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Continentalcups im norwegischen Lillehammer
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14.09.2008

Continentalcups im norwegischen Lillehammer

Info: Continentalcup Damen/Herren
Autor: Nadine Gärtner


Während die Creme de la Creme der Skispringer - oder jedenfalls die, die die weite Reise antraten - im fernen Japan um Siege kämpfen, geht es für die zweite Riege der Springer sowie für die Skisprungdamen im norwegischen Lillehammer zwei Autostunden nördlich von Oslo um den Sieg. In der Olympiastadt von 1994 stehen am Samstag und Sonntag bei Damen und Herren jeweils zwei Bewerbe auf dem Plan.

Samstag: Doppelsieg für Amerikanerinnen
Einen überraschenden Doppelsieg haben die US-amerikanischen Skispringerinnen beim ersten Bewerb in Lillehammer gefeiert. Die 21-jährige Alissa Johnson, die sich in diesem Sommer unter den besten 15 festsetzen konnte, bestieg bei ihrem ersten Stockerlplatz überhaupt direkt das oberste Podest. Nach einem ersten Versuch auf 83,5m, was den vierten Rang nach dem ersten Durchgang bedeutete, konnte sich Johnson mit einem weiten Satz auf 95m auf der HS100-Normalschanze noch ganz nach vorn schieben und ihrer Teamkollegin den Sieg entreißen. Dennoch kann Jessica Jerome, die wie Alissa Johnson in Park City/Utah lebt und trainiert, mit ihrem zweiten Rang bei ihrem ersten Auftritt in diesem Sommer sehr zufrieden sein. Im Vergleich zu ihrer gleichaltrigen Teamkollegin erwischte Jessica Jerome mit 86,5m den besseren ersten Sprung und musste sich dann im Finale mit 91,5m begnügen, so dass sie sich mit zwei Punkten Rückstand auf dem zweiten Rang einreihte. Nach den beiden Amerikanerinnen schaffte Ulrike Grässler den Sprung auf das Podest. Die ebenfalls 21-Jährige aus Klingenthal stand wie die Siegerin Sprünge von 83,5 und 95m, bekam jedoch schwäche Noten, so dass sie sich mit dem dritten Rang begnügen musste. Insgesamt zeigten die US-Amerikanerinnen eine tolle Mannschaftsleistung, denn auch der vierte und sechste Platz ging mit Lindsey Van und Avery Ardovino an Athletinnen aus den USA. Jaqueline Seifriedsberger aus Waldzell bewies auch in Lillehammer wieder, dass sie die aktuell beste ÖSV-Springerin ist und wurde Siebte. Die Willingerin Jenna Mohr platzierte sich als zweite deutsche Athletin als Neunte unter den besten Zehn. Hinter der Südtirolerin Lisa Demetz rangierte sich die Thüringerin Juliane Seyfarth als Zwölfte ein, die erst 14-jährige Malika Schüpbach aus Le Brossus wurde als 13. beste Schweizerin.

Rein deutschsprachiges Podium bei den Herren im ersten Springen
Den Sieg im ersten Bewerb der Herren von der HS 134m-Großschanze konnte sich der Rastbüchler Severin Freund sichern. Bei guten Bedingungen, aber frischen einstelligen Temperaturen lag der 20-Jährige aus Bayern zunächst nach einem Sprung noch zurück und als Vierter bereits zehn Punkte im Rückstand. Dies konnte der Deutsche im Finale mit der Tagesbestweite von 136m jedoch alles wieder wettmachen und sich den Sieg vor den Österreichern Markus Eggenhofer und Daniel Lackner sichern. Der 20-jährige Eggenhofer hatte nach dem ersten Sprung noch deutlich vor dem Norweger Jon Aaraas in Führung gelegen, konnte dies im zweiten Sprung aber nicht halten. Aaraas fiel wie "Eggi" noch leicht nurück und wurde schließlich hinter den ÖSV-Adlern Vierter vor einem weiteren Österreicher Stefan Thurnbichler und drei seiner norwegischen Landsleute. Als vierter Österreicher kam Arthur Pauli, der Ende Mai bei einem schweren Sturz innere Verletzungen davongetragen hatte, unter die ersten Zehn. Zweitbester DSV-Athlet nach dem Sieger Severin Freund wurde der 17-jährige Pascal Bodmer aus Messstetten, der Zwölfter wurde, der Sachse Erik Simon wurde 14. Schweizer Springer konnten sich nicht für den zweiten Wertungsdurchgang qualifizieren.



Line Jahr gewinnt Sonntagsspringen vor Heimpublikum
Das norwegische Publikum am 100m-Lysgårdsbakken hatte allen Grund zur Freude, als Line Jahr aus Vikersund mit Sprüngen von 95 und 92,5m den Sieg für das Gastgeberland holte. Die 24-Jährige überzeugte bei fast schon winterlichen Temperaturen von 6°C durch ihre starken Haltungsnoten auf ganzer Linie und verwies so die Amerikanerin Jessica Jerome wie schon am Vortag auf den zweiten Rang. Zwar sprang die 21-Jährige aus Park City im zweiten Durchgang einen halben Meter weiter, konnte jedoch in der Haltung bei Weitem nicht an die Siegerin herankommen, so dass sie in der Endabrechnung einen Rückstand von zwei Punkten aufwies. Zusammengerechnet die größte Gesamtweite nach Sprüngen von 94 und 95,5m stand die Dominatorin der letzten Jahre, Anette Sagen. Dennoch musste sich die 23-Jährige mit dem dritten Platz begnügen, da sie auf ihre siegreiche Landsfrau zehn Punkte in der Haltung liegenließ. Im Gegensatz zum Vortag musste sich die Sächsin Ulrike Grässler diesmal mit einem Platz knapp hinter dem Podest begnügen. Die Sauerländerin Jenna Mohr wurde Fünfte. Für die Oberösterreicherin Jaqueline Seifriedsberger reichte es diesmal für einen neunten Platz. Beste Schweizerin wurde am Sonntag Bigna Windmüller als Zwölfte, ihre jüngere Teamkollegin Malika Schüpbach wurde 14.

Auch bei den Herren ein Norweger vorn!
Im Anschluss an den Damen-Bewerb fand auf dem großen Bakken der Lysgård-Schanzenanlage die Entscheidung bei den Herren statt, wo ebenfalls ein Norweger triumphieren konnte. Andreas Vilberg realisierte damit seinen zwieten Continentalcup-Sieg. Der 22-Jährige aus Sandvika knapp außerhalb von Oslo gelegen verwies mit Sprüngen von 136m und der Tagesbestweite von 138,5m die beiden Österreicher Daniel Lackner und Markus Eggenhofer auf die Plätze. Die beiden ÖSV-Adler tauschten damit die Platzierungen im Vergleich zum Samstag, wiesen aber beiden schon große Rückstände auf den Sieger auf. Der Sachse Erik Simon wurde nach Sprüngen von 133 und 128m Vierter vor den nächsten beiden Österreichern Manuel Fettner und Stefan Thurnbichler. Hinter dem Norweger Anders Fannemel kam Samstags-Sieger Severin Freund als Achter in die Wertung. Weltcupstarter Christian Ulmer vom SC Wiesensteig kam nach einem vor allem schwachen zweiten Sprung über den 13. Platz nicht hinaus, Julian Musiol wurde 15. vor Pascal Bodmer. Schweizer konnten erneut im Finale der besten 30 nur zuschauen.


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Severin Freund


Ulrike Grässler



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