganz anderes Leben. Da freu ich mich auch schon drauf. Aber ich denke das dauert noch ein bisschen.

Wer war als Kind Ihr Vorbild?
Ich hatte kein Vorbild und habe auch jetzt noch keins. Ich bin ich und mache es so wie ich es will!

Wir wünschen Sabrina Buchholz viel Erfolg für die nächste Saison.

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Sabrina Buchholz
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