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Frank Rommel im Interview: "Habe meine Hausaufgaben gemacht!"
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11.12.2008

Frank Rommel im Interview: "Habe meine Hausaufgaben gemacht!"

Autor: Johann Reinhardt


Frank Rommel wurde bei den Olympischen Spielen in Turin 2006 24. Der in Zella-Mehlis lebende Skeletoni absolviert eine Ausbildung zum Bankkaufmann und spricht im Interview mit Live-Wintersport über Ziele, große Konkurrenten, Saisonvorbereitung und vielem mehr.

Was sind Ihre Ziele für die neue Saison?
Mein Ziel ist es, mich in allen Bereichen weiterzuentwickeln und auf der Olympia-Bahn in Whistler Mountain wichtige Erkenntnisse für das nächste Jahr zu sammeln. Höhepunkt neben den Fahrten in Whistler sind natürlich die WM in Lake Placid und die EM in St. Moritz.

Welche Ziele setzen sie sich für die nächsten Jahre?
Wie in der ersten Frage schon genannt, möchte ich meine Fähigkeiten stetig weiter verbessern und perfektionieren und so das Geschehen in der Weltspitze mitzubestimmen. Im nächsten Winter sind natürlich die Olympischen Winterspiele in Vancouver der Höhepunkt.

Was veränderten Sie in der Saisonvorbereitung gegen über dem Vorjahr?
Die große Linie im Training ist die gleiche geblieben, aber wie jedes Jahr passe ich natürlich mein Training auf meine aktuelle Situation an. Die Prioritäten der einzelnen Schwerpunkte im Training werden dabei unter Beachtung neuer Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr abgeändert und mit in den Trainingsplan eingearbeitet.

Sind sie mit der Saisonvorbereitung rundherum zufrieden?
Rundum zufrieden bin ich als fast nie, aber ich denke ich habe meine Hausaufgaben gemacht und bin gut in die Saison gestartet.

Es fanden Testfahrten in Altenberg statt. Dort waren sie einer der besten. Musste man danach noch etwas verbessern? Die Fahrten in Altenberg waren auf sehr hohem Niveau, was mich zuversichtlich für die kommenden Rennen macht. Verbesserungsmöglichkeiten gibt es aber im Detailbereich dennoch fast immer.

Wen sehen Sie als die größten Konkurrenten in dieser Saison?
Es kommen wie jedes Jahr die üblichen "Verdächtigen" in Betracht, all diejenigen, die über Jahre den Skeletonsport mitbestimmt haben, wie Weltmeister Kristan Bromley, Gregor Stähli und die Männer aus den USA und Kanada. Ich denke aber dass ich und meine Mannschaftskameraden uns gut verbessern konnten und jeder von uns auch jederzeit ein Top-Ergebnis erzielen kann.

Nach welchen Kriterien wird der Wettkampfschlitten ausgewählt?
Grundsatz ist, dass die Abstimmung von Athlet und Material auf die jeweiligen Bedingungen für den Sportler optimal sein muss, was einen gewissen Erfahrungsschatz erfordert. Ziel ist natürlich immer, schnellstmöglich im Ziel anzukommen ;-)

Welche drei Dinge vermissen Sie in Trainingslagern am meisten?
Ruhe, Freizeit und meine Freundin

Sind Sie auch froh wenn die Saison beendet ist?
Natürlich, am Ende einer langen und Kräftezehrenden Saison ist denke ich jeder Athlet erst einmal froh, eine verdiente kurze Pause einlegen zu können.

Wie muss man sich eine Saisonvorbereitung bei Ihnen vorstellen?
Die Saisonvorbereitung erfolgt in mehreren Phasen, angefangen bei dem Grundlagenkonditionstraining hin zum spezifischen Start- und Kurzdistanzsprinttraining. Neben dem Training am Heimstützpunkt in Oberhof, dass ich als Azubi zum Bankkaufmann, abends nach der Arbeit absolviere, kommen im Sommer meist zwei Trainingslager.

An was trainieren Sie im Sommer und welche Methoden nutzen Sie?
Den Großteil des Sommertrainings nimmt das Sprint- und Schnellkrafttraining ein. Ergänzt wird dieses durch das spezifische Starttraining mit Rollengerät (Schlitten mit Rollen auf Schienen, ab September mit normalem Schlitten auf Eis), sowie Koordinationstraining, Stabilisationstraining und zu Saisonbeginn im April und Mai Grundlagenkondition.

Was ist der Unterschied zwischen dem Training der Skeletonfahrer, Rodler und Bobfahrer?
Das Training der Skeleton und Bobsportler ist sehr ähnlich. Der Unterschied liegt hauptsächlich darin, dass im Bobsport der Schwerpunkt mehr auf dem Krafttraining liegt, da das anzuschiebende Sportgerät deutlich schwerer ist. Der Unterschied zum Training der Rodler ist darin begründet, dass die Rodler für ihren sitzenden Start hauptsächlich ihren Oberkörper trainieren, während der Sprintstart ein Ganzkörpertraining mit Schwerpunkt Beinmuskulatur erfordert.

Wann und wie kamen Sie zu ihren Sport Die Faszination an meinem Sport packte mich, als ich bei einem Training der Skeletonsportler in Oberhof zusah und es wenig später selbst ausprobierte. Da es mir damals wie heute sehr viel Spaß macht die Bahnen mit meinem Schlitten herunterzurasen, blieb ich beim Skeletonsport und entschied mich gegen andere Sportarten, wie Tischtennis und Handball, die ich in den ersten Jahren parallel ausübte.

Kann man vom Skeletonsport überhaupt leben?
Wie schon erwähnt, bin ich kein Vollzeitsportler, sondern bin in Berufsausbildung und trainiere somit nach Feierabend, dann allerdings unter professionellen Bedingungen. Ich lebe also nicht von der Ausübung meines Sports.

Gibt es ein Stützpunktsystem bei den Skeletonis in Deutschland?
Wie in allen anderen olympischen Sportarten gibt es auch im Skeleton ein Stützpunktsystem, der Olympiastützpunkte. Mein Heimstützpunkt ist Oberhof, daneben gibt es mit Winterberg, Altenberg und Berchtesgaden noch drei weitere in Deutschland.

Live-Wintersport wünscht Frank Rommel viel Erfolg in der laufenden Saison und bei Olympia 2010.

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Frank Rommel Copyright: Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD)e. V.
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