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Saisonvorschau Skilanglauf: Spannender Kampf bei "Heimweltmeisterschaft"
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20.11.2008

Saisonvorschau Skilanglauf: Spannender Kampf bei "Heimweltmeisterschaft"

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Autor: Johann Reinhardt


"So schnell wie möglich Langlaufen muss das Ziel sein." Dieses Zitat stammt von Evi Sachenbacher-Stehle vor dem Saisonstart. Mit guten Aussichten gehen die Deutschen Herren und Damen in das neue Jahr und freuen sich auf eine neue spannende, erfolgversprechende, verletzungsfreie Saison mit einer gelungenen WM. Packende Zweikämpfe, besonders in der Doppelverfolgung werden uns wieder erwarten...mit der Tour de Ski in Oberhof und dem Sprintweltcup in Düsseldorf finden auch zwei Wettkämpfe in Deutschland statt.

Vorschau Herren:

In der letzten Saison gewann Lukas Bauer überragend mit 633 Punkten Vorsprung den Gesamtweltcup. In einer Übergangssaison ohne WM gewann er die Tour de Ski mit über 2 ½ Minuten Vorsprung. Er kam am Schlussanstieg in Val di Fiemme vor Rene Sommerfeldt und Giorgio Di Centa über die Ziellinie. In der Gesamtwertung, am Ende der vergangenen Saison, konnte sich allerdings noch Pietro Piller-Cottrer vor Landsmann Di Centa schieben. Am Anfang der Saison konnte Axel Teichmann aus Thüringen mit Lukas Bauer mithalten. Er verlor aber bei der Tour de Ski seine Form, in die der Vachendorfer Tobias Angerer gar nicht erst kam. Angerer, der nun glücklicher Familienvater ist, schaffte keine Podiumsplatzierung im letzten Winter. In der neuen Saison startet er mit einer neuen Skimarke, er wechselte von Atomic zu Rossignol. Die ersten Teilerfolge konnte er damit schon verbuchen. Er gewann eine Woche vor dem Weltcupstart im Trainingslager im finnischen Muonio ein gut besetztes Testrennen. Der Tour de Ski Sieger der ersten Auflage gewann 11 Sekunden vor dem Esten Aivar Rehemaa, Teamkollege Axel Teichmann und den Italiener Pietro Piller Cottrer. Der Überflieger des letzten Jahres, Lukas Bauer, wurde „nur“ Siebter mit 22 Sekunden Rückstand. Vor dem Saisonstart konnte Rene Sommerfeldt mit über einer Minute Rückstand nicht überzeugen und musste sich auf Rang 24 einreihen. Aber wie man sagt: „Eine verpatzte Generalprobe…“! Im immer wichtiger werdenden Sprintweltcup gewann mit nur zwei Punkten Vorsprung Ola Gigen Hattestad vor den Schweden Emil Jönsson in der letzten Saison. Auf Rang drei kam, wie sechs Athleten unter den Top sieben, mit John Kristian Dahl ein Norweger. Franz Göring muss nach einer Erkältung und dem daraus resultierenden Trainingsrückstand noch zugucken. Für ihn startet Freistilspezialist Tom Reichelt. Trotzdem wird vom jungen Talent Göring einiges zu erwarten sein. Zu den großen Favoriten im Gesamtweltcup zählt der Norweger Tor Arne Hetland. Sein großer Vorteil ist, dass er sich wertvolle Punkte, oder bei der Tour de Ski Sekunden, im Sprintbereich dazu holen kann. Rene Sommerfeldt möchte aber, neben Teichmann und Angerer, auch wieder angreifen: „Höhepunkt ist in diesem Jahr natürlich die WM in Liberec. Diese ist quasi als meine Heim WM zu bezeichnen da ich im nur 25km entfernten Bertsdorf auf der anderen Seite der Grenze aufgewachsen bin. Sicher werden viele Verwandte, Freunde und Bekannte nach Liberec kommen um mich zu unterstützen. Viele waren auch schon in der vergangenen Saison zur Generalprobe nach Liberec gekommen“, so der 34-jährige. Wie Sommerfeldt schon sagt: das große Ziel ist die WM im fast heimischen Liberec! Deswegen: die Testrennen nicht überbewerten und auch auf die ersten Weltcupergebnisse nicht so viel geben. Als Beispiel nur der oben schon angesprochene Teichmann. Am Weltcupauftakt Top und in der Tour de Ski der Einbruch….

Kurzportrait Lukas Bauer:
Nachdem Bauer, der an der Deutschen Grenze wohnt, in der letzten Saison erstmals überzeugte möchte er in diesem Jahr bei der WM im eigenen Land, in Liberec, den Titel holen. Der 31-jährige verheiratete Tscheche feierte in seiner Karriere neun Weltcupsiege und wurde 2006 in Turin Vize-Olympiasieger über 15km im freien Stil. Nachdem Bauer im Jahr 1996 Juniorenweltmeister wurde feierte er seinen Einstand im Weltcup ein Jahr danach am Ort seiner Tour de Ski Triumphstätte. Der damals 20 Jahre alte Bauer wurde dort 54. Schon bei Olympia im Amerikanischen Salt Lake City schaffte er den Durchbruch und lief dreimal in die Top ten.

Kurzportrait Tobias Angerer:
Tobias Angerer wurde in der Saison 2006/2007 und 2005/2006 Gesamtweltcupsieger. Er gewann bei der WM 2007 in der Doppelverfolgung Silber und Bronze über 15 Kilometer im klassischen Stil. 2006 bei Olympia wurde er Zweiter mit der Staffel und Dritter über 15 Kilometer im klassischen Stil. Der 1,79 große für den SC Vachendorf startende Sportsoldat hört am liebsten Punk und Crossover. In seiner Freizeit geht er oft auf Konzerte von seiner Lieblingsband Sportfreunde Stiller und spielt Tennis und Golf. Der 31-jährige Traunsteiner bekam mit Freundin Romy am 2. September 2008 eine Tochter: Karlotta Theres. Eine gewisse Ähnlichkeit mit Langläuferinnen besitzt der Name durchaus. Karlotta ist eine schwedische Mischung zwischen Charlotte Kalla und Therese Johaug.

Vorschau Damen:

Auch auf Seiten der Damen zeigen sich die Deutschen Athleten stark in Form. Doch welche ist am stärksten? Evi Sachenbacher-Stehle? Claudia Künzel-Nystad? Oder doch Steffi Böhler, Nicole Fessel und Katrin Zeller? In Muonio wurde im Klassischsprint Manuela Henkel Dritte und musste sich, neben Natalia Matveeva noch Petra Majdic geschlagen geben. Schlag auf Schlag ging es weiter… Einen Tag darauf gewann überraschend über 10 Kilometer im klassischen Stil Böhler vor Olga Rotcheva und Sachenbacher-Stehle. Katrin Zeller wurde Neunte, zwei Ränge vor Nicole Fessel. Sie hatten allerdings nur 30 Sekunden Rückstand auf Rang eins. Für einen Paukenschlag sorgte dort auch die Österreicherin Katerina Smutna. Sie lief mit nur 4 Sekunden Rückstand auf die verheiratete Sachenbacher-Stahle ins Ziel. Das i-Tüpfelchen setzte mit dem Sieg im 10 Kilometer Freistilrennen am Sonntag Künzel-Nystad. In Abstinenz von den am Tag zuvor gestarteten Deutschen gewann sie vor Riitta-Liisa Roponen und Petra Majdic. Mit diesen guten Testrennen im Rücken müssen die deutschsprachigen Starter keine Furcht vor den Weltcupstart haben. Evi Sachenbacher-Stehle freut sich auch sehr auf die Tour de Ski: “Die Idee der Tour an sich finde ich super. Eine Wettkampfserie in so kurzer Zeit mit allen möglichen Disziplinen macht den Sport interessanter und mir macht das persönlich auch sehr viel Spaß. Letzte Saison hätte die Streckenpreparation an manchen Orten sicherlich besser sein können, aber das ist nicht unsere Aufgabe, das zu verbessern“. Ansonsten bringt es die Traunsteinerin auf den Punkt: „So schnell wie möglich Langlaufen muss das Ziel sein.“ Wobei man sich dabei auch gegen die Konkurrenz erwehren muss. Allen voran wieder die Finnin Virpi Kuitunen. Sie ist, wie die Gesamtweltcup-Zweite Astrid Jacobsen, eine Allrounderin. Im Sprintweltcup wurde sie im letzten Winter Dritte hinter Jacobsen und Majdic. Im Damenbereich sieht man schon die Wende. Wer vorne sein möchte muss auch im Sprint Punkte holen. „Das lass ich einfach mal auf mich zukommen. Ich werde nicht extra für den Sprint trainieren, aber mitlaufen werd ich sie im Winter auf jeden Fall“, so Sachenbacher-Stehle zu dem Sprintweltcup. Sonst hat man ganz vorne keine Chance. Die talentierte Schwedin Charlotte Kalla wird nach ihrer guten Tour de Ski auch in diesem Jahr auf das Podest wollen. Da wird sie sich gegen die Polin Justyna Kowalczyk und die Slowenin Majdic beweisen müssen.

Kurzportrait Virpi Kuitunen:
Kuitunen wurde am 20.Mai 1976 in Kangasniemi/Finnland geboren. Bei der heimischen Ski WM in Lathi gewann sie Gold in der Verfolgung. Kurz danach wurde sie zwei Jahre des Dopings gesperrt. Allerdings behielt sie ihre Goldmedaille. Bei Olympia 2006 in Turin wurde sie Dritte im Teamsprint zusammen mit Aino-Kaisa Saarinen. 2007 gewann sie die Tour de Ski vor der Norwegerin Marit Björgen. Bei der Ski WM in Sapporo gewann sie die 30 Kilometer in der klassischen Technik. Insgesamt hat die Finnin in ihrer Karriere 17 Weltcupsiege aufzuweisen. Die für den Skiclub „Alte Kalske“ startende Kuitunen ist 1,74 Meter groß und 65 Kilogramm schwer.

Termine Damen und Herren in der Saison 2008/2009

22.11.08 - 23.11.08 Langlauf Weltcup in Gällivare
29.11.08 - 30.11.08 Langlauf Weltcup in Kuusamo
06.12.08 - 07.12.08 Langlauf Weltcup in La Clusaz
13.12.08 - 14.12.08 Langlauf Weltcup in Davos
20.12.08 - 21.12.08 Langlauf Weltcup in Düsseldorf
27.12.08 - 28.12.08 Langlauf Weltcup Tour de Ski Oberhof
29.12.08 - 29.12.08 Langlauf Weltcup Tour de Ski Prag
31.12.08 - 01.01.09 Langlauf Weltcup Tour de Ski Nove Mesto
03.01.09 - 04.01.09 Langlauf Weltcup Tour de Ski Val di Fiemme
16.01.09 - 18.01.09 Langlauf Weltcup in Vancouver
24.01.09 - 25.01.09 Langlauf Weltcup in Otepää
30.01.09 - 01.02.09 Langlauf Weltcup in Rybinsk
31.01.09 - 06.02.09 Langlauf Junioren-Weltmeisterschaften in Praz de Lys
13.02.09 - 14.02.09 Langlauf Weltcup in Val di Dentro
19.02.09 - 01.03.09 Langlauf Weltmeisterschaften in Liberec
07.03.09 - 08.03.09 Langlauf Weltcup in Lahti
12.03.09 - 14.03.09 Langlauf Weltcup in Trondheim
18.03.09 - 18.03.09 Langlauf Weltcup in Stockholm
20.03.09 - 22.03.09 Langlauf Weltcup in Falun

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Lukas Bauer
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