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Schweizer Distanzgruppe trainiert mit Norwegischen Spitzencracks in Oslo
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17.09.2008

Schweizer Distanzgruppe trainiert mit Norwegischen Spitzencracks in Oslo

Autor: Swiss-Ski


In Skandinavien keine Seltenheit: Eine Doppelseite in der grössten Zeitung Norwegens über Langlauf. In Skandinavien aber doch eine Seltenheit, wenn nicht gleich eine Sensation: Eine Doppelseite wo auch mal über Schweizer Langläufer geschrieben wird. Möglich wurde dies, dank eines Trainingslagers der Schweizer Distanzgruppe mit dem Norwegischen Privatteam rund um Jörgen und Anders Aukland und Weltmeister Jens Arne Svartedal.

Aukland und Svartedal. Namen, die jedem Langlauffreund wie Kräuterbutter auf der Zunge vergehen. Den Auklands im Worldloppet (den Langdistanzrennen und Skimarathons) über die Ski zu blicken bereitet der Konkurrenz arge Kopfschmerzen und den Fans Entzückung ohne Ende. Zusammen mit ihrem Norwegischen Landsmann und Weltmeister Jens Arne Svartedal bilden die Auklands das Privatteam X-tra Personell. Fredrik Aukland, Bruder der Worldloppet-Meister, ist seit diesem Jahr Distanztrainer der Schweizer Langläufer, behielt aber sein Beratermandat beim Privatteam. Durch diese Verbindung entstand ein einmaliges Trainingsprojekt. Die Schweizer wurden nach Oslo in die NIH (Norwegische Sporthochschule) zum gemeinsamen Trainingscamp eingeladen.

Schweizer Antwort auf Petter Northug
Der sportfokussierte Freundschaftsbesuch warf in Norwegen ziemliche Wellen. Die grösste Norwegische Zeitung "VG" besuchte das Trainingslager während eines Tages und kreierte eine Doppelseite daraus. Nichts Ungewöhnliches im Langlaufverrückten Skandinavien. Was jedoch erstaunt: Es wurde auch über die Schweizer geschrieben. Unter anderem über Dario Cologna als Schweizer Antwort auf Petter Northug. Northug gilt in Norwegen als Riesentalent, was er mit unglaublichen Schlusssprints, unter anderem an der WM in Sapporo, eindrücklich unterstrich. X-tra personell Pressechef Nils Otterstad lässt in Originalwortlaut hören "Cologna is the guy we refer to as Swiss "Northug jr" with an extreme finish." Aber auch ganz allgemein hat sich die kleine aber sehr feine Langlaufgemeinde aus der Schweiz internationales Renommee erarbeitet. Unter anderem durch den Sieg und die Spitzenplätze von Toni Livers aber auch, und dies zählt in Norwegen fast mehr als ein "normaler" Weltcupsieg: Spitzenplätze am Holmenkollen. So passiert durch den Podium-Finish von Remo Fischer im vergangenen Winter. Zusammen mit unserem neuen Distanztrainer Fredrik Aukland war der Aufenthalt allemal gut für einige Pressegeschichten.

Knüppelharte Einheiten
PR muss sein, Training aber auch. Der Besucht gestaltete sich mit zwei Einheiten täglich. Zwei dieser Trainings waren intensive Einheiten, wo der momentane Leistungsstand der Norweger mit dem unserer besten Schweizern verglichen werden konnte. Langlaufchef Adriano Iseppi: "Eine sehr interessante Erfahrung für unsere Jungs war sicherlich das erste Training quer durchs Moor rund um Oslo. 4 Stunden gings dabei im knietiefen "Morast" mit den Stöcken querfeldein. Ein brutales, kraftraubendes Ausdauertraining mit grossem Naturerlebnis. Bei uns in der Schweiz aufgrund des Moorschutzes undenkbar und deswegen umso eindrücklicher. Sonst arbeiten die Norweger mit den gleichen Trainingsmitteln wie wir und viel Neues gab es dabei nicht zu erspähen. Sehr spannend war aber natürlich der Austausch mit den norwegischen Weltklasseathleten." Ein wichtiger Aspekt für die Schweizer Langläufer war aber auch der mentale Effekt eines solchen Meetings. "Unsere Athleten spüren dadurch, dass auch international auf sie geschaut wird und dass wir allmählich zu einer, wenn auch nur kleinen, Langlaufnation heranwachsen", so Iseppi weiter. Das sieht auch Otterstad so: "Der Umstand, dass Fredrik derzeit Schweizer Distanztrainer ist und auch seine Brüder und Jens Arne berät, konnten wir hier mit den Schweizer Topathleten das Beste aus zwei Langlaufwelten vereinen. Eine bessere Kombination gibt es für uns nicht".
Obwohl einmal ganz rudimentär andiskutiert wurde bislang noch kein Gegenbesuch oder eine Fortsetzung fixiert. "Wir haben aber darüber gesprochen, dass wir im Gegenzug etwas für die Jungs von X-tra Personell in Davos organisieren könnten. Der Zeitpunkt dafür ist aber noch nicht bestimmt. Davos wäre für diese Athleten natürlich ein sehr interessanter Ort", bestätigt Iseppi entsprechende Pläne.

Von "Skitunnel" und "grandioser Alpenkulisse"
Nicht nur das wöchige Camp mit X-tra personell brachte die Langläuferinnen und Langläufer zum Schwitzen. Parallel und direkt anschliessend absolvierte Swiss-Ski einen Kurs im Skitunnel im schwedischen Torsby. Primär gings es darum nach mehrwöchiger Pause wieder Schneekontakt zu haben, viele Schneekilometer zu absolvieren und Material zu testen. Unter der Leitung von Cheftrainer Marcus Cramer wurden zudem technische Einheiten durchgeführt. Das B-Kader besuchte mit Reto Bachmann trainingshalber Fiesch und seine umliegenden Berge.

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